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Daimler Buses wartet weiter auf den Elektro-Boom

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Noch kein Verkaufsschlager, der elektrische Stadtbus von Daimler Buses

Der Bushersteller Daimler Buses setzt auf ein schnelles Wachstum bei elektrischen Stadtbussen in Europa. „Wir sehen das Thema sehr, sehr positiv und merken, wie die Nachfrage bei Städten und Kommunen steigt“, sagte Vorstandschef Till Oberwörder bei der Vorstellung der Jahreszahlen 2023 am Montag. Hintergrund für den Optimismus sind vor allem die strengen Emissionsvorgaben der EU, die vorsehen, Dieselantriebe aus den innerstädtischen Flotten zu verbannen.

Die aktuellen Absatzzahlen spiegeln allerdings noch nicht den Optimismus wider, mit dem Oberwörder auf die Zukunft blickt. 2023 verkaufte das Tochterunternehmen des größten Lastwagenherstellers der Welt, Daimler Truck, nur 500 elektrische Busse, das waren zwar 50 mehr als im Jahr zuvor, aber weniger als geplant: Der Bushersteller wollte eigentlich zwischen 600 und 650 Busse absetzen. Über alle Segmente – also mit Überland- und Reisebussen – hat Daimler Buses in Europa rund 8000 Fahrzeuge verkauft. Die Elektroquote liegt damit bei 6,3 Prozent.

Um die Kommunen bei der Elektrifizierung ihrer Flotten zu unterstützen, tritt Daimler Buses seit vergangenem Jahr auch als Servicedienstleister auf, der Busdepots der Verkehrsbetriebe für die Nutzung elektrischer Fahrzeuge umrüstet. „Weil die Zeit bis 2030 knapper wird, merken wir, wie das Interesse immer stärker wächst“, sagt Oberwörder. „Gerade haben wir ein Umrüstprojekt im holländischen Den Haag gewonnen.“

„Wir sind zurück, das Geschäft ist zurück“

Insgesamt hat Daimler Buses 2023 rund 26.200 Busse verkauft, davon 3800 in Nordamerika und mehr als 12.000 in Lateinamerika. Das sind 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist die Krise im Busgeschäft nach Ansicht von Oberwörder nach der Corona-Pandemie endgültig vorbei. „Wir sind zurück, das Geschäft ist zurück“, sagte der Daimler-Buses-Chef.

Der Anstieg resultiere im Wesentlichen aus einer Erholung des europäischen Reisebusmarktes. Auf Vor-Corona-Niveau sei der Dax-Konzern allerdings noch nicht, sagte Oberwörder. 2019 wurden nach Angaben des Unternehmens 32.600 Einheiten verkauft. 2024 sollen Oberwörder zufolge 23.000 bis 28.000 Einheiten verkauft werden. „Wir haben das Ziel, uns in diesem Korridor sehr positiv zu bewegen“, sagte Oberwörder.

Der operative Gewinn (Ebit) stieg 2023 bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden Euro (plus 24 Prozent) von 14 auf 214 Millionen, was einer operativen Marge von 4,7 Prozent entspricht. Hier habe man sich für das Bus-Segment für das laufende Geschäftsjahr eine Spanne zwischen fünf und sieben Prozent vorgenommen, sagte Oberwörder. Von 2025 an soll die Umsatzrendite unter günstigen Marktbedingungen acht Prozent erreichen, zum Ende des Jahrzehnts neun Prozent.

Vor allem in der Produktentwicklung wolle Daimler Buses einen wesentlichen Beitrag zur Profitabilität des Unternehmens leisten, wie das Unternehmen am Montag erläuterte. Dafür sollten sich E-Busse künftig verstärkt den E-Antriebsstrang, Komponenten und Technologien mit den elektrisch angetriebenen Lkw des Daimler-Truck-Konzerns teilen.

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