Suzuki Swift: Das leistbare, total normale Auto lebt noch
Das sieht man schon beim Äußeren: Nummer Fünf ist sofort als neues Modell zu erkennen, gleichzeitig sind aber auch eindeutig die Swift-Gene zu sehen. Die weit nach vorn gezogene Dachlinie, die einen wie beim Mini an der Ampel zum Vorbeugen zwingt, ist geblieben, fröhlich dreinschauende Scheinwerfer ebenso, nur die Schnauze ist einem – sagen wir einmal – Fischmaul gewichen. Völlig neu ist eine komplett umlaufende Linie, welche von der leicht aufgesetzt wirkenden Motorhaube ausgeht: Muss so sein, Crashsicherheit und Fußgängerschutz verlangen es.
Hilft immer: Wenig Gewicht
In Sachen Motorisierung macht einem Suzuki die Auswahl einfach: Es gibt nur eine. Große Revolutionen oder Elektroexperimente sind in dieser Preisklasse nicht zu erwarten, stattdessen gibt es einen neuen und überraschend soliden Dreizylinder-Benziner mit Mildhybrid-Unterstützung. Dieser liegt mit seinen 82 PS de facto auf Augenhöhe mit dem Vorgänger, dank langhubiger Auslegung ist das Drehmoment auf 112 Newtonmeter gestiegen.
Wer an dieser Stelle nach dem beliebten Sport-Modell fragt: Grundsätzlich wäre die technische Basis für Turboaufladung da, die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch umgesetzt wird, ist in CO2-sensiblen Zeiten jedoch eher gering. Schade drum, der Swift Sport war eine harmlose Hetz. Das Interieur ist auf erfrischende Art und Weise altbacken. Ein Widerspruch? Nicht hier. Das Armaturenbrett ist eindeutig aus gefällig designten Hartplastikteilen zusammengesetzt. Nörgler werden jetzt etwas von billig murmeln, der Besitzer, der – einmal mit Cockpitpflegetuch darübergewischt – den Neuzustand herstellt, wird es vermutlich eher pflegeleicht nennen.
Auch nicht selbstverständlich in dieser Liga: Hier knarzt nichts. Und mit der zweifarbigen Ausführung (in der höchsten „flash“-Ausstattung) kehrt sogar etwas wie kleiner Luxus ins Gehäuse ein. Die Bedienung ist absolut rätselfrei, statt Drehreglern gibt es zwar öfters Wippschalter, aber immerhin noch analoge Bedienelemente, für die man nicht im dritten Untermenü eines Touchscreens suchen muss. Einen Touchscreen gibt es übrigens auch – und das bereits ab der Basisversion: Logisch in drei Themenkreise aufgeteilt, werden hier Audiofunktionen, Fahrzeug- und Navigationseinstellungen dargestellt. Die Smartphone-Integration per Apple CarPlay oder Android Auto ist selbstverständlich.
Zusammengefasst stellt der neue Swift zwischen all den modern gewordenen Smartphones auf Rädern eine erfrischende analoge Abwechslung dar. Seine Allradoption macht ihn einzigartig – und er erdet einen auf sympathische Art und Weise: Genau genommen braucht kein Mensch mehr Auto.