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CUPRA Formentor VZ5 Abt – Iberischer Porsche-Killer

Falls sie der Meinung sind, dass die Bezeichnung „Porsche-Killer“ für den CUPRA Formentor VZ5 Abt übertrieben sei, dann sollten Sie unbedingt weiterlesen.

Denn das, was die Speerspitze der Formentor-Reihe aus dem Hause CUPRA zu bieten hat, ist wahrlich bemerkenswert. Und das nicht allein durch deren Leistungswerte auf dem Papier.

Dass die Spanier überhaupt den legendären wie phänomenalen Fünfzylinder aus dem Audi-Regal entnehmen durften, grenzte bereits bei der Verkündung dieses Unterfangens an eine kleine Sensation und entzückte uns in immenser Weise während einiger Tests dieses Motors.

Limitiert auf 7.000 Motoren ist der Formentor mit dem Modellkürzel VZ5 in gewisser Weise streng limitiert. Ebenso limitiert ist die Leistung für den Einsatz im CUPRA, die mit 390 PS brav zehn Pferdestärken unter der Leistung des Motors zu bleiben hat, als dieser unter der Haube eines Ingolstädters entwickelt.

Doch die Spanier umgehen diese Vereinbarung vollkommen legal, indem sie eine Liaison mit dem bewährten Tuningspezialisten der Abt Sportsline GmbH eingehen und dieser sich die Erstarkung des R5 auf die eigene Fahne schreibt. Dies ist hier passiert und entsprechend exorbitant zeigt sich der Formentor in puncto Leistung und Fahreigenschaften. Doch der Reihe nach.

Exterieur – Auffallen garantiert

Der CUPRA Formentor VZ5 Abt wäre als solcher erst auf den zweiten, eher sogar erst auf den dritten Blick zu erkennen gewesen. Doch die Topmotorisierung des Performance-SUVs sollte offensichtlich keineswegs den Weg des Understatements befahren.

Und so verlieh CUPRA dem von Abt gedopten Monster eine derart signalwirkende Folierung, dass das SUV bereits aus der Ferne um Aufmerksamkeit schreit. Warnungsträchtiges Neongelb in Kombination mit mattem Schwarz entfesselt eine entsprechende Wirkung auf das gesamte Umfeld. Insbesondere bei Sonneneinstrahlung metzelt sich das grelle Neongelb wie ein Rotationsmesser eines Smoothie-Makers in die Iris seiner Betrachter.

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Bereits von vorne „warnt“ der von Abt gedopte Formentor mittels diverser…

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…Details in Neongelb auf schwarzem Grund…

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…was sich über die gesamte Karosserie zieht…

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…und nach hinten in zunehmender Weise verstärkt.

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Außenspiegelkappen aus Carbon befeuern den sportiven Charakter des Spaniers.

Entsprechend knacken so manche Halswirbel von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern, sobald der schwarz-gelbe Abt die Bühne der Öffentlichkeit befährt. Dass er auch akustisch kaum Zurückhaltung kennt, werden wir gleich noch näher behandeln.

Wer jetzt vor Abscheu gegenüber derartiger Überhäufung mit Extrovertiertheit reagiert und mit dem Boliden hadern sollte, dem sei gesagt, dass diese Folierung optional ist und dessen Weglassen die Farbgebung auf die des herkömmlichen VZ5 beschränkt und nebenbei 1.795 Euro spart. Stattdessen kann sich der geneigte Kunde wiederum eine der tollen Matt-Lackierungen von Cupra gönnen.

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Sogar die stylischen 20-Zoll-Felgen machen das Farbspiel-Stakkato mit.

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Über Dachprints wird offenbar selbst der Luftverkehr über das wenig langsamere Vehikel aufgeklärt.

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Dieses kleine Zeichen am Heck bedeutet große Unterschiede zum herkömmlichen VZ5.

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Hat er dich erst überholt, werden deine Pupillen verkohlt – Grell leuchtet das Neongelb in der Sonne.

