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Aerodynamik-Wettrüsten in der MotoGP: KTM wäre für Limitierung schon vor 2027

Die Aerodynamik ist bei allen MotoGP-Herstellern stark in den Fokus gerückt. Beim Wintertest in Malaysia sah man bei den Werksfahrern die verschiedensten Verkleidungsvarianten und Flügelelemente zum Beispiel hinter dem Sitz. Es ging darum, die Theorie aus dem Windkanal und von CFD-Simulationen auf der Strecke im wirklichen Fahrbetrieb zu evaluieren.

“Mit manchen Verkleidungen ist das Motorrad auf der Geraden schneller, mit anderen fühlt sich das Motorrad agiler an”, schildert Brad Binder die spürbaren Effekte für den Fahrer. “Mit einer anderen Variante hat das Hinterrad mehr Bodenkontakt und man hat mehr Grip.”

“Man versucht herauszufinden, welche Aspekte einem gefallen und wie man schneller wird. Man kann Agilität einbüßen, wenn man den Grip bevorzugt. Oder man braucht die Agilität. Wir haben sehr viele verschiedene Verkleidungen und Kombinationen probiert.”

“Wir haben viele Informationen für die Ingenieure gesammelt. Sie verstehen nun besser was passiert, wenn man etwas verändert. Es geht darum, dieses Wissen in ein super Paket zusammenzustellen.”

Die Fortschritte im Bereich der Aerodynamik sind signifikant, wie der Rundenzeitenvergleich zwischen dem Sepang-Rennwochenende im vergangenen Herbst und dem Wintertest gezeigt hat. Die Bikes sind deutlich schneller geworden.

“Die Aerodynamik spielt in jedem Bereich für die Performance eine Rolle”, sagt KTM-Motorsportchef Pit Beirer. “Deshalb sind in den vergangenen beiden Jahren die Fortschritte bei der Rundenzeit verrückter geworden als früher. Die Aerodynamik ist mittlerweile ein großer Faktor.”

“Es wird wild da draußen, wenn man sich ansieht was alle nach Sepang gebracht haben. Wir sind dort angelangt, wo die Formel 1 vor einigen Jahren war. Jedes Detail wird unter die Lupe genommen, wie man die Aerodynamik verbessern könnte.”

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KTM Frontflügel

KTM experimentiert mit einem kleinen Flügel vorne beim Kotflügel

Foto: Motorsport Images

Beirer findet das Thema zwar “aufregend”, mahnt aber auch: “Ich denke, von Seiten des Promoters und der FIM sollten wir aufpassen, dass wir nicht zu weit gehen. Ich denke, wir sollten bald Einschränkungen vornehmen.”

“Vielleicht sollten wir nicht bis 2027 warten, um diese Sachen zu limitieren. Flügel und so weiter werden nicht verboten. Moderne Motorräder werden auch in Zukunft so aussehen. Aber der Bereich, in dem man etwas machen darf, wird eingeschränkter sein.”

“Das ist eine gute Richtung”, findet Beirer. “Je mehr Einschränkungen es gibt, desto mehr erhält der Fahrer die Kontrolle zurück und nicht die Windmaschine.” Spätestens 2027 gibt es ein neues Technisches Reglement. Die Motorräder sollen insgesamt langsamer werden.

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Jack Miller

Jack Miller ist egal wie ein MotoGP-Motorrad aussieht

Auch wenn die Aerodynamik beschränkt wird, so wird sie bleiben. Die aktuellen MotoGP-Motorräder sehen komplett anders aus, als noch vor wenigen Jahren. Und auch deutlich anders als Superbikes, wo die Aerodynamik noch nicht so ausgeprägt ist.

“Wenn man ein MotoGP-Bike fahren darf, dann hat man den tollsten Job in der Welt”, findet Jack Miller, den die Entwicklung nicht stört: “Es ist egal, ob es die Aerodynamik oder Ride-Height-Systeme gibt. Die Form des Motorrads oder das Aussehen sind egal. Es macht viel Spaß.”

“Das Privileg zu haben, einer dieser 22 talentiertesten Athleten der Welt zu sein, ist seit zehn Jahren eine unglaubliche Reise für mich. Jedes Mal, wenn ich meinen Hintern auf so ein Motorrad schwinge und man am Ende der Boxengasse den Speedlimiter ausschaltet, dann ist es das unglaublichste Gefühl. Nichts ist damit vergleichbar, so ein Motorrad zu fahren.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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