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Aktuell: Tesla-Chef Musk findet Geschäft mit Elektroautos unbedeutend, will Einstieg bei xAI

aktuell: tesla-chef musk findet geschäft mit elektroautos unbedeutend, will einstieg bei xai

Bild: Tesla (Symbolfoto)

Mit seinen Aussagen in der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen im zweiten Quartal dieses Jahres konnte CEO Elon Musk die Aktie zunächst nicht unterstützen. Schon nach der Veröffentlichung des Q2-Berichts mit Tesla-Gewinnen unter der Konsens-Prognose fiel der Kurs um bis zu 5 Prozent, und bis zum Ende der Konferenz ging es nachbörslich sogar um gut 7 Prozent abwärts. Um Elektroauto-Pläne ging es darin kaum. Musk stellte dieses angestammte Geschäft sogar als irrelevant im Vergleich zu dem dar, was Tesla mit autonomen Maschinen erreichen könne. Wenig später ließ er auf X über einen Tesla-Einstieg bei seinem KI-Startup xAI abstimmen.

Elektroautos unwichtig für Tesla?

Schon in der Vergangenheit hatte Musk mehrmals erwähnt, dass er das größte Potenzial für Tesla nicht im reinen Elektroauto-Verkauf sieht, sondern darin, die eigenen Fahrzeuge autonom zu machen. Ende 2021 kamen überraschend Pläne für den humanoiden Roboter Optimus hinzu, dem der CEO wenig später noch größere Bedeutung zuschrieb. Am Dienstag fasste Musk diese beiden Projekte unter dem Schlagwort „Autonomie“ zusammen, und so deutlich wie in der Q2-Konferenz wurde er wohl noch nie: Alle anderen Aktivitäten seien im Vergleich dazu nur „Rauschen“, sagte er.

Zu den Aktivitäten, denen der Tesla-Chef im Prinzip jede Bedeutung absprach, zählt der Elektroauto-Verkauf, der in Q2 2024 noch knapp 80 Prozent des Gesamtumsatzes von 25,5 Milliarden Dollar ausmachte. Einen kleinen Teil davon könnte man dem Bereich autonomes Fahren zuordnen, weil Tesla mit der FSD-Option seit langem Autopilot-Software mit KI-Elementen anbietet. Der Finanzchef wollte am Dienstag aber nicht sagen, wie viele Prozent der eigenen Kunden sich dafür entscheiden und sprach von einer niedrigen Basis für das Wachstum, das hier zuletzt erreicht worden sei.

Ebenfalls nicht wirklich wichtig für Tesla sind laut der Musk-Aussage von Dienstag der Roadster, für den er jetzt einen Produktionsstart in 2025 in Aussicht stellte, der Sattelschlepper Semi, dessen Serienproduktion weiterhin ab Ende 2025 geplant ist, oder das Geschäft mit stationären Speichern, das in Q2 dreistelliges Wachstum verzeichnete. Neuigkeiten zu den im April angekündigten neuen Modellen ab 2025 gab es am Dienstag nicht. Zu der zunächst für August geplanten Vorstellung eines Tesla-Robotaxis bestätigte der CEO eine Verschiebung auf den 10. Oktober. Damit wolle man das Fahrzeug noch verbessern und außerdem einige andere Dinge zur Präsentation vorbereiten, bekräftigte Musk Informationen, die er zuvor ohne den neuen Termin auf X verbreitet hatte.

Musk bereitet Einstieg bei xAI vor

Wer nicht glaube, dass Tesla Autonomie „lösen“ könne, solle keine Aktien des Unternehmens halten, erklärte der CEO weiter; wer dagegen daran glaube, solle einsteigen. Zuvor hatte er wie bei der Hauptversammlung im Juni eine Studie zitiert, laut der Tesla allein mit selbstständig fahrenden Autos einen Börsenwert von 5 Billionen Dollar erreichen kann. Der humanoide Roboter Optimus soll sogar für ein Vielfaches davon gut sein. Zu diesem Projekt sagte Musk, nächstes Jahr werde eine begrenzte Produktion einiger tausend Stück einer Version zur internen Verwendung beginnen. 2026 solle die Produktion deutlich zunehmen und Optimus als Version 2 auch an externe Kunden geliefert werden.

Der Tesla-Chef setzt also öffentlich voll auf die Anwendung künstlicher Intelligenz, damit Autos und Roboter ihre Aufgaben ohne menschliche Aufsicht erledigen können. Mit KI beschäftigt er sich aber auch außerhalb von Tesla und eckte in diesem Januar mit der Forderung an, er würde sich nicht wohl damit fühlen, den Elektroauto-Hersteller führend in diesem Bereich zu machen, wenn sein Tesla-Anteil daran nicht auf 25 Prozent erhöht werde. Von seinem eigenen Startup xAI habe Tesla bereits profitiert, sagte Musk am Dienstag, und schloss einen Einstieg bei der KI-Spezialfirma nicht aus.

Eine solche Investition müsse von den Tesla-Anlegern gebilligt werden, erklärte Musk dazu. Er selbst unterstütze diese Idee, doch es komme auf die Aktionäre an. Einige Stunden nach der Q2-Konferenz wurde er schon konkreter: Auf X startete der CEO eine Umfrage, ob Tesla 5 Milliarden Dollar in xAI investieren solle, wenn die Bewertung unabhängig festgelegt werde. Am Mittwoch gegen Mittag waren rund zwei Drittel der Teilnehmenden dafür. Bei einer Finanzierungsrunde in diesem Mai wurde das Musk-Startup mit 24 Milliarden Dollar bewertet. Für fünf Milliarden Dollar ließe sich also etwa ein Fünftel davon kaufen, falls der xAI-Wert inzwischen nicht noch höher angesetzt wird.

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