Ansonsten unterscheidet sich der CUPRA Formentor VZ5 Abt optisch vom konventionellen Fünfzylinder lediglich durch ein kleines Abt-Symbol auf der Heckklappe, einem serienmäßigen Carbon-Anteil im Frontsplitter und dem Heckdiffusor und vier Auspuffblenden in Carbon mit Akrapovic-Signum.

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Interieur – Die exakte Blaupause

Im Innenraum des Abt-Bombers finden sich keinerlei Unterschiede zum „normalen“ VZ5. Die Sport-Schalensitze aus dem Hause Sabelt mit feinem Nappalederbezug und rückwärtiger Carbon-Verschalung inklusive Winterpaket kosten auch hier 2.620 Euro Aufpreis, bieten dafür aber erstklassigen Sitzkomfort mit ausgeprägtem Seitenhalt, der in keinem anderen Formentor so wichtig ist wie in diesem. Ob diesem Leistungssieger besser Sitze mit Alcantara als Bezugsmaterial stehen würden wie es im Sondermodell Taiga Grey der Fall ist, bleibt am Ende wohl Geschmacksache.

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Im Innenraum finden sich keine direkten Unterschiede zum konventionellen VZ5.

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Lederzangen – Die erstklassigen Sportschalensitze bieten jede Menge Halt…

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…was wenig verwundert, wenn man weiß, dass diese von der Marke Sabelt stammen.

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Die Umhüllung aus echtem Carbon ist auch immer was Feines für die Augen des Betrachters.

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Die Platzverhältnisse bleiben derweil überall unverändert.

Neben den vielen Akzenten in Kupfer, überzeugt der Spanier mit einer tadellosen Verarbeitung und einem für diese Klasse vernünftigen Platzangebot. Diverse Ablagen und ein Kofferraumvolumen von 440 bis maximal 1.465 Liter machen den Dynamiker zugleich zum alltagstauglichen Sportler.

Motor und Fahreigenschaften – Infernaler Temperamentsbolzen

Dass der aufgeladene Reihenfünfzylinder mit 2,5 Litern Hubraum bereits von Haus aus ein echter Leistungssportler ist, der extrem drehwillig und allseits potent kaum Fragen offen lässt, ist längst kein Geheimnis mehr.

Doch was Abt aus diesem gemacht hat, ist viel mehr als nur eine einfache Leistungssteigerung. Die Rede ist von nun 450 PS und ein Maximum an Drehmoment von 530 Newtonmetern. Dazu kommt eine gelungene Neuabstimmung des 7-Gang-DSG, damit diese Leistung auch artgerecht auf alle Viere dank Allradantrieb verteilt werden kann.

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Der formidabel klingende Fünfzylinder des VZ5 wurde in diesem Fall…

Ein serienmäßiger Torque-Splitter für die Hinterachse erhöht nicht nur die Traktion und Dynamik in Kurven, sondern erweitert das Spektrum der fünf Fahrmodi um einen sechsten, den Driftmodus. Und der hat es in sich, macht er den CUPRA Formentor VZ5 Abt fast zum reinen Hecktriebler und erlaubt sahnefeine Driftmanöver, die allerdings ausschließlich auf abgesperrtem Terrain praktiziert werden sollten.

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…dank Abt Sportsline auf bärenstarke 450 PS gebracht.

Der Klang des Fünfzylinders wird durch eine Akrapovic-Abgasanlage je nach gewähltem Fahrmodus dank Klappensteuerung von moderat brabbelnd bis ungefiltert rotzig heiser vorlaut an das direkte Umfeld vermeldet. Akrapovic ist ein Garant für erstklassige Abgassysteme und dieses Prunkstück aus Titan kostet als Einzeloption stolze 6.600 Euro. Im Kaltstart ist das SUV so laut, dass ein heimliches vom Parkplatz stehlen ausgeschlossen ist.

