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Montag Magazin: Lucid Gravity – das SUV neu erfunden? Tesla-Fans & der „TÜV-Skandal“. Zeekrs 1.300 PS-Racer. Concept Kia EV3 und EV4.

Lucid Gracvity – das SUV neu erfunden?

Autohersteller wagen gerne die Quadratur des Kreises. Vor allem bei SUVs. Tief im Inneren wissen sie, dass ein SUV niemals wirklich „nachhaltig“ sein kann. Allein der Platzbedarf der riesigen Kisten ist gigantisch. Hinzu kommt die Aerodynamik einer Schrankwand (Luftwiderstandsbeiwert x Stirnfläche).

Dem gegenüber sitzt der „unvernünftige“ Konsument. Der WILL SUVs fahren. Man gewinnt auch immer mehr den Eindruck, dass hier nur Größe tatsächlich zählt – vor allem bei Frauen. Wer einen Audi Q8 vor sich hat, der weiß auch plötzlich was Verschattung bedeutet. Aber genug der Lamentiererei. „Jetzt sind sie nunmal da“ – um das Ganze mit einem Satz einer inzwischen umstrittenen Persönlichkeit abzuschliessen.

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Vorstellung auf der LA Motor Show durch Peter Rawlinson und Derek Jenkins: „Frunking“ im neuen Lucid Gravity.

Lucids Approach

Um das SUV in der Öffentlichkeit, will sagen, bei der Presse, akzeptabler zu gestalten, werden bei Präsentationen gerne Superlative verwendet. Wenn jedesmal bei der Benutzung des Wortes „Nachhaltigkeit“ ein Fünfer ins Sparschwein wandern würde … aber lassen wir das. Lucid CEO Peter Rawlinson präsentierte den neuen Lucid Gravity auf der LA Motor Show, und tatsächlich, zumindest die Amerikaner scheinen den Anschluss an die Weltspitze der Elektro-SUVs gefunden zu haben. Der Lucid Gravity ist ein (für SUV-Verhältnisse) schönes Auto geworden, das die DNA des Herstellers bestens repräsentiert.

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Markenindentität zu 100 Prozent gewährleistet. Die gigantische Größe kann der 5-Meter-Brummer aber nicht cachieren.

Sparsam und opulent gestaltet

Lucids Erfahrung bei Batteriepacks und Antriebstechnologien führte zum wahrscheinlich sparsamsten Stromer überhaupt. Der Lucid Air hat das in den vielen Tests bewiesen. Das Gravity SUV geht da aber noch einen Schritt weiter. Man habe hier bereits die Elektroarchitektur der nächsten Generation implementiert, so Rawlinson. Das bedeutet, alles ist noch kleiner geworden, die Motoren noch weiter „miniaturisiert“ worden. Laut Aussagen Rawlinsons ist die Batterie nur halb so groß wie die des Wettbewerbs. Denn Reichweite wolle man durch cleveres Auto-Design erreichen. Weshalb Rawlinson auch von „SmartRange“ spricht. Dass das Batteriepack trotzdem rund 120 kWh aufweist überrascht dann allerdings. Der Wettbewerb, so Rawlinson würde für eine Reichweite von rund 700 Kilometern schon 200 kWh-Packs benötigen.

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Information Overflow im Cockpit? Dafür gibts den „Digital Detox“-Mode (siehe Youtube Beitrag).

Die Eckwerte

Die Eckwerte können sich sehen lassen. Das Allrad SUV entwickelt bis zu 800 PS, die Reichweite soll bis zu 700 Kilometer betragen. Die Architektur basiert auf 900-V-Technologie, was ultraschnelles Laden erlaubt. 320 Kilometer sollen in ca. 15 Minuten nachgeladen sein. Der Sprint von 0 auf 100 dauert dank der Leistung weniger als 3,5 Sekunden. Was für ein SUV dieser Größe durchaus beeindruckend ist, denn das Auto ist 5.035 mm lang, 2.215 mm breit und 1.656 mm hoch. Der Radstand beträgt 3.035 mm.

