Bei Lucid läuft es noch nicht ganz rund. Zwar loben die Tester den Lucid Air, aber ein Verkaufsschlager ist die Oberklasselimousine nicht. Im dritten Quartal dieses Jahres hat das amerikanische Start-up lediglich 1457 Einheiten an den Mann gebracht. Jetzt soll es also der Gravity richten, ein Luxus-SUV mit sieben Sitzen sowie jeder Menge Platz und Power.
„Wir haben uns alle relevanten SUVs angeschaut und festgestellt, dass sie immer einen Kompromiss darstellen. Entweder On-Road oder Off-Road“, erklärt Designer Derek Jenkins und deutet auf eine Grafik, auf der die Silhouetten bekannter Crossover zu sehen sind. Von Porsche Cayenne Coupé bis zum Range Rover sind alle Nobel-Kraxler zu erkennen. Der Lucid Gravity soll alle diese Konkurrenten ausstechen, auch wenn diese meistens noch einen Verbrennungsmotor als Antriebsquelle haben. „Der Gravity ist ein bedeutender Schritt für Lucids weltweit führende Technologie und Design„, sagte CEO Peter Rawlinson.
Lucid / Press-Inform
Die Bedienung des Infotainments soll leichter von der Hand gehen als beim Air. Der Fahrer ist jetzt in der Lage, die oberste Menüebene des Touchscreens nach eigenem Gusto mit Apps zu bestücken. Dass die Kalifornier nach wie vor bei der Klimaanlage auf klassische Hebel und Knöpfe setzen, gefällt uns. Genauso wie die Tatsache, dass die Bedien-Satelliten am Lenkrad jetzt einen spürbaren Druckpunkt haben. „Wir machen die Elektronik und die Software selbst“, sagt Derek Jenkins. Das trifft auch auf die Sprachbedienung zu. „Alexa ist nicht gut genug“, lächelt Jenkins. Auch Chat GPT sucht man (noch) vergebens. Nicht dagegen ein veganes Interieur, das es auf Wunsch gibt.
Wie beim Lucid Air wird es auch dem Gravity nicht an Leistung mangeln, und das Top-Modell mit mehr als 1000 PS für Furore auf den Straßen sorgen. Der Gravity beschleunigt in rund 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h und kann mehr als 2,7 Tonnen ziehen. „Wir haben vom Air gelernt und das in den Gravity gepackt“, fasst Eric Bach zusammen, der Chefentwickler von Lucid. Das fängt bei der Aerodynamik an und hört bei den ASM (Asynchronmaschine) Elektromotoren auf.
Die E-Maschine ist ebenfalls selbst gemacht und sehr effizient. Die Energiedichte des Triebwerks betrage 9 PS pro Kilogramm und sei damit deutlich besser als die Konkurrenz. Laut Lucid beträgt dieser Wert beim Porsche Taycan 2,6 PS/kg, bei Hyundai 1,1 PS/kg und bei Tesla bestenfalls 3,2 PS/kg. „Wir haben geringere Reibungsverluste“, macht Bach klar. Ende nächsten Jahres wird der Gravity auf den Markt rollen und weniger als 80.000 US-Dollar kosten.