Cadillac stand einst für Chrom und Heckflossen, später für müde Opel-Technik. Doch nun plant die US-Luxusmarke eine elektrische Wiederauferstehung!
- Ab 2030 keine Cadillac mit Verbrenner mehr
- Kommen Cadillac Lyriq und Celestiq auch zu uns?
- Cadillac nutzt Einkaufszentren als Showrooms
- Cadillac-Historie mit Chrom und Pannen
- Für Träumer: der Cadillac Eldorado (1953).
Es war ein langer Weg: vom berühmten Pink Cadillac, offen, glitzernd in der Sonne, so dekadent, pur amerikanisch … bis zum Cadillac XT4 mit Zweiliter-Diesel aus einem Opel. Und es war kein guter Weg. Was waren das für Zeiten: Die US-Luxusmarke von GM verkauft in den 40er- bis 70er-Jahren Sehnsuchtsmodelle, die zu Stilikonen mit Chrom und Heckflossen werden. Doch irgendwann biegen diese Straßenkreuzer falsch ab und tauchen Jahrzehnte später als klobige Blechboxen wie der Cadillac Escalade oder der CTS wieder auf.
Jahr für Jahr verliert Cadillac an Bedeutung. Bei uns wird derzeit offiziell nur ein SUV namens XT4 angeboten, und über das schreibt AUTO BILD: “Bekanntes aus dem GM-Baukasten, und ein Muster an geschmeidiger Laufkultur ist er auch nicht.” Es gibt drei Sterne, mit viel Wohlwollen.
Kein Wunder, dass kaum jemand in Deutschland den kauft. 2021 wurden 249 Cadillac bei uns neu zugelassen, davon 40 importierte Escalade. In den ersten acht Monaten 2022 waren es 124 XT4 – viele dürften Eigenzulassungen des Herstellers sein. Eine Marke verschwindet.
Ab 2030 keine Cadillac mit Verbrenner mehr
Das erste Auto auf der neuen Elektro-Plattform “Ultium” ist der Lyriq. Ein SUV von tatsächlich wieder ungewöhnlichem Äußeren, mit zeitgemäßem Antrieb, dem GM-Assistenzsystem “Super Cruise” und einem digitalen 33-Zoll-Cockpit der neuesten Generation. Der Motor im Heck leistet 340 PS, der 102-kWh-Akku soll eine Reichweite von bis zu 502 km bieten.
Kommen Cadillac Lyriq und Celestiq auch zu uns?
Erste kurze Testfahrten bescheinigen dem Lyriq eine (typisch amerikanische) Komfort-Abstimmung. Der Verbrauch soll durch ein ausgeklügeltes Rekuperationssystem verbessert werden. In den USA startet das fünf Meter lange SUV bei 62.990 Dollar (Allrad später ab 64.990). Ob der Lyriq auch zu uns kommt, ist noch offen – aber nicht unwahrscheinlich.
Cadillac nutzt Einkaufszentren als Showrooms
Während in den großen Cadillac-Showrooms Nordamerikas noch nichts vom Comeback-Spirit zu spüren ist, geht die GM-Tochtermarke jetzt den Vertriebsweg der neuen Konkurrenz: Wie ein Start-up mietet sich Cadillac in Pop-up-Läden in großen Einkaufszentren ein, um den Menschen dort die Geschichte der Wiederauferstehung zu erzählen. Offenbar nicht ohne Erfolg: Die “Debut Edition” des Lyriq sei in nur etwas mehr als zehn Minuten “ausverkauft” gewesen, teilte Cadillac mit. Das Comeback kann kommen.
Cadillac-Historie mit Chrom und Pannen
Gegründet 1902, wurde Cadillac bald zu einem Inbegriff für Luxus, Stil und technische Innovationen. Modelle wie Eldorado, DeVille oder Seville sind Ikonen des US-Automobilbaus. Ab 2000 prägten grobschlächtige Modelle wie Escalade oder banale Europa-Versionen wie der BLS die Marke.