Zum Vergleich: das Mercedes-Benz EQS SUV ist 5,12 Meter lang und hat einen Radstand von 3.210 Millimetern.

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Kann eine Anhängelast von bis zu 2,7 Tonnen ziehen …

Siebensitzer mit 2.7 Tonnen Anhängelast

Lucids Designer Derek Jenkins hat sich so einige Gimmicks einfallen lassen, die das Auto aus der Masse hervorheben sollen. Eines davon sind die vollversenkbaren Sitze der dritten Reihe um Platz für noch mehr Gepäck zu schaffen. Überhaupt sind die Platzverhältnisse im Gravity mehr als opulent. Denn der Frunk ist vergleichsweise gigantisch. Beide, Frunk und Trunk zusammen bieten selbst bei Vollauslastung von 7 ausgewachsenen Passagieren Platz für einen großen Koffer und 6 Handgepäckstücke. Das alles ist nur möglich dank der cleveren Unterbringung des Antriebsstrangs und der Batterien. Wem das nicht reicht, der kann einen Anhänger von bis zu 2,7 Tonnen Gewicht an den Gavity anflanschen.

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Gigantische Platzverhältnisse bei über 3 Meter Radstand.

e-engine meint: Man sollte sich die „Dauerwerbesendung“ aka Präsentation Lucids ansehen. Hier werden so viele gute Ideen gezeigt, dass man sich unwillkürlich fragt, wo die deutschen Premiummarken aus Stuttgart und München bleiben werden. Allein das „Frunking“ wäre mit keinem der deutschen Premium-SUVs möglich – weil es schlicht keinen Frunk gibt. Der öffnet sich beim Lucid übrigens motorgesteuert und per Fernbedienung.

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Lucid Gravity: Viel Luxus „schon“ ab 80.000 US-Dollar.

Nicht zu vergessen die tolle Idee, die vielen bunten, gigantischen Displays auf „Digital Detox“ zu schalten. Dann verschwindet das ganze BlingBling und das Armaturenbrett wird zum Ruhepol und zeigt nur noch das Wichtigste an. Von Lucid Sanctury ganz zu schweigen (siehe Youtube-Film). Wer uns kennt, der weiß, dass wir diese gigantischen SUVs nicht wirklich schätzen. Den Gravity jedoch kann man wegen seiner vielen guten Ideen sogar ertragen, zumal die Preise bei unter 80.000 US-Dollar beginnen werden …

Weltpremiere: Lucid Gravity

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Tesla Model 3 „Highland“: Bislang noch nicht im TÜV-Report vertreten, denn erst in drei Jahren werden die das erste mal geprüft. Die früheren Model 3 hingegen schnitten gerade beim TÜV-Report am schlechtesten ab.

Tesla Fans und der „TÜV-Skandälchen“

Unlängst ist der „TÜV-Report 2024“ veröffentlicht worden. Die Quintessenz ist eigentlich positiv zu bewerten. „Die Fahrzeuge in Deutschland sind sicher. Nicht zuletzt, weil die Zusammenarbeit von Werkstätten und Prüfgesellschaften hervorragend funktioniert. Das untermauern die Ergebnisse des neuen TÜV-Reports 2024. Demnach ist die durchschnittliche Quote der erheblichen Mängel (EM) nur minimal gestiegen – gerade mal um 0,3 Prozentpunkte auf 20,5.“

Tesla löst Dacia ab

Tesla-Fahrer sind anders. Sicher, das Auto ist eines der besten Elektrofahrzeuge, die man derzeit kaufen kann. Hocheffizient, schnell und sehr sicher. Die anfänglich immer monierte Verarbeitungsqualität („Spaltmaße“) hat sich, seit es in China und Deutschland gefertigte Fahrzeuge gibt, ebenfalls verbessert, auch wenn das Interieur für viele immer noch zu lappig und billig daherkommt. Geschmacksache.

