Lieferprobleme und Teilknappheit bremsten die VW-Tochter Skoda im letzten Jahr aus. Die Folge: Ein Verkaufsminus von rund 17 Prozent gegenüber 2021.
Von der preiswerten VW-Alternative zur Designmarke: Skoda ist seit Jahren im Trend – an sich mehr denn je. Nur an den Verkaufszahlen lässt sich das aktuell kaum ablesen. Im vergangenen Jahr wurden gerade mal 731'000 Skodas verkauft. Fast 17 Prozent weniger als 2021 – und rund 40 Prozent weniger als 2019 vor der Corona-Pandemie. Die Gründe sind jedoch weder eingeschlafenes Kundeninteresse, noch eine falsche Modellpolitik oder gar der neue CEO Klaus Zellmer, der Thomas Schäfer – jetzt VW-Chef – letztes Jahr beerbte.
Anhaltende Probleme bei der Halbleiterversorgung, Lücken in Lieferketten und stark schwankende Märkte sorgten dafür, dass Skoda erneut einen Rückgang verkraften musste. Konzernintern steht die Marke oft hintenan, weil die Deckungsbeiträge bei anderen Volkswagen-Marken zumeist höher sind. So werden die unverändert knappen Komponenten wie Halbleiter, Kabelstränge oder Batterien vorrangig auf ertragreichere Marken wie Porsche, Audi oder VW verteilt. Die Folge: Mancher Kunde musste auf seinen neuen Skoda warten.
Entspannung bei den Lieferketten
Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen drei neue Stromer starten – allen voran das neue Aushängeschild der Marke auf der Basis des Concept Cars Skoda Vision 7S aus dem letzten Jahr. Das Serienfahrzeug für 2025 basiert wie die anderen Elektromodelle der Marke auf dem Elektrobaukasten des VW-Konzerns und soll mit einem Akkupaket von 89 Kilowattstunden (kWh) Kapazität Reichweiten von bis zu 600 Kilometern ermöglichen. Anders als die aktuellen Modelle kann der wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb ausgerüstete Crossover an der Schnellladesäule mit bis zu 200 Kilowatt (kW) Ladeleistung nachladen. Das Leistungsspektrum dürfte weitgehend dem der aktuellen Modelle auf dem Elektrobaukasten entsprechen, womit sich die Motorleistungen zwischen 204 PS (150 kW) und 360 PS (265 kW) bewegen dürften.
Noch grösser sind die Erwartungen an den künftigen Skoda Elroq als kleinen Bruder des Enyaq. In Sachen Abmessungen fährt er in einer Liga mit dem kompakten Verbrennermodell Karoq. Die Antriebstechnik stammt aus dem Konzernregal und ist daher weitgehend mit Skoda Enyaq oder VW ID.4 oder ID.5 identisch. Wahlweise gibts Hinterrad- oder Allradantrieb und ein Leistungsspektrum von 150 PS (110 kW) bis 299 PS (220 kW).
Mini-Stromer und Maxi-Verbrenner
Und schliesslich dürfte Skoda noch dieses Jahr das Tuch der Nachfolge-Generationen des grossen SUV Kodiaq und des XL-Mittelklässlers Superb ziehen. Ersterer kommt noch als Verbrenner und Plug-in-Hybrid, letzterer wird sich die Technik mit dem nächsten VW Passat teilen. Überraschend: Beide werden federführend zum ersten Mal von Skoda entwickelt. Sie dürften wohl die letzten neu lancierten Verbrenner von Skoda werden.