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Was aus diesen mit Carbon ummantelten Endrohren kommt, erinnert an die Posaunen von Jericho.

Spätestens ab 6.000 Touren schreit der Fünfender infernalen Rennstreckensound durch die vier Endrohre, sodass sich selbst einige Blöcke entfernt kaum einer diesem Krawall-Fortissimo entziehen kann. Wir empfehlen daher, die Klappen innerhalb von Wohngegenden lieber geschlossen zu halten. Es sei denn, man beschäftigt einen übermotivierten Abmahn-Anwalt mit vielen freien Kapazitäten, um sich gegen eine potenzielle Anzeigewelle grünextremistischer Klimaretter zu erwehren. Bis 7.000 Touren dreht dieser Fünfzylinder übrigens dermaßen gierig, dass es eine wahre Freude ist, ihm die Sporen zu geben. Doch bitte immer erst, wenn die Betriebstemperaturen von Kühlmittel und Öl erreicht sind.

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Wer seinen Motor liebt, nimmt die Warnhinweise nach dem Kaltstart ernst.

Sehr vorteilhaft fanden wir, dass der geneigte Besitzer im frei konfigurierbaren Individual-Modus die Möglichkeit hat, den Motorensound mittels „Pure“ von jeglichen synthetisch erzeugten Klängen im Innenraum zu befreien.

Doch kommen wir zur Betitelung „Porsche-Killer“. Dieser von uns verliehene Name ist nämlich Programm. Der CUPRA Formentor VZ5 Abt ist in lediglich 3,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Wir hatten zwar den gesamten Zeitraum über leider recht winterliche Straßenverhältnisse, doch an einem Tag nutzten wir die trockenen Bedingungen und testeten unter anderem das Sprintvermögen. Selbst in unserem Test kamen wir trotz Winterbereifung auf 4,0 Sekunden als besten Wert. Die 3,9 Sekunden sind also alles andere als utopisch.

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Trotz der weichen Winterreifen schafften wir im Test von null auf Tempo 100 in 4,0 Sekunden.

Zum Vergleich: Ein Porsche Macan GTS benötigt für diesen Sprint wie auch der aktuelle Porsche 911 Carrera genau 4,2 Sekunden – drei Zehntelsekunden länger als der befeuerte Spanier. Dass der 911er rund 55.000 Euro mehr als der CUPRA Formentor VZ5 Abt kostet und damit fast doppelt so teuer ist, ist uns an dieser Stelle auch erwähnenswert.

In der Endgeschwindigkeit ist der Efler dann zwar weg, aber der Macan ist erst als GTS mit seinen 272 km/h geringfügig, nämlich nur zwei Stundenkilometer – schneller. Sofern der Formentor-Besitzer die Geschwindigkeitsanhebung bei Abt geordert hat. Dadurch wird die 250 km/h-Grenze aufgehoben und der Spanier schafft 270 Sachen. Dies konnten wir wiederum nicht ausprobieren, da die Winterreifen nicht für derartige Geschwindigkeiten zugelassen waren.

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Über diesen Knopf am Lenkrad wählt der Fahrer schnell und sicher…

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…eines der insgesamt sechs Fahrprogramme des CUPRA Formentor VZ5 Abt.

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Das DSG wurde perfekt auf den erstarkten Fünfzylinder abgestimmt.

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Die Akrapovic-Anlage ist aus Titan und Attrappen gibt’s dabei selbstredend nie.

Die Fahreigenschaften haben sich dank der Abt-Wellnessbehandlung nochmals in Richtung Sport verschoben. Dabei ist der Formentor keineswegs kompromisslos hart oder gar unflätig geworden. Nein, er ist auch weiterhin mit einer guten Portion Restkomfort gesegnet. Und auch, wenn er nicht ganz so präzise den Kurvenscheitel durcheilt wie ein Macan, ist der Unterschied zum konventionellen VZ5 spürbar.