Aber Tesla-Fans sind äußerst verzeihend. Als die Musk-Company auf Radar und Ultraschall verzichtete war man schnell mit Entschuldigungen bei der Hand – braucht man nicht. Als die neuen Model 3 auf die Lenkstockhebel verzichteten verteidigte die Fanblase auch das – „wer braucht Lenkstockhebel, die neue Lösung ist sogar besser“. Das ursprünglich Apple-Mitbegründer Steve Jobs nachgesagte „Reality Distortion Field“ ist dort stark vertreten. Nun hat Teslas Model 3 bei den dreijährigen Fahrzeugen den bisherigen Klassenletzten Dacia Logan sogar „überholt“.

Die Community ist nicht begeistert

Mit einer durchschnittlichen Mängelquote von 14,7 Prozent (Dacia 11,4 Prozent) bei den dreijährigen Autos schoss der Stromer den Vogel ab und landete auf Platz 111. Der Grund für das schlechte Abschneiden? Beleuchtung, Bremsen, Achsen machen die Probleme – hier waren die Beanstandungen der TÜV-Sachverständigen beim Tesla Model 3 am größten. Ursache dafür sehen die Prüfer unter anderem in den nicht vorgeschriebenen Inspektionen des Herstellers. Dass E-Autos mit Service-Netz besser klarkommen als ohne, zeigen VW und Renault. Der e-Golf landet bei den 3-Jährigen auf Platz 4, der Zoe im Mittelfeld auf Platz 49.

e-engine meint: Journalisten und selbsternannte Kritiker des TÜV mokierten sich über das Ergebnis. Man halte die „Statistik für wertlos, da Tesla keine Prüfintervalle hat.“ schreibt unter anderem ein Autor der Wirtschaftswoche. Wenn wir ihn also richtig verstehen, glaubt er ernsthaft, dass „ausgelutschte Hinterreifen“ und „marode Bremsscheiben“ die wegen der Rekuperation nie genutzt werden, kein Grund wären, Tesla mit einem so schlechten Ergebnis zu bestrafen? Da ist es wieder, das „Reality Distortion Field“ – vor allem in der Fanblase äußerst stark.

Man muss sich schon kümmern um seine vier Räder, allein schon deshalb, um gegen größere Ausfälle gefeit zu sein. Ausgelutschte Hinterreifen wären gerade bei Aquaplaning eine echter Burner. Das Beheben der Unannehmlichkeiten würde aber dem Narrativ der Tesla-Elektrogemeinde entgegenstehen, das immer wieder betont, dass man sich bei den Stromern eigentlich um so gut wie gar nichts kümmern müsse, weshalb der Unterhalt konkurrenzlos günstiger sei …

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ZEEKR 001 FR: Nur 99 Stück des Elektroracers sind pro Monat geplant. Auch in Europa wird das Auto demnächst angeboten werden. Der Preis: umgerechnet 96.550 Euro …

ZEEKR: Mit dem 001 FR in 2,02 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Das haben die Chinesen von der Musk-Company formidabel abgeschaut: Elektromobilität muss „Spaß machen“ und bisweilen „unvernünftig“ sein. Nur so lässt es sich erklären, dass man vor ein paar Wochen den ZEEKR 001 FR vorgestellt hat.

Schon wieder serienreif …

Der bereits serienreife 001 FR ist sogar schneller und stärker als ursprünglich geplant geworden. Mit 1.300 PS, 0-100 km/h in 2,02 Sekunden bei einem rollenden Start, dürfte die scharfgemachte Version des 001 durchaus Furore machen. Kimi Raikönnen wurde unter anderem als „Chief Performance Adviser“ vorgestellt – ein echter PR-Stunt. Da nimmt es kein Wunder, dass das Auto sogar über den sogenannten Raikönnen-Modus verfügt. Vierfache Siliziumkarbid-Elektromotoren liefern Höchstleistung, ein verbessertes 800-Volt-Elektrosystem sorgt für schnelle Leistungsabgabe und Ladegeschwindigkeiten.

