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Polestar 2 Langzeit-Test: Die Elektromobilität

polestar 2 langzeit-test: die elektromobilität

Kommen wir zum nächsten Thema des Langzeit-Tests, einem der wichtigsten Punkte, wenn es um ein Elektroauto geht: Wie gut ist der Polestar 2 da aufgestellt? Wie sieht es mir Reichweite, Ladeleistung und anderen Dingen im Alltag aus?

Dies ist der zweite von mehreren Beiträgen zum aktuellen Polestar 2, der mich im Sommer begleitet. Letztes Mal ging es um das Platzangebot und Design und in den kommenden Wochen folgen noch andere Themen, wie Leistung oder Software.

Polestar 2: Die Elektromobilität

  • Reichweite: Polestar war zum Start des 2ers nicht für Effizienz bekannt und bei der Form wird das auch kein Reichweitenwunder, aber durch die neuen Motoren und größeren Akkus kommt man bei der Performance-Version mit dem großen Akku immerhin auf 555 bis 568 km nach WLTP-Standard. Verzichtet man auf einen Motor, dann sind sogar über 600 km möglich. Und jetzt im Alltag, wenn das Wetter bei ca. 20 Grad durchaus optimal ist? Polestar spricht von 15,9 bis 17,2 kWh auf 100 km, wobei der untere Wert sehr optimistisch ist. Doch unter 20 kWh ist mittlerweile möglich, das hatte ich vor dem Facelift nicht. Man merkt, dass der Polestar 2 jetzt eine Ecke effizienter ist und somit sind über 400 km locker möglich. Gut eingefahren, und ich fahre nicht nur langsam auf der Landstraße, werden mir etwas mehr als 450 km bei 100 Prozent angezeigt.
  • Ladeleistung DC: Hier gibt Polestar bis zu 205 kW an DC-Ladesäulen an, was ich aber, auch mit fast leerem Akku, nicht gesehen habe. Die 2 war bisher nicht vorne. Lädt man so ab 30 Prozent, was ich gerne mache, da ich viel im Alltag und nicht auf Langstrecke lade, können 30 kWh auch gerne mal über 20 Minuten dauern und es wird mit unter 100 kW im Schnitt geladen. Das geht besser, aber ein 400 Volt-System hat auch Grenzen. In dieser Preisklasse geht es schneller und bald sind hier 800 Volt der Standard. Noch reicht es, aber die Luft wird eng, denn 28 Minuten von 10 auf 80 Prozent sind eher Durchschnitt bei günstigeren Elektroautos.

polestar 2 langzeit-test: die elektromobilität

  • Ladeleistung AC: Da könnte man mit 22 kW punkten, leider tut man das auch in der Top-Version nicht, denn es gibt immer 11 kW. Man benötigt also 8 Stunden für eine Ladung und da ich überwiegend mit AC lade, muss ich mir hier leider oft Gedanken über Blockiergebühren machen, die mittlerweile schon ab 4 Stunden keine Seltenheit mehr sind. Von mir aus sind 22 kW kein Standard, aber im Konfigurator würde ich sowas in dieser Preisklasse echt gerne sehen. In den Top-Versionen eigentlich auch in der Serie.
  • Routenplanung: Polestar setzt auf Android Automotive und somit ist das eine Stärke. Google Maps ist zwar noch nicht optimal, wird aber auch immer besser. Und falls euch das nicht reicht, dann gibt es Apps wie ABRP (A Better Route Planner) im Google Play Store. Und ihr könnt auch euer iPhone via Apple CarPlay verbinden, falls euch da eine App mehr zusagt. Mit dieser Kombination an Apps bin ich sehr zufrieden, mehr benötige ich im Alltag nicht.
  • App: Das wird bei der Software noch ein Thema, aber in diesem Bereich ist die App nicht so gut aufgestellt. Man sieht, wie lange der Polestar 2 lädt und noch benötigt, das erwarte ich aber, und es gibt eine Option die Ladeleistung zu begrenzen. Eine Routenplanung kann man hier nicht machen. Das mache ich dann übrigens in Google Maps und da ich im Auto mit meinem Google-Konto angemeldet bin, kann ich meine Suchen direkt sehen. Optimal ist es aber nicht, da könnte man noch mehr zu diesem Thema in die App packen.
  • Akkugrößen: Man kann den Polestar 2 einmal mit 69 kWh und 24 Modulen und dann noch mit 82 kWh und 27 Modulen kaufen. Die Performance-Version kommt natürlich mit dem größeren Akku daher.

Polestar 2: Fazit zum zweiten Part

Vor allem der Verbrauch war bei Polestar am Anfang ein kleines Problem, aber mit der neuen Technik sehe ich das mittlerweile entspannt. Diese Bauform wird nicht für Reichweitenrekorde sorgen und daher sind größere Akkus und effizientere Motoren wichtig. Mir persönlich würde das in meinem Alltag vollkommen reichen.

In dieser Preisklasse gibt es aber mittlerweile immer mehr Elektroautos mit 800 Volt-Technik und schnelleren Ladezeiten und 22 kW als Upgrade (mittlerweile auch immer häufiger als Serie) sind auch zu finden. Der Schritt zu 800 Volt wäre zu teuer, das verstehe ich, und 205 kW sind okay, aber mehr AC-Leistung wäre schön.

polestar 2 langzeit-test: die elektromobilität

Doch wenn man den Alltag gut plant, dann kann man diese Schwäche doch ganz gut ausgleichen, denn mit der Reichweite und Software bin ich zufrieden. Falls man den Nachfolger des Polestar 2 aber in ein paar Jahren wieder in der Preiskategorie einstufen wird, es geht bei über 45.000 Euro los, dann muss etwas mehr kommen.

Und noch ein Wort zum Abschluss: Die vernünftige Version des Polestar 2 wäre in diesem Fall natürlich der Long Range mit einem Elektromotor und kleineren Reifen, wenn man sich dann noch etwas mehr zurückhält, dann kann man aus diesem Auto noch um die 100 km mehr herausholen. Macht dann aber eben weniger Spaß 😄

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