Audi will mit einer neuen Struktur zum “Vorsprung durch Technik” zurückkehren.
Porsche ist es auch, dass jetzt die Vorlage für die große Umstrukturierung im Bereich der technischen Entwicklung bei Audi liefert. Wie das Handelsblatt berichtet, will Audi-Chef Gernot Döllner zum Jahresbeginn 2025 das sogenannte Baureihenprinzip von Porsche auch bei Audi zur Anwendung bringen. Das würde bedeuten, dass ähnliche Fahrzeuge, zum Beispiel A6, A7 und A8 in der Oberklasse noch enger in einer Produktgruppe verzahnt werden. Ihre Herstellung würde dann von einem Baureihenleiter verantwortet, der, so formuliert es das Handelsblatt, eine Art „Unternehmen im Unternehmen“ führt.
Mehr Tempo durch flachere Hierarchien
Während die Baureihenleiter aufgrund der Maßnahme an Macht und Einfluss gewinnen, würden andere Hierarchieebenen ganz entfallen. Der Bericht geht davon aus, dass bis zu 70 Führungspositionen gestrichen werden, wobei Döllner bereits im Vorfeld bei einigen Führungskräften durchgegriffen hatte. Unter anderem musste Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann seinen Stuhl räumen.
Audi-Chef Döllner knüpft an alte Erfahrungen an
Die neue Struktur könnte zu mehreren Vorteilen führen. Die Entscheidungswege werden kürzer und die Entwicklung damit potenziell schneller und kostengünstiger. Angesichts der Innovationskraft der Konkurrenten, gerade aus China, ist dieser zeitliche Aspekt durchaus von Bedeutung. Auch Blamagen wie beim Q6 e-tron, der erst mit zwei Jahren Verspätung marktreif wurde, können so vermieden werden, um dem Markenslogan „Vorsprung durch Technik“ wieder neues Leben einzuhauchen.
Das Baureihenprinzip ist für Döllner keineswegs Neuland. Der Top-Manager war vor seiner Rückkehr zu VW (2021) und seiner Berufung an die Audi-Spitze (2023) viele Jahre in unterschiedlichen Positionen bei Porsche beschäftigt. Hier wird das Prinzip, das später auch VW übernommen hatte, schon lange erfolgreich praktiziert,