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Mercedes: Neuer Unterboden, und schon funktionierts!

Mit seinem neuen Upgrade-Paket scheint Mercedes wieder in der Spitze aufzutauchen: George Russell stellt den W15 in die erste Startreihe

mercedes: neuer unterboden, und schon funktionierts!

George Russell lässt die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis leben

Kaum hat Mercedes einen brandneuen Unterboden, schon scheint es für die Silberpfeile wieder zu funktionieren. Nach der Sommerpause war Mercedes nicht mehr mit der Glanzform der Rennen zuvor unterwegs, was auch an einem Unterboden-Update lag, das nicht funktionierte und das man wieder zurückbauen musste.

Jetzt ist man mit einem neuen Unterboden an die Strecke nach Austin gekommen, und schon konnte George Russell im Sprint-Qualifying wieder in die erste Reihe fahren, wobei er die Poleposition um zwölf Tausendstelsekunden gegen Max Verstappen verpasste. “Ich bin mit dem heutigen Tag sehr zufrieden”, sagt der Brite.

“Es ist schon eine Weile her, dass wir uns für die erste Startreihe qualifiziert haben, daher können wir mit unseren Fortschritten zufrieden sein. Das Update-Paket, das wir hierher mitgebracht haben, scheint gut zu funktionieren, obwohl es uns ein wenig überrascht hat, wie konkurrenzfähig wir heute waren”, so Russell.

Auch für Teamkollege Lewis Hamilton wäre ein ähnliches Ergebnis denkbar gewesen, doch der siebenmalige Weltmeister hatte Pech, dass er auf seiner fliegenden Runde eine gelbe Flagge durch den Dreher von Franco Colapinto erwischte. “Ich hatte auf meiner Runde vier Zehntel Vorsprung und es sah gut aus für Platz eins”, ärgert er sich.

“Die gute Nachricht ist, dass wir mit dem Auto einen Schritt nach vorne gemacht zu haben scheinen. Das Update, das wir hierher mitgebracht haben, hat gut funktioniert, und ich bin allen in der Fabrik für ihre harte Arbeit sehr dankbar. Die zurückliegenden Rennen waren nicht einfach, aber alle haben großartige Arbeit geleistet, um dieses Upgrade fertigzustellen.”

Das ist neu am Mercedes

Das neue Paket für den W15 ist aber noch etwas umfangreicher und reicht vom Frontflügel bis zum Heck des Autos. Beim Frontflügel soll eine neue Flapverteilung ein neues Verhältnis zwischen der Entstehung von Outwash und Abtrieb schaffen, zudem wurde im Einklang die Verkleidung des oberen Querlenkers angepasst.

Weiter stromabwärts ist das Team zu einer Overbite-Sidepod-Lösung übergegangen, während der P-förmige Einlass unten beibehalten (wenn auch nach hinten verschoben) und die anschließende Bodywork entsprechend angepasst wurde.

Dies wirkt sich natürlich auf die Leistung des Luftstroms im Bereich des Seitenkastens selbst aus, einschließlich des Undercuts.

In dem Bemühen, die Leistung des Unterbodens und des vorderen Bodengitters zu erhöhen, von denen der innerste ebenfalls modifiziert wurde, hat der Edge-Wing jetzt sechs statt fünf Streben auf der nach oben gerichteten Fläche.

Interessanterweise hat der neueste Zusatz, der an der Vorderseite des Randflügels angebracht ist, eher die Form eines Hakens, der sich um sich selbst herum nach hinten faltet, um den Luftstrom zu sammeln und aufzurollen.

Weiter stromabwärts wurden zusätzliche Kühlkapazitäten hinzugefügt, mit Auslässen rund um den vorderen Schenkel des oberen Querlenkers.

Shovlin: Unterboden nicht grundlegend anders

Mercedes’ leitender Renningenieur Andrew Shovlin sagt, dass der Unterboden zwar neu ist, allerdings auch nicht so dramatisch anders im Vergleich zu der Version davor: “Es ist kein grundlegend anderes Konzept, sondern eine Entwicklung des Unterbodens von Spa”, betont er.

“Es ist nicht die einzige Änderung am Auto, aber hoffentlich wird es ein ausreichend großer Schritt sein, damit die Performance deutlich wird”, sagte er vor dem Sprint-Qualifying. Und das schien der Fall zu sein, denn danach sagt er: “Es sieht so aus, als wären uns die Fortschritte gelungen, die wir uns erhofft hatten.”

Allerdings verneint Shovlin dabei, dass dieses Upgrade als eine korrigierende Weiterentwicklung der vorherigen Änderung in Spa, die nicht funktioniert hat, eingestuft werden kann: “Nein, denn im Windkanal gehen sie immer weiter in eine Entwicklungsrichtung.”

“Und ich denke, ein Großteil unserer Schwierigkeiten liegt nicht wirklich in dem, was wir im Windkanal entwickelt haben”, stellt er klar. “Aber die Aerodynamiker haben einfach kontinuierlich gearbeitet. Die Pakete werden einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt, an dem man sie in Carbon umwandelt. Aber aus ihrer Sicht sind es Dinge, die sich jeden Tag ändern.”

Laut Shovlin hätten die Probleme von Mercedes andere Ursachen gehabt: Weil der Unterboden nicht funktionierte und man zurück auf eine alte Version rüsten musste, sei die Performance in Zandvoort und Monza nicht gut gewesen. Zuvor habe man zwar einige Rennen gewonnen, “aber es war sehr knapp, und wir waren nicht notwendigerweise die Schnellsten”, so Shovlin.

Bleibt Mercedes in Austin in guter Form?

Und während die Konkurrenz schneller wurde, wurde es Mercedes eben nicht. In Baku und Singapur kamen dann mit 90-Grad-Kurven auch nicht gerade die Charakteristiken, die dem Auto liegen.

Austin sollte dem W15 wieder besser liegen, und zusammen mit dem neuen Updatepaket hat es dafür gesorgt, dass die Silberpfeile wieder ein Wort im Kampf um die Spitze mitreden können. “Es ist toll, dass wir als Team heute wieder an der Spitze mit dabei waren”, sagt Russell.

“Es ist klar, dass einige Teams sehr eng beieinander liegen, darunter Red Bull, Ferrari und McLaren. Hoffentlich können wir diese Form für den Rest des Wochenendes beibehalten und ganz vorne mitkämpfen”, so der Engländer.

Für Mercedes soll das übrigens das letzte große Update in dieser Saison gewesen sein. “Wir haben im Grunde alles gebracht, was wir bis zum Ende des Jahres bringen werden”, bestätigt Shovlin. “Das heißt nicht, dass wir mit den Lernerfolgen in den Rennen keine weiteren Änderungen vornehmen werden, aber es ist ab jetzt kein größeres Update mehr geplant.”

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