- Musk sieht autonomes Fahren als wichtiges Zukunftsgeschäft für Tesla
- Teslas „Autopilot“-Technologie mit einigen Unfällen in Verbindung gebracht
- Googles Waymo ist größter Konkurrent
Tesla stellte sein erstes selbstfahrendes Auto vor.
Elon Musk hat wie üblich die Messlatte sehr hoch gelegt. Für den Donnerstagabend hatte der Vorstandschef des Elektroautoherstellers Tesla zu einer Veranstaltung in den Warner-Filmstudios am Rande von Los Angeles eingeladen, und schon vor Wochen hat er versprochen, es werde etwas „für die Geschichtsbücher“ zu sehen geben. Wie erwartet zeigte er Teslas erstes Robotaxi, also ein selbstfahrendes Auto.
Musk sieht autonomes Fahren als wichtiges Zukunftsgeschäft für Tesla
Neben dem Cybercab zeigte Musk jetzt auch einen futuristisch aussehenden selbstfahrenden „Robovan“, der bis zu 20 Personen befördern soll. Wann dieses Fahrzeug auf den Markt kommen könnte, ließ er offen. „Die Zukunft sollte wie die Zukunft aussehen“, sagte er.
Musk macht schon seit langer Zeit große Versprechungen für autonome Fahrprojekte und beschreibt sie als wichtiges Zukunftsgeschäft für Tesla. Aber gerade auf diesem Gebiet liegen seine Prognosen und die Wirklichkeit weit auseinander. Schon 2019 stellte er in Aussicht, Tesla werde im Jahr danach eine Million Robotaxis auf der Straße haben, aber bis heute blieb er ein marktreifes Produkt schuldig. Unlängst sagte er, allein die Aktivitäten rund um autonomes Fahren könnten eines Tages zwischen fünf Billionen und zehn Billionen Dollar zu Teslas Börsenwert beitragen. Heute liegt die Marktkapitalisierung des gesamten Unternehmens rund 750 Milliarden Dollar.
Teslas „Autopilot“-Technologie mit einigen Unfällen in Verbindung gebracht
Tesla ist oft vorgeworfen worden, die Namen der Fahrassistenzsysteme seien irreführend. Mittlerweile sieht sich das Unternehmen gezwungen, sein „Full Self-Driving“-System in den USA mit dem Zusatz „Supervised“, also „beaufsichtigt“, zu vermarkten. Die „Autopilot“-Technologie ist in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von Unfällen in Verbindung gebracht und deshalb Gegenstand von Ermittlungen der amerikanischen Verkehrsbehörde NHTSA worden. Vor einigen Monaten sprach die Behörde von insgesamt 467 Unfällen, davon 13 mit tödlichem Ausgang.
Googles Waymo ist größter Konkurrent
Bevor das Cybercab herauskommt, will Tesla nach Angaben von Musk seine Fahrassistenzsysteme verbessern. Er sagte, vom kommenden Jahr solle es „Full Self-Driving“ in Texas und Kalifornien in einer „Unsupervised“-Variante geben, die keine Aufsicht mehr erfordert. Sie solle für bisherige Tesla-Autos wie das Model 3 und das Model Y verfügbar sein.
Autonomes Fahren ist eines der beiden Gebiete, die Musk in jüngster Zeit verstärkt in den Vordergrund zu rücken versucht. Daneben spricht er viel über den humanoiden Roboter Optimus, an dem Tesla derzeit arbeitet, und für ihn macht er noch kühnere Vorhersagen. „Ich denke, das wird das größte Produkt aus jeglicher Kategorie sein, das es jemals gegeben hat“, sagte er am Donnerstag. Der Roboter könne zum Beispiel Babysitten, Rasenmähen oder den Einkauf von Lebensmitteln übernehmen. Langfristig solle er zwischen 20.000 und 30.000 Dollar kosten und damit „weniger als ein Auto“.
Im angestammten Geschäft mit Elektroautos kämpft Tesla derweil mit einigen Herausforderungen. Der Markt hat sich in einigen Regionen der Welt abgeschwächt, und Tesla sieht sich verstärkter Konkurrenz gegenüber. In den ersten zwei Quartalen schrumpften die Verkaufszahlen, und auch der Gewinn ging deutlich zurück. Tesla hat in diesem Jahr den Abbau von mehr als 10 Prozent seiner Arbeitsplätze angekündigt.