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Im Mockritzer Gewerbegebiet soll ein Schnellladepark entstehen

Die Großweitzschener Räte stehen dem Vorhaben positiv gegenüber. Trotzdem lehnen sie es vorerst ab. Eine Forderung ist nicht erfüllt worden.

im mockritzer gewerbegebiet soll ein schnellladepark entstehen

Auf der Grünfläche gegenüber dem Autohof im Mockritzer Gewerbegebiet soll ein Schnellladepark entstehen. © SZ/DIetmar Thomas

Großweitzschen. Im Mockritzer Gewerbegebiet soll ein Schnellladepark mit 24 Säulen für Elektrofahrzeuge entstehen. Dafür lag den Großweitzschener Räten ein Bauantrag zur Stellungnahme vor. Ob der Ladepark gebaut werden kann, entscheidet die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Mittelsachsen.

Die Firma Ionity GmbH aus München plant die Errichtung einer barrierefreien Ladeinfrastruktur auf dem Areal an der Straße „Heiterer Blick“ gegenüber der Tankstelle und dem Autohof im Mockritzer Gewerbegebiet.

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Die Ionity GmbH ist ein von BMW, Ford und dem Volkswagen Konzern sowie dem Finanzinvestor BlackRock gegründete Gemeinschaftsunternehmen, das den Ausbau eines europäischen Hochleistungsschnellladenetzes für Elektrofahrzeuge verfolgt.

im mockritzer gewerbegebiet soll ein schnellladepark entstehen

Mehrere Ladesäulen sollen künftig im Ladepark im Gewerbegebiet Mockritz stehen. © Ionity_2019

Grundsätzlich begrüßen die Großweitzschener Gemeinderäte das Vorhaben. Trotzdem gaben sie mit großer Mehrheit vorerst nicht ihre Zustimmung.

Warum die Räte nicht zustimmen

Die Investoren legten eine Planung vor, bei der die Ein- und Ausfahrt zum Park von der Straße abgeht, die zum Autohof und zu McDonald‘s führt. Dieser Bereich wird sowohl von Lastern als auch von Autos stark frequentiert.

„Warum erfolgt die Ausfahrt wieder auf die Zufahrtsstraße zum Gewebegebiet? Dort ist es sehr eng. Auf der Straße gibt es viel Schwerlastverkehr“, so Gemeinderat Axel Klingner. Auch Gemeinderat Sven Krawczyk konnte nicht verstehen, warum die Planung nicht geändert wurde.

„Schon vor mehreren Monaten haben wir die Planer darauf hingewiesen, dass mit der Ausfahrt an dieser Stelle eine zusätzliche Gefahrenquelle geschaffen wird. Wir haben lange debattiert. Der Planer hat den Wunsch des Gemeinderates nicht beachtet“, so Krawczyk.

    Gemeinderat Thomas Philipp meinte, dass es doch kein Problem sein könne, zweimal links abzubiegen, um in den Ladepark zu gelangen. Eine Anbindung von der Straße, die zur BayWa führt, sei kein Problem, da das gesamte Grundstück der Firma Zembsch Immobilien gehöre.

    „Die Einfahrt soll 20 Meter unterhalb der Kreuzung der Straße Heiterer Blick entstehen. Aus straßenplanerischer Sicht gibt es dagegen nichts einzuwenden“, sagte Bauamtsleiter Christoph Richter. Der Zubringer sei seiner Ansicht nach nicht so frequentiert, dass er Probleme sehe.

    Verkehr wird zunehmen

    Thomas Philipp gab zu bedenken, dass der Verkehr mit dem Bau von Karls Erlebnis-Dorf, das in unmittelbarer Nähe entsteht, zunehmen werde. Er sei für den Bau des Schnellladeparks, aber nicht für die Schaffung von Unfallquellen, sagte der Gemeinderat. Er sehe keinen Sinn, dem Vorhaben zuzustimmen, wenn die Lage der Ein- und Ausfahrt nicht verändert wird.

    Auf Anfrage von Sächsische.de teilte Unternehmenssprecherin Karin Bräckle mit: „Ionity ist mit den Behörden bereits im Austausch. Wir werden fristgerecht einen neuen Plan einreichen“. Dann werden die Großweitzschener Räte noch einmal abstimmen.

    Sebastian Wloch fragte nach, was denn eigentlich mit einer ausreichenden Grüngestaltung gemeint sei. Das Areal, auf dem der Ladepark errichtet werden soll, ist 1.500 Quadratmeter groß.

      Davon werden etwa 800 Quadratmeter befestigt. Wloch wies darauf hin, dass das Mockritzer Gewerbegebiet in der Trinkwasserschutzzone liegt und die Unternehmen zu dessen Schutz viele Maßnahmen treffen mussten.

      In der Vorhabenbeschreibung heißt es: „Lediglich die oberirdischen Ladekabel, die von der Ladesäule bis zum Fahrzeug führen, sind flüssiggekühlt. Das Kühlmittel ist dabei zu 80 Prozent biologisch abbaubar. Jede Ladesäule verfügt über Kühlmittelsensoren, die Leckagen erkennt und die Ladesäule im Fehlerfall deaktiviert.“

      Für die Feststellung, ob diese Schutzmaßnahme genügt, ist die Untere Wasserbehörde zuständig, die ebenfalls Stellung zum Bauvorhaben nimmt, so der Bürgermeister.

      Was gebaut werden soll

      Der geplante Ladepark soll künftig aus 24 Schnellladeplätzen, einer Trafostation und den Leistungsmodulen entstehen. „Es wird zwei Bauphasen geben. Zunächst entstehen zwölf Ladesäulen. Für weitere zwölf werden die Leitungen beziehungsweise Lehrrohre sowie die Fundamente für die Technik vorbereitet. Damit kann der Park ohne größere Tiefbauarbeiten nach Bedarf nachgerüstet werden“, sagte Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos).

      Für die barrierefreie Nutzung der Ladesäulen erfolge der Bau der E-Ladestände mit Bord- und Gehwegabsenkungen. Der Trafo und die Leitungstechnik sollen im hinteren Bereich aufgestellt werden.

      Damit sich die Nutzer des Schnellladeparks auch nachts oder in der dunkleren Jahreszeit sicher fühlen, sollen sieben Straßenlampen installiert werden.

      Weitere Ladesäulen in der Region

      In der Region gibt es bisher noch keinen Schnellladepark in dieser Dimension, aber an verschiedenen Standorten einzelne Schnellladesäulen.

      So ist das schnelle Aufladen, das je nach Auto- und Batterietyp zehn bis 30 Minuten dauert, unter anderem bei Euronics im Döbelner Gewerbegebiet, an der Shell-Tankstelle und an der Waldheimer Straße im Gewerbegebiet Süd möglich. Auch die Stadtwerke Döbeln betreiben vier E-Ladesäulen, die jeder ohne Vertrag nutzen kann.

        Dabei handelt es sich allerdings nicht um Schnellladesäulen. Diese E-Ladesäulen befinden sich auf dem Parkplatz gegenüber dem Amtsgericht, dem Penny-Markt in Döbeln Nord, an der Blumenstraße 51A und auf dem Veolia-Parkplatz an der Bahnhofstraße. Auch auf dem Parkplatz hinter dem Landesrechnungshof soll eine Ladesäule aufgestellt werden.

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