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Fahrebricht Dacia Duster 2024 - Immer noch gut und günstig? Neuer Dacia Duster im ersten Test

fahrebricht dacia duster 2024 - immer noch gut und günstig? neuer dacia duster im ersten test

Unverwechselbar: Die Frontansicht des neuen Dacia Duster / Bild: Dacia

Knapp geschafft: Auch mit der neuen, nun dritten Generation, bleibt der Dacia Duster zumindest in der Basisversion noch knapp unter der Preisgrenze von 20.000 Euro.

Mit 18.950 Euro ist der Duster weiter einer der preisgünstigsten Kompakt-SUV auf dem deutschen Markt. Ansonsten aber hat sich einiges geändert, seit er als erklärter Billigheimer vor gut dreizehn Jahren zu den Händlern kam. Das einst hässliche Entlein hat sich Generation um Generation zu einem vorzeigbaren und modernen SUV entwickelt, der so manche Garagenauffahrt schmücken kann.

Mehr Platz im Innenraum

Entsprechend legt der neue Dacia Duster des Modelljahres 2024 noch einmal vor. Auch optisch. Er wirkt moderner, mehr aus einem Guss, versprüht aber dennoch den rauen Charme eines Offroaders. Die schmalen Bänder der Tagfahrlichter erinnern vom Design her an das der Volvo-SUV und machen der Duster optisch breiter. Das seit 2022 neue Logo und der große Schriftzug im Heck zeigen Selbstbewusstsein, die schwarzen Schnorchel an den Vordertüren führen das Design des Vorgängers fort. Dank der ebenfalls schwarz ausgestellten Radkästen sowie der rundum laufenden Schutzplanken über den Schwellern sowie dem Unterfahrschutz vorne und hinten wirkt er bulliger und offroadiger. Das Heck lässt ein wenig an Land Rover denken, die Y-förmigen Rückleuchten zeigen einen eigenständigen Charakter.

Die dritte Generation des Dacia Duster baut auf der neuen CMF-B-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz auf. Bei Dacia wird sie bereits für Sandero, Logan und Jogger genutzt. Obwohl der neue Duster mit 4.343 mm Länge, 1.815 mm Breite und (inklusive Dachreeling) 1.661 mm Höhe kaum länger geworden ist, bietet er dank der Plattform innen mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Vor allem vorne macht sich das bemerkbar: Die Sitze lassen sich auch für große Zeitgenossen weit genug nach hinten schieben, Ellenbogenfreiheit gibt es genug und auch der Luftraum über den Köpfen ist noch einmal gewachsen. In der zweiten Reihe wird es dann etwas enger – aber auch da liegt die Beinfreiheit in dem dieser Klasse üblichen Bereich. Und zu dritt sollte man eh dort hinten nur im Notfall unterwegs sein. Der Laderaum ist leicht auf 517 Liter gewachsen, bei umgeklappten Rücksitzen sind es bis zu 1.609 Liter. Was noch? Die neue Plattform reduziere Vibrationen und Fahrgeräusche, sagt Dacia – stimmt: Der neue Duster ist innen merkbar leiser.

Selbst als Zugpferd taugt der Duster

Zudem wirkt er wertiger. Selbst das Hartplastik an Armaturenbrett und Türverkleidungen wirkt nicht mehr billig. Das Lenkrad mit diversen Bedienelementen ist oben und unten abgeflacht, vor dem Fahrer befindet sich ein volldigitales Kombidisplay. Das 10,1 Zoll große Zentraldisplay ist dem Fahrer leicht zugeneigt. Der Schalthebel des serienmäßigen 6-Gang-Getriebes flutscht leichtgängig und auf kurzen Wegen durch die Kulisse. Beim Vollhybrid ist auf der Mittelkonsole ein kleiner Hebel für die absolut empfehlenswerte Automatik zu finden – schön, wenn es die auch bei den anderen Motorisierungen wenigstens als Option gäbe.

Dacia bietet den neuen Duster zunächst mit drei Benzin-Motorisierungen an: Als Variante für Autogas und Benzin mit 74 kW / 101 PS Leistung (das wäre dann auch die preiswerteste Version), als TCe 130 mit 96 kW / 131 PS und wahlweise Allradantrieb und als Hybrid 140, einem Vollhybrid mit 104 kW / 141 PS und ausschließlich Automatikgetriebe. Einen Diesel gibt es nicht mehr. Der TCe 130-Motor ist ein 1,2-Liter-Dreizylinder mit Turbounterstützung und 48-Volt-Startergenerator.

Bedingt offroadfähig

Wer auf die bequeme Automatik verzichten will, der ist mit dem frontgetriebenen TCe 130 bestens bedient. Er läuft ruhig und stetig, die Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 9,9 Sekunden ist zwar nicht weltbewegend, reicht aber im normalen Verkehr – etwa beim Überholen oder Auffahren auf die Autobahn – gut aus. Gleiches gilt für die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. In den Kurven läuft der Duster brav und ohne große Wankneigung in der Spur. Weniger komfortabel ist die Federung, die jede größere Fahrbahnunebenheit dankbar an die Passagiere weitergibt. Ohne Tadel dagegen die Lenkung: präzise und direkt. Selbst als Zugpferd taugt der Duster: Die maximale gebremste Anhängerlast beträgt 1.500 Kilogramm.

Der neue Duster sieht nicht nur wie ein Offroader aus: Die 4×4-Version ist zumindest für leichteres Gelände geeignet – alles, wozu man kein Untersetzungsgetriebe braucht. Im Angebot sind fünf Fahrmodi: Auto, Snow, Mud/Sand und Eco. Brav kraxelt er denn auch sandige Steigungen hinauf und hinunter, ist verwindungssteif genug, um auch mal auf drei Rädern durch Buckelpisten zu kommen. Die Bodenfreiheit beim 4×4-Duster beträgt 217 mm, etwas mehr als zum Beispiel beim Jeep Renegade. Dazu kommen Böschungswinkel von 31 Grad vorne und 36 Grad hinten sowie ein Rampenwinkel von 24 Grad. Die Bergabfahrhilfe nutzt bei Passagen mit starkem Gefälle. Auf dem zentralen Infodisplay kann man sich im Gelände die Kraftverteilung auf jeder Achse anzeigen lassen sowie Seitenneigung, Steigung oder Gefälle.

Seit 2010 wurden vom Duster rund 2,2 Millionen Stück produziert – eine Erfolgsgeschichte, die Dacia mit der 3. Generation nun fortschreiben will. Im Dacia-Werk im rumänischen Pitesti rollen aktuell jeden Tag an die 1.000 Duster vom Band. War der SUV zu Beginn noch für rund 12.000 Euro zu haben, so müssen nun also mindestens 18.950 Euro hingeblättert werden – bei allerdings deutlich besserer Ausstattung und Qualität. Doch wer nur ein bisschen mehr will, der kommt gleich über die 20.000 Euro. In der höchsten Ausstattungsversion unter anderem mit Automatik, 141 PS und Vollhybrid stehen schon mindestens 27.350 Euro auf dem Preisschild.

 

Von Juergen Wolff

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