EU will Recovery-Rates bei Lithium, Nickel und Kobalt erhöhen
Eine Batterie für ein Elektroauto verbraucht nur 30 Kilo Rohstoffe, wenn die Materialien ordentlich rezykliert werden. Ein durchschnittliches Auto verbraucht dagegen im Laufe seines Lebens 17.000 Liter Benzin. Mit diesen Zahlen will eine neuen Studie der Umweltorganisation Transport&Environment (T&E) belegen, wie gut die Rohstoffbilanz eines E-Autos im Vergleich zum Verbrenner ist.
So ganz überzeugt der Vergleich nicht, denn für den Betrieb des E-Autos wird Strom benötigt, der zum Teil aus fossilen Quellen erzeugt wird, was in der T&E-Bilanz offenbar nicht berücksichtigt ist. Aber um einen exakten Vergleich scheint es T&E gar nicht zu gehen, sondern eher um die Recycling-Möglichkeiten bei E-Auto-Batterien.
Die Rohstoff-Bilanz soll sich laut T&E weiter zugunsten des E-Autos verschieben. Denn T&E erwartet, dass durch den technischen Fortschritt in den nächsten zehn Jahren die Rohstoffmengen für einen Akku weiter zurückgehen, und zwar:
- bei Lithium um die Hälfte (von 0,1 auf 0,05 kg/kWh)
- bei Kobalt um über drei Viertel (von 0,13 auf 0,03 kg/kWh)
- bei Nickel um etwa ein Fünftel (von 0,48 auf 0,39 kg/kWh)
Europa wird laut T&E-Studie schon 2021 genug Batterien produzieren, um den eigenen Elektroauto-Markt zu versorgen. Für das laufende Jahrzehnt sind in Europa nicht weniger als 22 Gigafactories geplant. Schon 2025 soll die Produktionskapazität bei 460 GWh liegen. Laut T&E reicht das für rund acht Millionen Elektroautos – die Organisation hat demnach mit 58-kWh-Akkus gerechnet.
Insgesamt sind E-Autos auch viel besser für das Klima, da sie während ihrer Lebensdauer 58 Prozent weniger Energie benötigen als ein Benzinauto, so die Studie. Und wie die Lebenszyklusanalyse von T&E zeigt, stoßen E-Autos selbst in Polen, dem Land mit der schmutzigsten Stromversorgung in der EU, 22 Prozent weniger CO2 aus als Benzinautos.
Die ganze Studie “From dirty oil to clean batteries” gibt es auf der Website von T&E zum Download.