Neue Submarke ID. Unyx richtet sich an junges Publikum in China. 34 neue Modelle bis 2030 geplant
Nachdem China jahrzehntelang das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolgs für so gut wie alle deutschen Autohersteller war, bricht diese Selbstverständlichkeit mehr und mehr weg. Bei der chinesischen Kundschaft ist inzwischen Patriotismus Trumpf, gerade bei den rein elektrischen Fahrzeugen. Die landeseigenen Hersteller profitieren davon. Die europäischen Hersteller kämpfen. Allen voran Volkswagen.
Wenig überraschend handelt es sich um ein Elektro-SUV-Coupé. Sollten Ihnen die Proportionen und der Look bekannt vorkommen, dann haben Sie sich keineswegs geirrt, denn der ID. Unyx ist im Prinzip ein Cupra Tavascan mit VW-Logo.
Volkswagen lobt dennoch das “besonders progressive Design” und bejubelt ein smartes Human-Machine-Interface (HMI) mit personalisierbarem 3D-Avatar sowie mehr als 600 Kilometer Reichweite. Das sind trotz gleichen Antrieben und Batterien mehr, als Cupra beim Tavascan angibt.
Bildergalerie: VW ID. Unyx (2024)
Volkswagen
VW hat den ID. Unyx “technisch und optisch auf den Lebensstil junger Kunden in Chinas Metropolen zugeschnitten”. Gefertigt wird das das Auto wie der Cupra Tavascan in Hefei. Das Handelskonzept der Submarke ID. Unyx setzt auf 40 exklusive Stores in 20 Städten, in denen Interessenten das Fahrzeug durch moderne Technologien wie Virtual- und Augmented Reality erleben können.
Die chinesische Käuferschaft dürfte sich mit solchen Dingen durchaus locken lassen. Was ebenfalls zum Pflichtprogramm gehört, ist ein (am besten ziemlich verspielter) persönlicher Assistent. Der ID. Unyx01 bietet hier einen interaktiven, KI-basierten 3D-Avatar, dessen Erscheinungsbild in einer App individuell angepasst und mit dem Fahrzeug-HMI synchronisiert werden kann. Die Stimme des Avatars kann auf Basis einer menschlichen Stimme konfiguriert werden und den Fahrer für Gespräche begleiten.
Optisch setzt VW beim Unyx auf viel Gold. Man sieht die Farbe an Rädern, Schriftzügen und dem vorderen Markenlogo. Selbiges ist hinten ins Leuchtenband integriert und leuchtet sogar selbst. Auch innen findet man güldene Akzente, etwa an den Zierelementen an Armaturenbrett und Türinnenseiten.
Ähnlichkeiten mit dem Tavascan sind auch im Interieur nicht von der Hand zu weisen. Auf den Mittelsteg, der sich vom Armaturenbrett in die Mittelkonsole zieht, verzichtet man allerdings.
Interessant ist, wie groß Volkswagen die Korrektur-Maßnahmen auf seinem wichtigsten Markt aufzieht. Der “Volkswagen Masterplan für China” sieht innerhalb der nächsten drei Jahre neben dem jetzt vorgestellten E-SUV vier weitere ID. Unyx-Modelle vor. Das ist aber nur ein kleiner Baustein, denn bis 2030 will man sage und schreibe 34 neue Fahrzeuge auf den Markt bringen.
Mit den langjährigen Joint Ventures SAIC Volkswagen und FAW-Volkswagen sowie dem neuen Volkswagen Smart E-Mobility Hub wird die Produktpalette in China dabei, inklusive des ID. Unyx-Programms, um 16 neue elektrische ID. Modelle, zwölf neue Volkswagen mit Verbrennungsmotoren und sechs neue Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb vergrößert.