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Vorstellung Facelift Skoda Scala

Vorstellung Facelift Skoda Scala: Was dem Deutschen sein VW Golf, ist vielen Bürgern anderer Nationalitäten der Skoda Scala. In Kroaten, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Polen ist nicht der Wolfsburger der Primus der Kompaktklasse, sondern sein Technikbruder aus Mladá Boleslav. Und auch im Heimatrevier des VWs erfreut sich der Scala einer wachsenden Beliebtheit. Schließlich nutzen beide im Grunde die gleiche Technik, nur dass der Skoda mit einer Länge von 4,36 Metern den Wolfsburger Sprössling um acht Zentimeter übertrifft. Das wirkt sich nicht nur auf den Platzangebot im Innenraum positiv aus, sondern auch auf das Kofferraumvolumen. Beim VW Golf fasst das Gepäckabteil 381 Liter, legt man die Rücksitzlehnen um, sind es 1.237 Liter. Zum Vergleich: Beim Scala sind es 467 bis 1.410 Liter.

Testwagen mit 150 PS

Wir haben uns für unsere Testfahrt einen Scala mit Sechsgang-Handschaltung in der Top-Ausstattungsvariante Selection mit 150 PS, dem 1,5-Liter-TSI-Vierzylinder entschieden, der mindestens 29.750 Euro kostet. Bei ihm sind unter anderem 16 Zoll Alus, Parksensoren vorne und hinten und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik serienmäßig. Die Designer der tschechische VW-Tochter beim Scala Hand angelegt und die Front sowie das Heck verändert. Auch technisch hat sich einiges getan: Auf Wunsch sind LED-Matrix-Scheinwerfer bei der Selection-Ausstattung für 1407 Euro erhältlich.

Das Simply-Clever-Paket kostet 100 Euro Aufpreis. Darin sind solche nützlichen Extras wie ein Türkantenschutz an den vorderen und hinteren Seitentüren, ein herausnehmbares Ablagefach für die Rückbank sowie ein Abfalleimer für die Türverkleidung enthalten. Zufrieden stellen wir fest, dass der Eiskratzer serienmäßig im Tankdeckel steckt. Zum heutigen Geschäftsmodell eines Autos gehört auch, die Anzahl der Ausstattungsvarianten zu begrenzen und stattdessen vorbereitete Pakete anzubieten, in denen mehrere aufpreispflichtige Extras zusammengefasst sind. Beim Scala stehen 16 solcher Bündel zur Auswahl. Das verbilligt die Produktion und erhöht die Gewinnmarge.

Gut ausgestatteter Selection

Wir fühlen uns auch im tschechischen Golf-Bruder wohl. Zumal wir mit der Selection-Variante sitzen und damit in einem gut ausgestatteten Scala. Das bedeutet ein 10,2-Zoll-Display für die virtuellen Instrumente (statt den serienmäßigen acht Zoll) und einen 9,2 Zoll großen Touchscreen (anstelle der 8,2 Zoll Variante). Ein Head-up-Display ist anders als beim VW Golf nicht auch optional an Bord, dafür immerhin zwei USB-C-Anschlüsse, die mit 45 Watt den Strom in das Handy pumpen. Die Einbindung des Smartphones per Apple CarPlay oder Android Auto funktioniert tadellos.

Auf der Straße schlägt sich der Scala mit seinem klassischen Stahlfahrwerk ziemlich gut. Hier bietet der Modularen Querbaukastens (MQB) ohnehin eine gute Basis. Interessanterweise basiert der Scala auf der A0-Variante der Architektur, die eigentlich für Autos der Polo-Größe, also eine Klasse tiefer, vorgesehen ist. Die tschechischen Ingenieure nutzen diese ausgereifte Plattform und haben den Scala gut, weil nicht zu weich abgestimmt. Das heißt aber nicht, dass der Skoda zu straff und unkomfortabel ist. Der Fahrer weiß immer, wie es um den Zustand der Straße bestellt ist und sitzt nicht in einer Karosserie, die entkoppelt nachwippt.

Mit 150 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern, das bei 1.500 U/min anliegt, ist man in dem 1.423 Kilogramm schweren Tschechen-Golf flott genug unterwegs. So absolviert der Skoda Scala den Standardsprint von null auf 100 km/h in 8,2 Sekunden und ist bis zu 221 km/h schnell. Allerdings kann der Vierzylinder eine Anfahrtsschwäche nicht verbergen, die sich aber durch ein eifriges Betätigen der Gangschaltung (Getriebecode MQ 281) einigermaßen kompensieren lässt. Das spritsparende Ab- und Zuschalten der beiden Zylinder erfolgt geschmeidig und vom Fahrer unbemerkt. Wir waren in der Stadt und zügig auf Autobahnen unterwegs und der Bordcomputer meldete einen Durchschnittsverbrauch von 7,1 l/100 km. Das sind 0,8 l/100 km mehr als Skoda angibt.

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