Der Bundestag hat über das kommende bundesweite ÖPNV-Ticket diskutiert. Bundesverkehrsminister Wissing sieht kein Problem darin, dass es digital sein soll.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag im Bundestag.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht in dem 9-Euro-Ticket vom vergangenen Sommer einen Beleg darin, dass nicht erst das Angebot im ÖPNV ausgebaut werden muss, um ihn für die Bevölkerung attraktiv zu machen. Die Menschen könnten auch mit einem attraktiven Tarifangebot motiviert werden, sagte Wissing am Donnerstag im Bundestag. Dort wurde über die von der Bundesregierung beschlossene Änderung des Regionalisierungsgesetzes debattiert, durch die das kommende 49-Euro-Ticket, finanziert werden soll, auch Deutschlandticket genannt.
Die Bürgerinnen und Bürger wollten ein vereinfachtes Angebot, wie es das Deutschlandticket sein werde, sagte Wissing weiter. Auch auf dem Land werde das Ticket für Entlastung sorgen, denn dort seien die Tickets normalerweise teurer als in der Stadt. Ein nur digital erhältliches Ticket, wie er es fordert, würde nicht bedeuten, dass ein Smartphone nötig sei. Ein solches Ticket könne es auch als Chipkarte geben, mit solcherlei kämen die Menschen seit langem gut zurecht, wenn sie beispielsweise Geld abheben.
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Bundesweites Semesterticket
Die Sozialdemokratin Dorothe Martin wies darauf hin, dass Studierende ihr Semesterticket aufstocken können sollen, später solle ein bundesweites Semesterticket eingeführt werden. Der Preis von 49 Euro sei wesentlich günstiger als die bisher in den Verkehrsverbünden bestehenden Angebote. Das Ticket werde es in der Einführungsphase auch als Papierticket geben, für Arbeitnehmer soll es ein Jobticket und damit eine “konkurrenzlos günstige” Möglichkeit geben, zur Arbeit zu kommen. Ulrich Lange von der CSU kritisierte, dass mit den bisherigen Plänen für die Regionalisierungsmittel der ländliche Raum benachteiligt werde.
Das 49-Euro-Ticket gehe in die richtige Richtung, bedeute aber noch keine Mobilitätswende, sagte der Linke Bernd Riexinger. Das Verkehrsministerium wolle neue Autobahnen bauen und konterkariere damit die Klimaziele der Regierung. Die zusätzliche eine Milliarde Euro Regionalisierungsmittel reichten bei weitem nicht aus. Riexinger bedauert, dass die SPD kein bundesweites Sozialticket durchgesetzt hat. Valentin Abel von der FDP wies Riexinger darauf hin, dass die Länder weiterhin die Möglichkeit hätten, Sozialtickets anzubieten. Der Preis von 49 Euro entspreche ungefähr dem, was im Bürgergeld als Budget für Mobilität vorgesehen sei.
(anw)