Bild: Tesla (Symbolfoto)
Niedrig bewertete Unternehmen zu finden, zu kaufen und dann lange zu behalten ist grob gesagt das Erfolgsrezept der Anlage-Gesellschaft Berkshire Hathaway, deren Chef Warren Buffett damit als Value-Investor alt, reich und berühmt wurde. Je nachdem, wen man fragt, wird auch Tesla allmählich eine Value-Aktie, doch zumindest in der Vergangenheit investierte Berkshire stattdessen in den großen Elektroauto-Konkurrenten BYD aus China. Diese Position wurde allerdings zuletzt zurückgefahren – und Äußerungen von Buffetts Vize Charles Munger weckten die Hoffnung, dass die beiden jetzt bei Tesla einsteigen könnten.
Ausstieg bei Elektroauto-Konkurrent BYD
Erst kurz vorher war BYD zum nach Börsenwert drittgrößten Auto-Hersteller der Welt aufgestiegen. Doch was für mehr Bekanntheit sorgte, wurde Buffett und Munger offenbar zu teuer: Im August kamen erste Meldungen über Verkäufe durch Berkshire, die sich bis vergangene Woche fortsetzten. Noch hat die Gesellschaft 17,15 Prozent von BYD, doch Analysten rechnen damit, dass sie ganz aussteigt.
Ein wenig ähnelt die Kurs-Entwicklung bei BYD seit diesem Juli der von Tesla ab November 2021 – ab dem damaligen Höchststand verkaufte CEO Elon Musk erstmals in großem Stil Tesla-Aktien, zuletzt nach seinen Angaben zur Twitter-Rettung noch einmal rund 19,5 Millionen Stück. Seit dem Hoch ist der Kurs um mehr als 50 Prozent gefallen. Für Aktionäre ist das unschön. Doch nach einem Interview mit Munger schöpften manche von ihnen Hoffnung, dass als neuer großer Käufer für Tesla Berkshire auftreten könnte.
Nicht erstes Lob für Tesla und Musk
Dafür wiederum bedankte sich der Tesla-Chef auf Twitter – und dort wurde schnell über einen Einstieg von Berkshire spekuliert. Allerdings gab es das im November 2020 schon einmal, weil die Gesellschaft eine neue Milliarden-Investition nicht öffentlich machen wollte, doch Tesla stand offensichtlich nicht dahinter. Auch die warmen Worte von Munger für Musk sind nicht unbedingt ein Kurs-Wechsel: Der Tesla-Chef nehme es mit GM, Ford und Toyota auf und gewinne, sagte in diesem Mai sein Berkshire-Kompagnon Buffett über Musk. Käufe wurden anschließend nicht bekannt. Aber seitdem ist der Kurs der Tesla-Aktie noch einmal deutlich gesunken, was Berkshire gefallen könnte.