- Rennkurs als Namensgeber
- Zu zweit auf dem Thron
- Verschiebbare Rückbank
- Sportfahrwerk serienmäßig
- Selbstbewusste Preise
Die spanische Marke Cupra ergänzt ihr Programm um ein großes SUV. Der Terramar soll bei aller Sportlichkeit auch Familien ansprechen. Eng verwandt ist er mit dem VW Tiguan, demgegenüber er aber die fahraktivere Alternative sein will.
Cupra Terramar: Das neue SUV ist das größte Modell der Spanier. Hersteller
Der Name Terramar soll Erde und Meer miteinander in Einklang bringen, “tierra y mar” heißt das auf Spanisch. Könnte also auf ein Amphibienfahrzeug hindeuten. Tatsächlich ist Cupras neues, großes SUV aber ausschließlich festem Boden unter den Reifen verbunden. Warum dann Terramar? Weil sowohl Cupra als auch die Muttermarke Seat traditionell spanische Orte oder Regionen als Namenspaten heranziehen. Der Cupra-Bestseller Formentor beispielsweise erinnert an eine Halbinsel auf Mallorca, der vollelektrische Born an ein Szeneviertel in Barcelona. Und der Terramar bezieht sich auf die historische Rennstrecke Autódromo de Sitges-Terramar in Katalonien.
Rennkurs als Namensgeber
Das Stichwort Rennkurs gibt die Richtung schon vor. Denn der Terramar ist zwar wie VW Tiguan und Skoda Kodiaq aus der sogenannten MQB-Evo-Plattform des Volkswagen-Konzerns heraus konstruiert, interpretiert das Thema “SUV” aber deutlich sportlicher als die beiden Konzerngeschwister.
Zu zweit auf dem Thron
Erneut haben die Cupra-Designer einen guten Job gemacht. Das 4,52 Meter lange und damit größte Modell der selbsternannten “unkonventionellen Challenger-Marke” ist ein sehr ansehnliches SUV geworden, kein grober Klotz, sondern von eher sportlichem Zuschnitt, aus der “Sharknose” (Haifischnase) genannten Front leuchten schmale Scheinwerfer-Augen, die auf Wunsch als Matrix-LEDs ausgeführt sind, das Heck ziert das heute unvermeidliche durchgehende Leuchtenband, mit mittig positioniertem, illuminiertem Cupra-Logo.
Verschiebbare Rückbank
Cupra-Chef Wayne Griffiths geht davon aus, dass der Terramar “neue Kundinnen und Kunden” für die Marke akquirieren wird. Zu ihnen sollen vor allem Familien zählen, deren Platzbedarf über die kleineren Modelle Ateca und Formentor hinauswächst. Anders als beim Skoda Kodiaq oder dem kommenden Tiguan-Ableger Tayron hat man es beim Terramar zwar nicht mit einem Siebensitzer zu tun. Zumindest aber lässt sich die Rückbank aber um 15 Zentimeter längs verschieben, das Kofferraumvolumen variiert so zwischen 540 und 642 Litern. Und dank des langen Radstands von fast 2,70 Metern herrscht gemütliche Geräumigkeit vor, in den Fond müssen sich auch größere Passagiere nicht hineinquetschen, die Kopffreiheit ist eine luftige.
Das Cockpit haben die Innenarchitekten mit den markentypischen kupferfarbenen Elementen ausgeschmückt, die aber unübersehbar aus Plastik bestehen, was den angestrebten Premium-Glanz doch etwas eintrübt. Heimat des Infotainments ist ein leicht fahrerorientiert positionierter 12,9-Zoll-Touchscreen, die wichtigsten Fahrinformationen liefert ein digitales Kombiinstrument hinterm Sportlenkrad, optional assistiert von einem Head-up-Display.
Diese Eckdaten treffen auch auf den “kleinen” Plug-in-Hybrid mit 150 kW/204 PS zu, der das Terramar-Programm Ende 2024 ergänzt. Anfang 2025 folgt ein weiterer Benziner, der 2.0 TSI mit 150 kW/204 PS.
Sportfahrwerk serienmäßig
Um den sportlichen Ansprüchen gerecht zu werden, bekommt das neue, große Cupra-SUV ab Werk neben dem um zehn Millimeter tiefergelegten Sportfahrwerk noch elektrische Bremskraftverstärker und eine Progressivlenkung mit, optional lassen sich eine adaptive Fahrwerksregelung (DCC) mit Zwei-Ventil-Stoßdämpfern sowie – bei den beiden stärksten Modellen – eine Akebono-Hochleistungsbremsanlage hinzubuchen.
Das Rüstzeug zeigt Wirkung, wie wir auf einer ersten Testfahrt mit dem 272-PS-PHEV feststellen konnten. Die Auszeichnung “Sportler des Jahres” wird der Terramar zwar nicht für sich reklamieren können, er ist halt immer noch ein SUV. Für ein solches fährt er aber tatsächlich sehr dynamisch. Kurven gehen dem immerhin 1,9 Tonnen schweren Spanier leicht und ohne sich beunruhigend zu verneigen von der Hand, der Antrieb läuft geschmeidig und spricht bereitwillig auf Fahrpedal-Befehle an, bei Beschleunigungsvorgängen im Hybrid-Modus wird die boostende Unterstützung des E-Motos deutlich spürbar. Auf furchigem Asphalt macht sich allerdings die straffe Grundnote der Fahrwerksabstimmung bemerkbar, die Agilität über Komfort setzt.
Selbstbewusste Preise
An Selbstsicherheit mangelt es Cupra nicht. Das spiegelt sich auch in der Preisgestaltung wider. Der Basis-Terramar 1.5 eTSI steht ab 43.020 Euro in der Liste, die ausschließlich in sportlicher VZ-Ausstattung ausgelieferten 2.0 TSI 4Drive und 1.5 e-Hybrid kommen auf 58.515 beziehungsweise 59.945 Euro.
Ulla Ellmer
Cupra Terramar in Kürze:
Wann er kommt: Ist bereits bestellbar, erste Auslieferungen im vierten Quartal 2024
Wen er ins Visier nimmt: VW Tiguan, Audi Q3, BMW X1, Volvo XC40, Alfa Romeo Tonale etc.
Was ihn antreibt: Den 1.5 eTSI ein mildhybridisierter Benziner mit 110 kW/150 PS, den 2.0 TSI 4Drive ein Benziner mit 195 kW/295 PS, den 1.5 e-Hybrid ein Plug-in-Hybridsystem mit 200 kW/272 PS.
Was er kostet: Ab 43.020 Euro
Was noch kommt: Ende 2024 ein weiterer Plug-in-Hybrid mit 150 kW/204 PS, Anfang 2025 der 2.0 TSI mit ebenfalls 150 kW/204 PS