Die Abstimmung ist aus Sicht der Redaktion absolut gelungen und passt von der angepassten – nochmals zackigeren – Schaltcharakteristik bis zum willigen Einlenkverhalten bestens zum deutlich erstarkten Antrieb. Dazu sichern Hochleistungsbremsen vom japanischen Bremsenspezialisten Akenobo mit jeweils sechs Kolben an den Vorderrädern für eine stets kompromisslose und bei Bedarf auch unbarmherzige Verzögerung.

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Trotz des Leistungszuwachses von 60 PS blieb der Verbrauch auf der Sparrunde moderat.

Bei der obligatorischen Verbrauchsermittlung hatten wir zunächst Angst, dass die immense Leistungssteigerung in Tankstrudeln resultieren könnte. Doch weit gefehlt! Der Durchschnitt im Drittelmix ergab lediglich 10,7 Liter – ein halber Liter mehr als bei der 390 PS starken Standardversion.

Auch auf der Sparrunde übte sich das Monster in Zurückhaltung und lag mit glatten sieben Liter auf hochgerechnet 100 Kilometern nur 0,6 Liter über dem Wert des VZ5 ohne Abt-Zuwendung. Wir finden, bei einer derartigen Erstarkung ist das ein absolut akzeptables Ergebnis.

Ausstattung, Komfort, Technik

Da die Abt-Variante auf dem ohnehin ab Werk gut ausgestatteten VZ5 basiert, gibt es bereits eine ganze Menge an Annehmlichkeiten im Performance-SUV. Dazu zählen unter anderem das permanent die Onlineverbindung haltende Infotainment inklusive Navi, DAB+ und diversen Online-Diensten, eine 3-Zonen-Klimaautomatik, eine sehr schnell und intensiv einheizende Lenkradheizung und nicht ganz so schnelle, aber nicht weniger wirkungsvolle Sitzheizungen sowie Matrix-LED-Scheinwerfer mit zuverlässiger Ausblendfunktion und hellem wie auch homogenem Lichtkegel.

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Geprägte Cupra-Symbole in den Kopfstützen gehören obligatorisch dazu…

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…wie auch die Hinweise auf die größte Motorisierung an den Fußraumteppichen.

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Viel Carbon zieren sowohl die Frontschürze…

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…als auch den großen Heckdiffusor.

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Bei Dunkelheit schickt ein LED-Spot einen Hinweis zur Motorisierung vor den Einstiegsbereich.

Für das Beats-Soundsystem mit seinen zehn Lautsprechern verlangt Cupra 680 Euro extra, die sich als Investition für alle lohnen, die gerne mit Musik unterwegs sind. Der Klang ist knackig und bassbetont. Die elektrische Heckklappe reagierte im Test zuverlässig auf den Fußschwenk und steht mit 720 Euro ebenfalls auf der Optionsliste.

Aufgefallen ist, dass die Keylessfunktion hier wieder einmal ihre Problemchen hatte und sehr oft nicht auf das Berühren des Sensors an den vorderen Türen (hinten gibt es keine) reagierte. Da half nur das Herauskramen des Fahrzeugschlüssels und die Nutzung der Fernbedienung. Diese Problematik hatten wir bereits bei früheren Tests von Cupra-Modellen, was zwischenzeitlich aber als behoben galt – bis jetzt.

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Ende Gelände – Bei Schneefall ist innerhalb weniger Minuten der Radarsensor verdeckt, wodurch viele Assistenten ausfallen.

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Android Auto funktionierte dafür permanent und absolut einwandfrei.

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Die teilweise umständliche Bedienung des Infotainments hatten wir bereits bei den anderen Modellen von Cupra und Seat bemängelt.

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Das digitale Cockpit lässt sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung sicher ablesen.

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20-Zoll-Räder von Abt kosten über 6.000 Euro extra; 21 Zoll sogar 7.600 Euro.

