Oliver Zipse, CEO von BMW, zündet in Las Vegas ein buntes Feuerwerk: Herbie, Arnold Schwarzenegger, Digitalassistentin Dee und ein Auto, das seine Farbe wechselt. Aber der Reihe nach. Mit schwarzem Rollkragen-Pullover unter dem Anzug betritt Oliver Zipse die Bühne im Theater des Palms Casinos in Las Vegas. Kurz zuvor hatte Gary Shapiro, CEO der Consumer Technology Association (CTA), den deutschen Manager als Wegbereiter der Elektromobilität vorgestellt.
Die CTA ist Veranstalter der CES. Die Keynote am Vorabend des ersten Publikumstages ist wichtig. Sie gilt als Gradmesser für die Innovationskraft, die von der Messe in der Wüste ausgeht. Das findet weltweit Beachtung. Im Publikum sitzt deutsche Politik-Prominenz. Neben BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing Platz genommen.
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Den roten Faden der Keynote bildete somit ein Dialog zwischen Dee und Zipse. Das Auto entwickelt sich in der Vision von BMW zum digitalen Begleiter und Freund, der an Termine erinnert aber auch Freundschaften pflegt. Im angesprochenen Video geht es um die enttäuschte Liebe der jungen Frau Alice. Die Schauspielerin stand später ebenfalls auf der Bühne, zusammen mit Kitt (Knight Rider), Herbie (VW Käfer) und der i Vision Dee. Drei Autos, die mit Menschen kommunizieren.
Höhepunkt der Keynote sind Farbwechsel beim i Vision Dee. Bereits im vergangenen Jahr beeindruckte BMW mit einem Auto auf der CES, das seine Farbe zwischen Schwarz und Weiß wechseln kann. Die Technologie nennt der Hersteller iX Flow. In diesem Jahr kann das Auto 32 unterschiedliche Farbtöne annehmen. Projektleiterin Stella Clarke zeigt wie die Karosserie unterschiedliche Farbkombinationen vom Regenbogen bis Herbie-Look annimmt. Bei der E-Ink-Technologie wird nur für den Farbwechsel der Karosserie Energie benötigt. Ist eine Farbe gewählt, fließt kein Strom. Ob die Technologie in dieser Form auf die Straße kommt, ist fraglich. Die Polizei hätte sicherlich etwas dagegen, wenn ein verdächtiges Fahrzeug während einer Fahndung plötzlich die Farbe wechselt.
Doch zu sehen, wie das Auto zum modischen Accessoire wird, das sein Aussehen den spontanen Launen des Nutzers anpasst, ist beeindruckend und kam beim Publikum in Las Vegas gut an. Den Anspruch, eine kühne Technikvision zu entwerfen, hat Oliver Zipse zum Start der Technikmesse erfüllt. Mit dem Namen Zipse dürften ab heute deutlich mehr Amerikaner etwas anfangen können.