Der Audi Q4 e-tron auf den Straßen von Peking.
Kernkompetenzen werden vereint
In einer Verlautbarung lässt SAIC wissen, wo das Potenzial der gemeinsamen Kooperation steckt. Audi verfüge über “starke Fähigkeiten in den Bereichen Produktdefinition, Fahrzeugentwicklung und Engineering für Premium-Modelle”. SAIC könne hingegen “branchenführende Innovationen im Bereich Smart Electric” beisteuern. Die Kunden könnten erwarten, dass “die gemeinsam entwickelten neuen Modelle” über die “branchenweit beste Hard- und Software verfügen”.
Entwicklung neuer Plattform
Als Audi und SAIC im vergangenen Sommer erstmals ihre Pläne zur Zusammenarbeit öffentlich machten, hieß es noch, dass Audi die E-Auto-Plattform der SAIC-Konzerntochter IM Motors übernehmen könnte. Davon ist in der aktuellen Kooperationsverarbeitung keine Rede mehr. Die “intelligenten High-End-Elektrofahrzeuge” sollen vielmehr auf einer gemeinsam entwickelten “Advanced Digitized Platform” gebaut werden. So sollen die PS schnellstmöglich auf die Straße gebracht werden.
Audi ist nur einer von mehreren Traditionsautobauern, die in China als weltgrößtem Fahrzeugmarkt aktuell mit Absatzproblemen zu kämpfen haben. Viele Hersteller versuchen dabei, ihre Elektroauto-Plattformen von Grund auf neu zu entwickeln, um Kosten zu senken, die Leistung zu verbessern und ihre Gewinnspannen zu schützen. Bisher hat Audi nur auf konzerneigene Plattformen gesetzt: Der Automobilbauer verwendete die für Elektroautos konzipierte MEB-Plattform von Volkswagen für seine chinesischen Modelle, gleichzeitig arbeiten die Ingolstädter mit Porsche an einer neuen Plattform. Noch im Juni 2023 sagte der damalige Audi-Chef Markus Duesmann bei Reuters, dass die Marke die Entwicklung von Modellen beschleunigen müsse, um der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, insbesondere in China, gerecht zu werden.