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Chrysler Halcyon-Konzept: Stromern nach Eisvogel-Art

Die Stellantis-Tochter hat einen futuristischen Straßenkreuzer mit Elektroantrieb auf die Räder gestellt. Den Strom holt er aus der Fahrbahn.

Technische Daten verrät Chrysler noch nicht über seine Elektroflunder namens Halcyon – bis der „Eisvogel“ schlüpft, wird es wohl noch viele Jahre dauern. Wenn er überhaupt jemals das Licht der Welt erblicken wird. Denn die Amerikaner im Stellantis-Konzern wollen mit dem Konzeptauto, das sie jetzt präsentierten, erst einmal beweisen, was sich so alles mit der neuen Konzern-Plattform STLA Large anstellen lässt – und dass sie sich auch auf der anderen Seite des Atlantiks mit der griechischen Mythologie auskennen. Halkyone, das wissen wir hier natürlich, hieß die Tochter des Windgottes Aiolos, die nach dem Verlust ihres Mannes aus Mitleid in einen Eisvogel verwandelt wurde. Zudem wurde ihr von den Göttern das Privileg des schönen Wetters während ihrer Nist- und Brutzeit gewährt. So viel dazu.

chrysler halcyon-konzept: stromern nach eisvogel-art

Was aber noch nicht viel über das Elektroauto erzählt, von dem sie im fernen Detroit träumen. Einem viertürigen Sportwagen mit Flügeltüren, mit Lithium-Schwefel-Batterien und 800-Volt-Architektur, sicherlich auch atemberaubenden Beschleunigungswerten und ohne Türgriffe. Die braucht es nicht, denn in die Seitenscheiben sind biometrische Sensoren eingelassen, die den Besitzer selbständig erkennen und die Türen dann automatisch öffnen. Wer Zutritt erhält, regelt eine Künstliche Intelligenz.

Strom kommt aus der Fahrbahn

Auch eine Ladeklappe sucht man an dem Konzeptauto vergeblich. Denn geladen wird der Halycon während der Fahrt per „Dynamic Wireless Power Transfer“ (DWPT) – eine induktive Ladetechnik, die Stellantis seit vergangenem Jahr in der „Arena dei Futuro“, einem Rundkurs im italienischen Chiari, testet. Über Spulen, die in die Fahrbahn eingelassen sind, kann das Auto hier den Strom fast wie auf einer Carrera-Bahn während der Fahrt ziehen. Ladestopps entfallen so und der Akku kann deutlich kleiner dimensioniert werden. Allerdings würde die Elektrifizierung des Straßennetzes nicht nur in den USA Unsummen kosten. Das ist also unter „Zukunftsmusik“ oder Science Fiction zu verbuchen.

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Realitätsnäher ist da schon eher die AutoDrive-Technologie, über die der elektrische Traumwagen verfügt. Möglich macht es das hochautomatisierte Fahren auf Level 4. Das kleine, wie bei Tesla Yoke-förmige Lenkrad kann dann zumindest zeitweise weggeklappt werden, der Fahrer sich mit anderen Dingen beschäftigen. Sich beispielsweise zurücklehnen und durch das große Panoramadach den Himmel ansehen – um vielleicht einen Eisvogel zu entdecken.

Erstes E-Auto bei Chrysler erst 2025

Aber erst mal gilt es, das erste Elektroauto von Chrysler auf die Straße zu bringen – die Stellantis-Tochter ist in der Beziehung noch völlig blank. Angeboten wird lediglich der Minivan „Pacifica“ in einer Version als Plug-in Hybrid. Mit einer Reichweite von 32 Meilen oder rund 52 Kilometern: Da ist noch viel Luft nach oben. Erst im kommenden Jahr soll ein Vollstromer ins Portfolio kommen. Und ab 2028 soll es Stand heute bei Chrysler nur noch Batterieautos zu kaufen geben.

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