Das war eine Vorspeise, die richtig Appetit auf das Hauptmenü in sieben Wochen vom 29. Mai bis 02. Juni macht. Rund um die Nordschleife und den Grandprix-Kurs feierten Tausende Motorsportfans am Wochenende bei den 24h Qualifiers Langstrecken-Motorsport vom Feinsten: Mehr als 30 bildschöne GT3-Rennwagen nutzten in zwei vierstündigen Rennen, eines davon am Samstagabend bis in die Dunkelheit, die letzte Gelegenheit, um sich auf den Saisonhöhepunkt am Ring vor zubereiten und teilten sich den Asphalt mit den Herzblut-Amateuren
„So kann es von mir aus weitergehen. Gäbe es darauf ein Abo, würde ich es sofort buchen“, jubelte der in Kelberg unweit der Rennstrecke wohnende Menzel, Sohn des Langstreckenprofis Christian Menzel, nach seinem zweiten Sieg im dritten NLS-Lauf. Zum ersten Mal nämlich zählten die 24h Qualifiers auch zu der traditionsreichen Langstreckenserie, die in diesem Jahr ihre 48. Auflage erfährt.
24h-Vorjahressieger Frikadelli Racing mit dem Ferrari 296 GT3 und größtenteils neuer Besatzung stand ebenso wie der Glickenhaus-Exot SCG004c aus der Klasse SP-X ganz besonders im Fokus der vielen Fans, die sich an beiden Tagen dichtgedrängt durch die Boxengasse und in die Startaufstellung quetschten. Mit den Ergebnissen in vorderster Front aber hatten beide an diesem Wochenende nichts zu tun. Der Begeisterung und der Leidenschaft der vielen Besucherinnen und Besucher tat das keinen Abbruch. Näher als in der „Grünen Hölle“ können sie nirgendwo an ihre Idole herankommen.
Die ausgiebige Vorbereitungsmöglichkeit auf die 24h Ende Mai sowie die Wertung beider Rennen für die Nürburgring Langstreckenserie (NLS) hat diesem Format am Samstag und Sonntag einen ungeheuren Zuschauerzuspruch beschert. So viele „Kiebitze“ wie noch waren zu der zehnten Auflage des Qualifiers in die Eifel geströmt. Ein noch nie da gewesenes Publikumsinteresse, das wohl auch für die Beibehaltung dieser Veranstaltung als „Dosenöffner“ für den großen Langstreckenklassiker spricht.
Text und Fotos: Charlys Autos