Mercedes-Benz verdient im Auftaktquartal dank teurer Autos mehr als erwartet. Zum sechsten Mal in Folge erzielt der Autobauer ein zweistelliges Margenergebnis. Für das laufende Jahr erwartet CEO Ola Källenius noch höhere Renditen.
Der Autobauer Mercedes-Benz hat den Gewinn im ersten Quartal dank höherer Preise und des Verkaufs vieler hochprofitabler Modelle deutlich gesteigert. Das Konzernergebnis wuchs um 12 Prozent auf vier Milliarden Euro – noch stärker als das schon bekannt gegebene Betriebsergebnis. Höhere Materialkosten seien dank besserer Preise, die Mercedes durchsetzen konnte, kompensiert worden, erklärte das Unternehmen am Freitag. Der operative Gewinn legte um 5 Prozent auf 5,5 Prozent zu. “Die Fokussierung auf Top-End-Pkw und Premium-Vans hat Mercedes-Benz wetterfester gemacht”, erklärte Finanzchef Harald Wilhelm (57). Zusammen mit Konzernboss Ola Källenius (53) trimmt er die Marke mit dem Stern radikal auf Luxus. Die Aktie legte am Freitagmorgen vorbörslich leicht zu.
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Ausblick für Van-Sparte angehoben
Nach dem starken Jahresauftakt hob Mercedes den Ausblick für die Van-Sparte an – der Absatz soll nun leicht steigen statt auf Vorjahresniveau liegen. Im Gesamtjahr erwarten die Schwaben hier zwei Prozentpunkte mehr Rendite mit nun 11 bis 13 Prozent. Im Pkw-Geschäft soll das obere Ende der bisherigen Spanne von 12 bis 14 Prozent erreicht werden. Die Prognose auf Konzern-Ebene bleibt unverändert mit einem Betriebsgewinn leicht unter den 20,5 Milliarden Euro des Vorjahres und einem Konzernumsatz auf Vorjahresniveau (150 Milliarden Euro). Im ersten Quartal zogen die Erlöse um 8 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro an.
“Sechs Quartale in Folge mit zweistelligem Margenergebnis demonstrieren eine strukturell verbesserte Geschäftsentwicklung und eine gesteigerte Resilienz”, erklärte Mercedes. Analysten beobachten genau, ob der Autobauer seinen Profit dank Disziplin bei Kosten und Preisgestaltung hochhalten kann oder wie früher nach Erfolgen hier wieder nachlässig wird. Mit der hohen Profitabilität wolle der Konzern den Umstieg auf Elektroautos und die Digitalisierung weiter beschleunigen, erklärte Wilhelm, “auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten.” Denn neben Inflation und Ukraine-Krieg kam mit den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor eine neue Belastung hinzu, während sich die Lage bei der Chip-Versorgung und den Energiepreisen entschärft.