Alle Assistenzsysteme arbeiteten im Praxistest zuverlässig, sofern das Wetter nicht verrückt spielt. Denn der bei Schnee und Eis ungünstig tief positionierte Radarsensor ist bereits bei leichtem Schneefall binnen weniger Minuten vollkommen verdeckt. Die Unterbringung des Totwinkelwarners im Ambientelicht der vorderen Türen feiern wir auch heute noch als gelungenen Designstreich.

Der Preis des Cupra Formentor VZ5 Abt

Der Preis für ein solches Power-SUV ist gelinde ausgedrückt sehr variabel. Da die Abt-Version auf dem VZ5 basiert, möchten wir zunächst den Preis für diesen zum aktuellen Zeitpunkt nennen: 66.980 Euro. Das Abt-Tuning gibt es in drei Stufen beziehungsweise vielen Einzeloptionen:

  • Power S – Für 5.210 Euro erfolgt die Leistungssteigerung des Motors auf 450 PS inklusive der Montage und TÜV-Abnahme.
  • Power S Vmax – Für 5.510 Euro gibt es das gleiche Paket plus der Freischaltung der Höchstgeschwindigkeit auf 270 km/h.
  • Abt VZ5 Paket – Das Power S Vmax-Paket inklusive Abt Sportfelgen im 21-Zoll-Format ruft 9.919,99 Euro auf und kann mit einem tieferlegenden Sportfahrwerk für zusätzliche 1.550 Euro plus Kosten für Montage und TÜV-Abnahme ergänzt werden.

Außerdem können viele Optionen des Abt-Tunings auch einzeln geordert werden. Von Felgensätzen über Komplettradsätze, von Fahrwerksfedern über Sportstabilisatoren bis zu den Akrapovic-Endschalldämpfern aus Titan mit Klappensteuerung ist alles als Einzelposition erhältlich.

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Ab gut 72.000 Euro ist der Formentor als Abt mit 450 PS zu haben.

Unser Testwagen kam inklusive einiger weiterer Cupra-Optionen auf etwas über 75.000 Euro. Wird hier der Vergleich mit Wettbewerbern bemüht, wird sehr schnell ersichtlich, dass der CUPRA Formentor VZ5 Abt in seiner Leistungs- und Fahrzeugklasse ein wahres Schnäppchen zu sein scheint.

Denn allein ein mit 400 PS nun doch schwächerer Audi RS Q3 kostet 2.500 Euro mehr, und ist spartanischer ausgestattet. Ein Porsche Macan in Basisausführung hat fast 200 PS weniger und kostet noch überschaubarer ausgestattet rund 3.000 Euro mehr.

Der Macan GTS mit nahezu gleicher Leistung (440 PS) kostet mit seinem Startpreis von aktuell reichlich 96.000 Euro gleich mal knapp 30.000 Euro mehr. Da kann der Besitzer seinen Formentor VZ5 Abt auch mit allem ausstatten, was in der Tuningliste von Abt steht und bleibt immer noch rund 20.000 Euro unter dem Macan GTS-Einstiegspreis.

Fazit – „The Rock“ unter den Kompakt-SUVs

Mit dem CUPRA Formentor VZ5 Abt setzen die Spanier ihrer Modellreihe die ultimative Krone auf, wodurch manche Konkurrenten durchaus vor Neid in Schnappatmung verfallen könnten. Auch wenn ein Porschefahrer allein aus Image-Gründen wohl nicht mit dem Gedanken spielen würde, einen Cupra als Alternative in Betracht zu ziehen, sollte der Vergleich doch für einige Stirnfalten sorgen.

cupra formentor vz5 abt – iberischer porsche-killer

Ein Haudegen vor dem Herrn – Der Formentor VZ5 ist als Abt eine Fahrmaschine par excellence.