Technologische Höchstleistungen

Der ZEEKR 001 FR ist das erste ZEEKR-Modell weltweit, das ein verbessertes 800-Volt-Bordnetz nutzt und mit vier von ZEEKR selbst entwickelten E-Motoren mit Siliziumkarbid-Antrieb ausgestattet ist. Dank des verteilten Vierfach-E-Antriebs und der ZEEKR-eigenen Software- und Hardware-Technologien nutzt das ZEEKR 001 FR Torque-Vectoring-Technologien, die maximale Leistung an jedes Rad liefern und die Leistung an jedes Rad in Millisekunden anpassen können, um ein echtes Leistungserlebnis zu ermöglichen. Er kann auch Tank-Turns ausführen.

Die Batterie des ZEEKR 001 FR stammt aus einem 100-kWh-Akkupack von CATL Qilin, das bereits in anderen ZEEKR-Produkten verwendet wird. Das E-Powertrain-System des ZEEKR 001 FR unterstützt ultraschnelles Laden mit der hauseigenen 800V-Technologie von ZEEKR. So kann das ZEEKR 001 FR in nur 15 Minuten von 10 auf 80% aufgeladen werden.

Der Preis des ZEEKR 001 FR, dessen Produktion auf 99 Fahrzeuge pro Monat begrenzt ist, beträgt 769.000 Yuan, das sind umgerechnet 96.550 Euro.

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Vorstellung auf der LA Motor Show: Kia Concept EV4. Die Nähe zum EV6 ist unverkennbar.

LA Motor Show: Kia stellt Konzeptmodelle EV3 und EV4 vor

Kia America hat vergangene Woche auf der Los Angeles Auto Show 2023 die vollelektrischen Konzeptmodelle EV3 und EV4 vorgestellt. Der Concept EV3 und der Concept EV4 zeigen Kias hochmoderne elektrische Plattformtechnologie, und ein Styling, das von den Grundsätzen der neuen Designphilosophie „Opposites United“ abgeleitet ist.

„Das Concept EV3 und das Concept EV4 sind scharf gestylte, materialorientierte Konzepte, die auf die Erweiterung der Kia-EV-Palette hinweisen, und Kalifornien ist das Barometer für erfolgreiche EVs“, sagte Steven Center, COO & EVP, Kia America. „Deshalb sind wir nach Los Angeles und zu Amerikas versiertesten EV-Konsumenten gekommen, um die Reaktion auf zwei potenzielle Möglichkeiten innerhalb der Kia-Produktpalette zu erkunden.“

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Kia Concept EV3: die Miniausgabe des EV9. Sieht in der Größe zumindest „etwas“ besser aus als das Flaggschiff.

Concept EV3

Der Concept EV3 repräsentiert die Vision der Marke für einen elektrischen, kompakten Crossover, der die Technologie, die Funktionalität und das Design von Kias Flaggschiff, dem EV9, bietet. Das Concept EV3 so das Unternehmen zeige „ein hohes Maß an Inspiration durch die Säule „Joy for Reason“ der Opposites United Designphilosophie“.

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Die Illustrations-Entwüfe schauen immer recht cool aus. Die Realität wirkt oft klobig. Designskizze zum Concept EV4

Concept EV4

Der Concept EV4 erinnert eher an eine kleine Ausgabe des EV6. Die Linienführung weist durchaus Gemeinsamkeiten auf. Kia denkt, dass der äußere Formfaktor Attribute enthalte, die an Sport- und Rennwagen erinnern, darunter eine niedrige Nase, eine lang gestreckte Silhouette und ein technischer Dachspoiler.

e-engine meint: beide Konzeptautos bieten nicht wirklich neue Ansätze, sie spielen vielmehr die bekannte Designsprache der Koreaner in einer kleineren Ausgabe nach. Der EV3 ist – und das ist Geschmacksache – in unseren Augen genau so häßlich wie das EV9 Flaggschiff, der Concept EV3 macht dafür von der einladenden Formensprache des EV6 Gebrauch. Natürlich betont der Hersteller, dass die verbauten Materialen äußerst nachhaltig ausgewählt wurden. Das gehört inzwischen zum guten Ton dazu. Wir machen uns in dem Zusammenhang inzwischen tatsächlich Sorgen um den Nachschub von PET-Flaschen …

Fotos: Lucid (inklusive Youtube-Stills), Tesla, Kia, ZEEKR

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