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Habeck stellt neuen Umweltbonus für E-Autos in Aussicht und sieht sich bei Förderung in der Pflicht

Steuersenkungen und „was noch geht“

Habeck stellt neuen Umweltbonus für E-Autos in Aussicht und sieht sich bei Förderung in der Pflicht

Die Autobranche steckt in der Krise. Bundeswirtschaftsminister Habeck sucht nach Lösungen. Er stellt einen neuen Bonus vor.

Emden – Kommt ein neuer Umweltbonus für Elektroautos? Geht es nach Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), könnte das schon bald eintreten. Das jedenfalls hatte er bei einem Besuch des VW-Werks in Emden in Aussicht gestellt. Für kommenden Montag (23. September) hatte Habeck außerdem zu einem „Autogipfel“ eingeladen. Neben dem Branchenverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall nehmen nach Angaben des Ministeriums Vertreter der größten Automobilhersteller und -zulieferer teil.

Robert Habeck bringt neue Förderung für Elektroautos ins Spiel – Autobranche unter Druck

Habeck fühle sich in der Verpflichtung zu sehen, dass der Markt wieder anziehe, sagte der Grünen-Politiker zu Beginn des Werksbesuchs von VW Emden im Gespräch mit Arbeitnehmervertretern. Der Minister verwies darauf, dass die Bundesregierung steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen plane. Darüber hinaus werde man schauen, ob noch etwas geht. Das hatte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

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Bundeswirtschaftsminister Habeck auf der IAA in Hannover.

Habeck hat für Montag angesichts der Krise in der Branche zu einem „Autogipfel“ eingeladen. Die Branche sucht teils verzweifelt nach Wegen hinaus aus der Bredouille. Bei Volkswagen, einem der größten Autokonzerne Deutschlands, waren zuletzt Werksschließungen zur Sprache gekommen. Vor einer Werkshalle von VW in Emden, die Robert Habeck besuchte, protestierten Arbeitnehmervertreter gegen die Schließungspläne. Auf einem Plakat stand: „Alle unsere Standorte müssen bleiben.“

Krise in der Autobranche „Volkswagen muss Kosten reduzieren“

Die Automobilbranche steckt seit längerer Zeit in der Krise. Symptomatisch zeigt sich das an mehreren Insolvenzen von Autozulieferern oder geplantem Stellenabbau. Auch den Branchentitan Volkswagen hatten die Turbulenzen erwischt. „Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren“, hatte eine Unternehmenssprecherin dazu gesagt. Ein Bericht des Manager Magazins nannte rund 30.000 Stellen, die der Konzern abbauen wollte – eine Zahl, die Volkswagen selbst jedoch dementiert hatte. „Wie wir gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung dieses Ziel erreichen, ist Teil der anstehenden Gespräche“, hieß es von VW.

Zuletzt standen bei VW nicht nur Werksschließungen zur Debatte – sondern auch eventuell eine Auslösung der seit Jahrzehnten geltenden Beschäftigungssicherung.

Krise in der Automobilbranche – Spahn macht Elektro-Strategie verantwortlich

Was aber hat Habecks Äußerung zur Förderung von Elektroautos mit VW zu tun? Laut Jens Spahn (CDU) liegt in der Politik um das Elektroauto eines der größten Probleme der Automobilindustrie. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) hatte Spahn dafür plädiert, dass „wir uns vom desaströsen E-Auto-Zwang verabschieden“.

Seiner Meinung nach war das Verbrennerverbot eine falsche Entscheidung der EU, die zurückgenommen werden müsse. „Leider haben einige ehemalige VW-Lenker plötzlich alles auf die Elektroauto-Karte gesetzt.“ VW-Aufsichtsrat Hans Dieter Pötsch hatte die EU bereits aufgefordert, die bisherigen CO₂-Flottenziele für die Autobauer aufzuweichen. „Wir wissen heute, dass die Nachfrage nach Elektroautos in Europa weit hinter den Erwartungen zurückbleibt“, hatt Pötsch, der auch als Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding ist, Mitte September auf den „Wiener Elektrotagen“ gesagt.

Es hatte bereits einen Umweltbonus für elektrisch betriebene Fahrzeuge gegeben, den die Ampel-Koalition jedoch im vergangenen Winter gekippt hatte. Daraufhin hatten viele Kunden das Vertrauen in die Förderung verloren, die Neuzulassungen für Elektroautos waren zurückgegangen. (Laernie mit dpa)

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