Der Ingolstädter kann auch anders und schüttelt mit dem 630-PS-V8-Motor unter der Haube das Familienkombi-Image mehr wie ab.
Die Urlaubssaison steht in den Startlöchern und das heißt nicht nur für uns, sondern auch für viele andere, wieder Koffer packen und mit dem Auto ab in Richtung Süden ans Meer. Klar im Vorteil, wenn es um Platz und Geräumigkeit geht, sind natürlich Kombis – und da kommt unser Testwagen, ein Audi RS 6 Avant performance, genau richtig: Der Kofferraum ist groß und schluckt hinter der zweiten Sitzreihe 548 Liter. Klappt man das hintere Gestühl um, so ergeben sich insgesamt 1.658 Liter Stauvolumen. Das Rollo fährt praktischerweise beim Auf- und Zumachen automatisch mit. Eine Soft-Close-Funktion hat er ebenfalls. Auf der Rückbank gibt es auch für Erwachsene ausreichend Platz. Überraschenderweise hat der RS 6 Avant performance aber keinen zusätzlichen Stauraum im Kofferraumboden, wie man es von vielen anderen Kombis kennt. Nichtsdestotrotz kriegt man sämtliche Koffer und weiteres Urlaubsgepäck problemlos unter.
Auf dem Reiseplan stand diesmal Korsika. Die viertgrößte Insel im Mittelmeer beeindruckt nicht nur mit ihrem Hochgebirge, sondern lässt auch mit türkisfarbenen Buchten Südsee-Feeling aufkommen. Die Straßenverhältnisse auf unserem 3.600-Kilometer-Trip reichten dabei von der deutschen Autobahn ohne Tempolimit über Landstraßen bis hin zu kurvig engen Bergstraßen auf der Insel. Dank des aktiven Luftfahrwerks meisterte der Audi jegliche Art von Fahrbahn und ist somit der ideale Reisebegleiter. Sogenannte „Speed-Bumps“ oder steile Auffahrten auf die Fähre stellten des Weiteren kein Problem dar, denn das Fahrwerk lässt sich in der Höhe verstellen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Hinterachslenkung, die vor allem in verwinkelten historischen Ortskernen und engen Kehren von Nutzen war.
Der V8 unter der Haube
Alcantara statt Carbon
Einen etwas unüblicheren Materialien-Mix finden wir im Inneren unseres RS 6 Avant performance. Das Interieur ist dunkel und wird vom schwarzen Dachhimmel von Audi exklusive komplettiert. Für etwas Abwechslung gibt es dunkelrote Einsätze an den Sportsitzen. Statt Carbon-Zierleisten am Armaturenträger bestückte der Hersteller unser Fahrzeug mit Alcantara-Flächen. Dies sorgt für ein etwas anderes Innenraum-Ambiente, gefällt aber durchaus. Alcantara wurde auch in der Türtafel gemeinsam mit Leder sowie Kunstlederelementen verwendet. Hier hätte man sich dann eventuell doch auf maximal zwei Oberflächenmaterialien beschränken können, um nicht allzu viel Unruhe hineinzubringen. Ergänzt wird das hervorragend verarbeitete Interieur durch silberne Akzente. Diese wirken edel, sind aber in einem derartigen „Shine-Effekt“ ausgeführt, dass sie bei tiefstehender Sonne blenden können.
Der Audi RS 6 Avant performance hält, was er verspricht. Man bekommt für 162.565 Euro (Gesamtpreis unseres Testwagens inklusive zahlreichen Extras) viel Auto und eine hervorragende Ausstattung. Besonders in der RS performance-Version macht das Fahrzeug eine imposante Figur. Bei der Wahl der Lackierung darf man ruhig mehr Mut beweisen und etwas Auffälligeres wählen, denn das dezente Schwarz würden wir dann doch eher den „normalen“ A6-Familienkombis überlassen.
Alle weiteren Bilder von unserer Reise gibt es hier: