Mercedes ist nach der Sommerpause ein Stück zurückgefallen
Mercedes hat seine Pläne für die Formel-1-Saison 2025 noch einmal angepasst und plant Veränderungen in einigen Bereichen. Die Silberpfeile hatten einen starken Sommer mit drei Siegen in vier Rennen, sind aber relativ schwach aus der Sommerpause gekommen und konnten seitdem nur einmal auf das Podium fahren.
Das Ergebnis: “Wir haben definitiv ein paar Dinge entdeckt, die wir für das kommende Jahr ändern wollen.”
Er hält das für positiv, weil man normalerweise während einer Saison keine Gelegenheit habe, die fundamentalen Dinge noch einmal anzuschauen. Doch Mercedes konnte das jetzt in der Pause tun und hat für Austin auch noch ein neues Upgrade im Gepäck, nachdem man das Upgrade von Spa-Francorchamps wieder ausgebaut hatte.
“Effektiv machen wir jetzt zwei Schritte und bringen dieses Upgrade”, so der Brite, der hofft, dass es “einen ziemlich großen Einfluss” haben wird. Er möchte gerne im Qualifying wieder um die ersten vier Startplätze kämpfen und im Rennen um das Podium. “Realistisch gesehen wissen wir aber, dass McLaren und Lando [Norris] einen guten Schritt vor allen anderen sind.”
Und: Mercedes habe sich auch im Set-up verrannt und versucht, so viel aus dem Unterboden zu holen, der mittlerweile langsam überholt ist. “Ich denke, wir verstehen, wo wir falsch abgebogen sind, und hoffentlich können wir an diesem Wochenende wieder eine bessere Balance haben”, so Hamilton.
Wenig Zeit zum Evaluieren
Allerdings steht in Austin wieder ein Sprintwochenende an. Das heißt, dass dem Team nur ein Training bleibt, um das Upgrade zu verstehen und am Set-up zu arbeiten. Doch Hamilton sagt: “Das ist ziemlich unmöglich. Wenn es klappt, dann ist das einfach nur Glück.”
Er weiß aber auch, dass das für alle gleich ist und dass daher eine Menge Druck und Fokus auf den Simulationen im Vorfeld lastet. Ist das für Mercedes ein Nachteil? “Unsere Simulationen waren im letzten Jahr nicht ideal”, sagt Hamilton, “aber wir arbeiten ständig daran, während andere einfach ihr Auto auf die Strecke bringen und es funktioniert”.
“Ich kann definitiv sagen, dass wir aus unseren Fehlern, die wir definitiv gemacht haben, lernen und von einer besseren Plattform starten können.”
Man muss nicht 2025 opfern, um 2026 schnell zu sein
Und während Austin vor der Nase liegt, muss der Blick so langsam aber auch schon in Richtung 2026 gehen. Noch darf bis zum 1. Januar niemand am Auto der neuen Formel-1-Generation arbeiten, doch schon bald werden sich die Teams wieder entscheiden müssen, ob sie das aktuelle Auto verbessern oder lieber am neuen arbeiten.
Doch Russell glaubt nicht, dass man 2025 für ein gutes 2026 opfern muss und blickt dafür nur ein wenig in die Vergangenheit: “2021 hat Mercedes aufgehört, das Auto zu entwickeln und hat sich früh auf 2022 konzentriert, während Red Bull das 21er-Auto weiterentwickelt hat.”
Die Konsequenz: Mercedes hatte gegen Ende 2021 trotzdem das schnellste Auto, den Fahrertitel aber an Max Verstappen verloren – und trotzdem war Red Bull zu Beginn der neuen Fahrzeuggeneration am schnellsten.
“Wir werden zu Beginn des kommenden Jahres bewerten, wie stark wir die Entwicklung für 2025 fortsetzen wollen”, sagt Russell. “Am Ende ist es wie bei Goldgräbern: Du gräbst für 2026, aber du weißt nicht, ob du an der richtigen Stelle gräbst. Erst wenn du das Auto zum ersten Mal fährst, dann werden die Leute die größten Fortschritte machen.”