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China macht Ansage an Tesla und VW: Erster Test des Dongfeng Voyah Passion

Der chinesische Staatsautobauer Dongfeng will mit einem Marken-Dreiklang in Europa Fuß fassen: Hero steht für Luxus. Der Vorbote ist der martialische Mercedes-G-Klasse-Gegner M-Hero 1. Später soll mit dem M-Hero 2 noch Crossover folgen, der sich mit dem Erstling die Technik teilt. Wie VW will die Muttermarke Dongfeng im Volumensegment möglichst viele Autos unter eigenem Namen verkaufen. Die Premium-Klientel bedient Voyah mit Fahrzeugen wie dem Passion, einer elegant gezeichneten 5,09 Meter langen Limousine. Das Design kann sich sehen lassen. Die Kombination aus der Front mit den blitzenden schmalen Scheinwerfern und dem schmalen Rückleuchtenband à la Porsche Panamera ist nichts Neues. Aber die Asiaten sagen sich: Lieber gut abgekupfert, als schlecht entworfen. Hinter dem VW ID.7 oder dem Tesla Model S braucht sich der China-Stromer jedenfalls nicht zu verstecken.

Dongfeng Voyah Passion: Leistung, Batterie und Fahrverhalten

Der Voyah Passion geizt nicht mit Leistung. Der Allradantrieb besteht aus zwei Synchron-Elektromotoren mit 215 kW / 292 PS hinten und 160 kW / 218 PS vorn. Zusammen ergibt das eine Systemleistung von 375 kW / 510 PS und ein Drehmoment von 700 Newtonmetern. Diese Power wuchtet den 2.286 Kilogramm schweren Passion in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Aber auch die Elastizität zwischen 80 und 120 km/h gefällt. So sind auch flotte Überholmanöver auf Landstraßen möglich. Die Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h genügt auch auf deutschen Autobahnen locker. Wenn das Gaspedal ständig den Boden kitzelt, bleibt von der angegebenen Maximalreichweite von 730 Kilometern (nach dem chinesischen CLTC-Zyklus) deutlich weniger übrig. Die Batterie hat eine üppige Kapazität von 109 Kilowattstunden. Der chinesische Autobauer gibt den Verbrauch mit 19,7 kWh pro 100 km an. In der Praxis dürfte der durchschnittliche Stromkonsum jenseits der 20 kWh/100 km liegen.

Der Automatik-Drehknopf in der Mittelkonsole ist vertraut und die Hand tastet fast schon automatisch nach diesem Bedienelement. Nicht ganz so intuitiv geht es bei den Fahrprogrammen zu, denn da muss man den Touchscreen nutzen. Neben Snow und Individual hält der Passion noch die bekannten Fahrmodi Eco, Comfort, Sport (hier fährt sogar ein Heckspoiler aus) parat. Während man bei diesen Programmen den Unterschied zwischen den jeweiligen Einstellungen deutlich spürt, ist dies bei den drei Rekuperationsmodi (stark, mittel, schwach) nur bedingt der Fall.

Da sich der Voyah Passion mit dem Van Dream die Technik der Electric Smart Secure Architecture (ESSA) teilt, bietet auch die viertürige Limousine kein echtes Segeln. Das Passion-Fahrwerk besteht aus einer Einkammer-Luftfeder und adaptiven Dämpfern und bügelt Bodenunebenheiten zuverlässig weg. Komfort bedeutet beim Passion auch wirklich Komfort. Für den deutschen Markt sollten die Techniker den Sport-Modus etwas straffer ziehen. Das unförmige Lenkrad stört nur auf den ersten Blick und nicht beim Rangieren. Allerdings übt sich die Lenkung in Zurückhaltung. Am Steuer des Voyah Passion bedeutet das ein indirektes und synthetisches Lenkgefühl, das dem Fahrer nicht eindeutig mitteilt, wie es um das Zusammenspiel zwischen Reifen und Asphalt bestellt ist.

china macht ansage an tesla und vw: erster test des dongfeng voyah passion

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Dongfeng Voyah Passion: Interieur und Infotainment

Im Innenraum punktet der Voyah Passion, der mit einem Radstand von drei Metern ohnehin viel Platz bietet, auch mit Eleganz und Wertigkeit. An Bord sind gut gepolsterte Ledersitze und ein Infotainment, das bei der Hardware kaum Wünsche offen lässt. Drei Bildschirme mit einer Größe von jeweils 12,3 Zoll bilden eine Reihe, die sich quer über das Armaturenbrett zieht. Die Einstellung der Vierzonen-Klimaanlage und der Sitze erfolgt über einen kleineren Neun-Zoll-Touchscreen direkt unter dem zentralen Monitor. Ein Head-up-Display weist den Weg.

Mit einem Kofferraumvolumen von 441 Litern bis 1.515 Litern (bei umgeklappten Rücksitzlehnen) bleibt trotz der großzügigen Platzverhältnisse im Fond genug Raum, um Utensilien zu verstauen. Da der Boden des Gepäckabteils eben ist und sich nicht allzu weit unter dem Höhenniveau der Ladekante liegt, fällt das Hantieren mit dem Gepäck leicht. Für das Ladekabel und anderen Krimskrams gibt es vorn noch einen Kofferraum.

Der Voyah Passion glänzt auch mit allerlei Gimmicks: Über einen kleinen Touchscreen in der Armlehne links kann man den Beifahrersitz extrem weit nach vorn schieben, die integrierte Fußablage hochfahren und die Lehne des vorderen Gestühls weit nach unten legen. In dieser Konfiguration können Passagiere die Beine ausstrecken und es sich richtig gemütlich machen. Aktivieren sie die Massagefunktion des vorderen Sitzes, werden auch die Unterschenkel durchgeknetet. Das große Panorama-Schiebedach öffnet per Fingerdruck.

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Dongfeng Voyah Passion: Markstart und Preis

Der Voyah Passion soll Anfang nächsten Jahres auch als Plug-in-Hybrid mit einer Kapazität von 43 Kilowattstunden auf den Markt kommen, was für eine Gesamtreichweite von 1.260 Kilometern genügen soll. Beim rein elektrischen Passion bietet Voyah alternativ Akkus mit 82 kWh Kapazität an, bei denen eine Batterieladung für 580 Kilometer (CLTC-Zyklus) ausreicht. In China werden die Fahrzeuge zwischen 36.000 und 40.000 Euro angeboten. In Deutschland wird der Preis voraussichtlich deutlich höher liegen.

Technische Details: Dongfeng Voyah Passion AWD Long Range

Typ E-Limousine
Leistung in PS (kW) bei U/min-1 510 (375)
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1 700
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 205
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.) 3,8
Getriebe Automatik
Antrieb Allrad
Batterie (kWh) 109
Verbrauch EU-Drittelmix (kWh/100 km) 19,7 kWh
CO2-Ausstoß (g/km) 0
Gewicht, Herstellerangabe (kg) 2.286
max. Zuladung (kg) 375
Abmessungen (L/B/H)  5.088 / 1.970 / 1.515 mm
max. Ladevolumen (L) 441 bis 1.515

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