Wir reden von einem Kompakt-SUV mit 450 PS – das war vor 15 Jahren noch in der Topliga von Cayenne Turbo & Co „en vogue“. Mit 270 km/h ist er sogar schneller als der damalige Cayenne Turbo und sticht heute damit weit über 90 Prozent seiner Kontrahenten aus; in seiner Fahrzeugklasse sowieso. Und welches SUV kann schon eine Drei vor dem Komma vorweisen, wenn es um die Beschleunigung aus dem Stand bis Tempo 100 geht?

Und das alles bietet Cupra zu einem Preis an, der im Vergleich zum Wettbewerb fast schon als unverschämt günstig bezeichnet werden kann. Auch wenn ein Porsche klar das noch präzisere Fahrwerk besitzt und die Verarbeitung nochmals wertiger erscheint. Auch, wenn ein RS Q3 definitiv das bessere, weil intuitivere Bedienkonzept bietet. Unterm Strich ist der von Abt trainierte Formentor ein echter Preis-Leistungssieger, der sich locker gegen seine Konkurrenten behaupten kann.

cupra formentor vz5 abt – iberischer porsche-killer

Er überzeuge im Test durch extrem viel Power, Vielseitigkeit, Alltagstauglichkeit und einem attraktiven Preis.

Auch die limitierte Anzahl von maximal 7.000 Einheiten mit ebendiesem glanzvollen Fünfzylinder schmälern das Gesamtbild dieses Performance-SUVs nicht im Geringsten – im Gegenteil. Wer sich als glücklichen Besitzer eines solchen Boliden mit Abt-Paket betrachten kann, könnte sich bei entsprechender Pflege über einen extrem geringen Wertverlust freuen, wenn nicht sogar über eine Wertsteigerung. Und bis dahin freut er sich über Fahrspaß ohne Ende, begleitet von frenetischer Akustik und aggressiver Optik.

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Wem die grelle Folterung zu viel des Guten (oder Bösen) ist…

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…der kann auch darauf verzichten und mit den deutlich bodenständiger wirkenden Cupra-Farben vorlieb nehmen.

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All jene, die extrovertierte Auftritte lieben, werden hingegen diese Farbkombination lieben.

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Zumal der VZ5 Abt auch liefern kann, was er optisch so breitspurig verspricht.

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Und: Für weniger Geld ist aktuell wohl kein SUV mit derartigen Leistungsdaten zu bekommen.

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

Pro & Contra

Pro:

  • extrem kräftiger und drehfreudiger Fünfzylinder
  • hervorragende Fahrleistungen
  • perfekt abgestimmtes Sportfahrwerk
  • exzellente Bremsen
  • umfangreiche Ausstattung
  • uneingeschränkte Alltagstauglichkeit
  • für diese Leistung moderater Verbrauch

Contra:

  • umständliches Bedienkonzept
  • durch Antriebs-Limitierung schnell vergriffen
  • unzuverlässiges Keyless-Zugangssystem

Konkurrenz: Audi RS Q3, Porsche Macan GTS, Mercedes-AMG GLA 45 S

Technische Daten: CUPRA Formentor VZ5 Abt 2.5 TSI

  • Farbe: Magnetic Grau Matt Metallic mit zusätzlicher Folierung
  • Fahrzeugklasse: Kompaktklasse / SUV
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,47 x 1,85 (1,99 mit Außenspiegel) x 1,51
  • Radstand (mm): 2.681
  • Antrieb: Reihenfünfzylinder-Ottomotor mit Turbolader und OPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 331 kW (450 PS)
  • max. Drehmoment (Nm): 530
  • Hubraum: 2.488 ccm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik DSG
  • Antriebsart: Allrad 4Drive mit Torque Splitter
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 10,5 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 10,7 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 135 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 3,9
  • Wendekreis (m): 11,4
  • Kofferraumvolumen (l): 440 bis 1.465
  • Leergewicht (kg): 1.685
  • Zuladung (kg): 437
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 55
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 75.360 Euro (Basispreis nur mit Leistungssteigerung: 72.190 Euro)

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