Mit Megawattstunden-Batterien pusht Designwerk die Langstreckenfähigkeit von Elektro-Lkw. Mit Tobias Wülser, Gründer und Mitglied der Geschäftsleitung bei Designwerk Technologies AG, haben wir über diesen Ansatz, die Attraktivität von Nischenanwendung und den Wachstumskurs des Unternehmens gesprochen.
Den Eintritt der Volvo Group 2021 bezeichnet Wülser als Riesen-Boost. Seitdem sei Designwerk stark gewachsen. Aktuell arbeiten 60 Ingenieure und 100 Produzenten im Unternehmen. Dadurch soll die Fertigungskapazität von fünf auf zehn Fahrzeuge im Monat wachsen. „Die Nachfrage ist unglaublich groß“, so der Mitgründer.
Als Systemanbieter setzt Designwerk auf viel Inhouse-Knowhow. „Wir kaufen Module für die Batterien ein, die wir selbst montieren, wir bauen selber Ladegeräte und natürlich die Trucks. Man muss die Technik wirklich verstehen, das Batteriemanagementsystem, die Kühlung und Heizung des Systems…“, vergegenwärtigt Wülser. Auf diese Weise könne man Kunden „mit speziellen Ideen und verschiedenen Anwendungen“ bedienen. Zudem trackt die Firma die 150 bisher ausgelieferten Trucks zur weiteren Optimierung ihrer Systeme sehr gründlich.
Gleichzeitig arbeitet die Gruppe an ihrer Internationalisierung. Lag bisher der Fokus vor allem auf dem Heimatmarkt in der Schweiz, rücken dem Designwerk-Manager zufolge nun vor allem Deutschland und Norwegen in den Fokus. Dabei ist sich Wülser natürlich bewusst, dass andere E-Lkw-Hersteller eher auf leichtere Batterien und eine sich schnell entwickelnde Ladeinfrastruktur setzen.
Was einen guten E-Lkw ausmacht? „Effizienz und eine sehr gute Rekuperation! Die Batterien sind sehr schwer, wir brauchen Fahrzeuge, die leicht gebaut sind. Das hilft für eine gute Nutzlast und für eine gute TCO, damit das Fahrzeug dann auch relativ schnell bezahlt ist. Wir wissen: Die Fahrzeuge sind teuer.“ Außerdem setzt Designwerk darauf, die Batterien im Servicefall schnell wechseln zu können. Bei der Konkurrenz seien diese in der Regel fest verbaut. „Die Ausfallrate ist sehr gering. Aber wenn es doch mal ein Problem gibt, wollen wir sie in fünf Minuten wechseln können, um die Downtime zu vermindern.“