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Auto-Zukunft rein elektrisch? BMW ist anderer Meinung

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Autos mit Verbrennermotor sollen langfristig verschwinden. Doch es ist noch lange nicht so weit

Auto-Zukunft rein elektrisch? BMW ist anderer Meinung

E-Mobilität ist schon in wenigen Jahren E-Mobilität. Dieses Mantra wurde inzwischen gekippt. BMW wird noch bis ins nächste Jahrzehnt Verbrennermodelle entwickeln.

München – BMW konnte im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte erzielen. Bislang gelingt dem Weltkonzern aus der bayerischen Landeshauptstadt die Mobilitätswende hin zu Strom demzufolge also hervorragend.

Wer jedoch geglaubt hat, Autos in Deutschland werden bald hauptsächlich elektrisch betrieben, dürfte sich täuschen. Das verdeutlicht ein aktueller Bericht im Handelsblatt, der sich auf Konzernkreise von BMW bezieht. Demnach plant der Münchner Premiumhersteller weit bis ins nächste Jahrzehnt hinein die Entwicklung und Produktion von Modellen mit Verbrennermotor. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei sowohl um Benzin- als auch Dieselmotoren.

BMW fährt Elektro-Strategie – setzt aber auch künftig auf Verbrenner

Unklug ist diese Strategie nicht: Während Deutschland und weitere Staaten der Europäischen Union massiv die Elektrifizierung forcieren, sieht das in weiten Teilen der Welt anders aus. Infrastruktur und Angebot sind noch lange nicht so weit, dass dort die Abkehr von Antrieben mit fossilen Brennstoffen schnell vollzogen werden kann.

Damit der prächtige Umsatz aufgrund der Umstellung von Verbrenner- auf E-Motor in den kommenden Jahren nicht flöten geht, praktiziert BMW stattdessen Technologie-Offenheit – und könnte in einem hart umkämpften und sich schnell wandelnden Automarkt langfristig gute Karten besitzen. Ein Beleg für die Strategie, dass die bayerische Edelmarke noch lange auf Verbrenner setzen sollte: Die gewinnträchtigsten Fahrzeuge sind offenbar die in den USA gebauten SUV mit Verbrennermotor. Dort konnte es sich BMW kürzlich leisten, aufgrund der hohen Nachfrage die Preise der X-Modelle um Tausende US-Dollar anzuheben.

Zwar wollen BMW und auch der Erzrivale aus Stuttgart im Elektroauto-Sektor spürbar wachsen – derzeit entfallen weltweit sowohl bei BMW als auch Mercedes nicht mal ein Zehntel des Absatzes auf Stromer, führt das Handelsblatt aus. Dem Bericht nach plane der Münchner Hersteller eine neue Fahrzeugplattform, die in der Zeit nach 2027 die Basis für verschiedene Antriebskonzepte bilden soll. Ob hierbei möglicherweise sogar Modelle mit Wasserstoffantrieb eine Rolle spielen? Zumindest hält sich BMW auch diese Form der Mobilität offen und bringt eine Pilotflotte mit Brennstoffzellenfahrzeugen auf die Straße:

Elektrifizierung: BMW richtet Fokus auf Verbrenner – mehr als Mercedes und VW

Strengere Abgasregulierungen in Europa (ab 2025 wird die Abgasnorm Euro 7 eingeführt), Nordamerika und auch China stellen Autohersteller wie BMW vor riesige Herausforderungen. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass moderne Verbrennermotoren zwingend wesentlich weniger Emissionen ausstoßen dürfen, um überhaupt auf die Straße kommen zu dürfen.

Interessant ist hierbei, wie unterschiedlich deutsche Autokonzerne die Zukunft der motorisierten Mobilität bewerten: Volkswagen treibt den Verbrennerausstieg dem Vernehmen nach wesentlich zügiger voran, Audi möchte ab 2033 angeblich überhaupt keine Verbrennermodelle mehr entwickeln. Das wiederum gilt jedoch nicht für China, wo deutsche Autohersteller vor einem Dilemma stehen.

Mercedes scheint den Ausstieg aus Verbrennertechnologie nur vordergründig zu forcieren: Zwar sollen voluminöse Motoren wie der Zwölfzylinder aus dem Programm fallen und die Dieselmotoren komplett, jedoch gibt es dem Bericht zufolge vier Ottomotoren, die im Konzern als zukunftsfähig gehandelt werden: Dabei handelt es sich um Vier- und Sechszylinder-Benziner.

Elektroautos und Verbrennermodelle: BMW lagert Motorenproduktion aus

Was BMW betrifft, plane der Konzern offenbar mit Sechs- und auch Achtzylindern bis weit in die Dreißigerjahre des Jahrhunderts. Was das jedoch nicht ändert: Dass hierzulande schon ab 2024 oder kurze Zeit später keine Verbrennermotoren mehr gefertigt werden. Stattdessen sollen die Triebwerke künftig ausschließlich in Österreich, Großbritannien und China gefertigt werden. Stimmen diese Informationen, werden in den bayerischen Fabriken nur noch Elektroautos produziert. Eine wesentliche Rolle spielt bei BMW in diesem Zusammenhang die „Neue Klasse“.

Insgesamt fokussiert sich jedoch Mercedes wesentlich stärker auf E-Mobilität als der Rivale aus dem Südosten der Republik. Kurzfristig bringt dies der Marke mit dem Stern zwar eine höhere Marge, langfristig könnte BMW aufgrund der größeren Technologie-Offenheit jedoch die besseren Karten haben: Der globale Umstieg auf Stromer wird noch etliche Jahre dauern, wenn BMW das größere und flexiblere Modellangebot hat, dürfte man deutlich größere Stückzahlen absetzen, als die ärgsten Rivalen Mercedes und Volkswagen.

Kürzlich nahm die EU die endgültige Entscheidung über ein pauschales Aus für Fahrzeuge mit Verbrennermotor vom Tisch.

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