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Neue Zahlen: VW hängt Tesla bei Elektroautos ab

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Die Nachfrage nach Elektroautos ist im ersten Halbjahr 2024 stark eingebrochen. VW hat allerdings Tesla bei der Zahl der Neuzulassungen verdrängt.

Es ist eine gute Nachricht für die deutsche Elektroautoindustrie: Der Tesla Model Y ist zwar auch im Jahr 2024 mit 16.662 Neuzulassungen bislang das beliebteste E-Auto in Deutschland, doch bei der Zahl der gesamten Neuzulassungen hat der Volkswagen-Konzern den amerikanischen Konkurrenten wieder überholt, wie die neuesten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigen.

Während VW im ersten Halbjahr 29.213 neu zugelassene Elektroautos verbuchte, waren es bei Tesla nur 21.249. Im ersten Quartal lag Tesla noch mit 13.068 Neuzulassungen noch klar vor VW mit 8637. Die beliebtesten Elektroautos des Wolfsburger Konzerns waren in diesem Jahr bisher die Modelle VW ID.3 mit 13.310 Neuzulassungen sowie VW ID. 4 und ID.5 mit insgesamt 11.119 verkauften Autos. Volkswagen hatte bereits 2023 den amerikanischen Autobauer Tesla als führende Elektroauto-Marke in Deutschland überholt und konnte seine Position somit bislang verteidigen.

Hier endet die gute Nachricht, denn der von der Ampel beschworene Umstieg auf Elektromobilität steht generell auf der Bremse. Das ambitionierte Ziel der Bundesregierung, nämlich die 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2030, scheint immer unrealistischer zu werden.

Die KBA-Zahlen zeigen schließlich auch, dass die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark eingebrochen ist. Demnach seien in den ersten sechs Monaten des Jahres 184.125 Elektroautos neu zugelassen worden. Das sind 16,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023. Damals waren es noch 220.244 Neuzulassungen. Ihr Anteil am Gesamtmarkt beträgt momentan 12,5 Prozent und damit rund 5,5 Prozent weniger als letztes Jahr.

Gründe für die sinkende Nachfrage sind neben dem Stopp der Kaufprämie durch Wirtschaftsminister Robert Habeck auch wachsendes Misstrauen der Verbraucher durch politische Debatten um Zölle gegen China und einen Rückzug vom Verbrenner-Verbot. Außerdem würden mögliche Käufer von E-Autos „durch die aktuellen Diskussionen um eine Abkehr vom Verbrenner-Aus, hohe Strompreise und das Vorurteil des geringen Ausbaus der Ladeinfrastruktur verunsichert“, erklärte Christian Sommer, Pressesprecher von Volkswagen in Sachsen, kürzlich gegenüber der Berliner Zeitung.

Deutsche Autohersteller wie Mercedes-Benz setzen daher nun wieder stärker auf die Verbrennertechnologie. Diese soll laut Aussagen von Mercedes-Chef Ole Källenius „bis tief in die 2030er-Jahre“ halten. Auch Volkswagen „behält moderne Verbrennungs- und Hybridkonzepte mit im Blick“, wie ein Sprecher des Konzerns der Berliner Zeitung bestätigte. Auto-Analyst Frank Schwope begründet den Kurswechsel dadurch, dass sich die Hersteller nur den Rahmenbedingungen anpassen würden, „die momentan wieder ein Stück weit positiver für den Verbrenner aussehen.“ Es werde versucht, „den Verbrenner so lange wie möglich zu melken“.

Trotzdem setzt Volkswagen weiter primär auf vollelektrische Fahrzeuge. VW sei davon überzeugt, „dass der Elektromobilität die Zukunft gehört“, betont ein Sprecher gegenüber der Berliner Zeitung. Diese Strategie scheint sich zumindest in Ansätzen bereits auszuzahlen.

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