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Neues E-Auto für Großfamilien: Mercedes testet Elektro-Van

neues e-auto für großfamilien: mercedes testet elektro-van

Die Erlkönige dieser Vans haben schon lange Testfahrten hinter sich.

Mit etwas Glück hätte man ihn schon sehen können: den ersten VAN.EA-Erlkönig, der sich auf der langen Fahrt von Stuttgart bis ans Nordkap beweisen musste. Im Fokus der testenden Ingenieure standen Komponenten wie das Fahrwerk und die Batterie, aber auch das 800-Volt-Ladesystem und zahlreiche Assistenzsysteme an Bord. Noch im Winter geht es Mercedes-Benz Vans zufolge erneut gen Norden, nach Schweden zum Kältetest. Dem Zufall überlassen will man hier nichts, was nachvollziehbar ist: Ein Fehler von VAN.EA (Van Electric Architecture) würde künftig alle größeren Vans der Marke betreffen, denn sie alle werden ebenfalls auf der Plattform gebaut. Bei den Rückrufaktionen großer Hersteller wie Stellantis wird gelegentlich deutlich, was die Ein-Plattform-Strategie bedeutet: enorme Skaleneffekte, aber auch das Risiko von Bugs, die sich plötzlich durchs gesamte Portfolio erstrecken.

Ausstattung ganz nach Wünschen und Erfordernissen

Mercedes-Benz baut vor. Es wird getestet, getestet und noch mal getestet. VAN.EA ist so konzipiert, dass klassisch-funktionale Transporter ebenso gebaut werden können wie luxuriöse Vans für Privatkunden, seien es nun VIPs oder große Familien. Die Ansprüche der jeweiligen Kunden sind hoch, vor allem aber sind sie sehr unterschiedlich. Ein Shuttle-Bus, der zwischen Premierenkino und Nobelhotel pendelt, braucht andere Eigenschaften als der Transporter eines Lieferdienstes oder die üppige Familienkutsche. Im Jahr 2030 will Mercedes-Benz schon mehr als die Hälfte seiner Vans mit vollelektrischem Antrieb verkaufen. Große Vertrauenskrisen kann man sich da schon rein zeitlich nicht leisten.

Große Pläne für die Märkte China und USA

Wie umfassend die Pläne mit VAN.EA sind, hatte die Mercedes-Sparte schon im Frühjahr 2023 klar gemacht. In offiziellen Verlautbarungen war von einer „deutlichen Komplexitätsreduzierung“ und „signifikanten Skaleneffekten“ die Rede. Die Prozesse sollten auf Basis einer neuen Modulstrategie (Front-, Mittel- und Heckmodul) schlanker, einfacher und schneller werden. Geplant ist zudem eine massive Expansion, wobei bei Privatkunden vor allem in China im Fokus steht und bei Geschäftskunden die USA. Für beide Märkte entwickelt Mercedes-Benz-Vans luxuriöse Versionen, die höchsten Ansprüchen genügen.

Im Zuge von VAN.EA baut Mercedes auch sein globales Produktionsnetzwerk um. Das Werk im polnischen Jawor wird künftig ausschließlich Elektro-Vans der Marke produzieren. VAN.EA-Fahrzeuge werden zudem im spanischen Werk Vitoria gebaut. In Deutschland sind Düsseldorf und Ludwigsfelde involviert.

Die Marge der Vans lag zuletzt (2023) bei 15,5 Prozent und damit deutlich vor den Pkw mit 12,6 Prozent; Tendenz steigend. In dieser Statistik sind allerdings alle Antriebsarten enthalten. VAN.EA könnte hier für eine noch höhere Rentabilität sorgen.

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