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Suzuki Swift: Das leistbare, total normale Auto lebt noch

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Suzuki Swift: Das leistbare, total normale Auto lebt noch

Man muss nicht unbedingt verstehen, warum Suzuki von der fünften Generation des Swift spricht, denn eigentlich sind es derer schon sieben. Die Erklärung dafür ist recht einfach: Die Japaner starten die Aufzählung mit der „Designrevolution“ aus dem Jahr 2004 und werden nicht müde zu betonen, dass das global angebotene Erfolgsmodell quasi eine Submarke innerhalb der Marke darstellt.

Das sieht man schon beim Äußeren: Nummer Fünf ist sofort als neues Modell zu erkennen, gleichzeitig sind aber auch eindeutig die Swift-Gene zu sehen. Die weit nach vorn gezogene Dachlinie, die einen wie beim Mini an der Ampel zum Vorbeugen zwingt, ist geblieben, fröhlich dreinschauende Scheinwerfer ebenso, nur die Schnauze ist einem – sagen wir einmal – Fischmaul gewichen. Völlig neu ist eine komplett umlaufende Linie, welche von der leicht aufgesetzt wirkenden Motorhaube ausgeht: Muss so sein, Crashsicherheit und Fußgängerschutz verlangen es.

Hilft immer: Wenig Gewicht

In Sachen Motorisierung macht einem Suzuki die Auswahl einfach: Es gibt nur eine. Große Revolutionen oder Elektroexperimente sind in dieser Preisklasse nicht zu erwarten, stattdessen gibt es einen neuen und überraschend soliden Dreizylinder-Benziner mit Mildhybrid-Unterstützung. Dieser liegt mit seinen 82 PS de facto auf Augenhöhe mit dem Vorgänger, dank langhubiger Auslegung ist das Drehmoment auf 112 Newtonmeter gestiegen.

Den Antritt fettet jedoch ein riemengetriebener Startgenerator auf, der dem Verbrenner weitere 60 Nm zukommen lässt. Man kann jetzt durchaus behaupten, dass sich der Swift stärker anfühlt, als er tatsächlich ist. Natürlich liegt das auch am geringen Gewicht: Die Basisversion wirft gerade einmal schlanke 919 Kilo auf die Waage. Bemerkenswert auch: In einem vom Aussterben bedrohten Segment ist der Swift der letzte verbliebene Mohikaner mit Allradoption. Auch ein CVT-Automatikgetriebe ist zu haben, welches sich aber wiederum nicht mit Allrad kombinieren lässt.

Wer an dieser Stelle nach dem beliebten Sport-Modell fragt: Grundsätzlich wäre die technische Basis für Turboaufladung da, die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch umgesetzt wird, ist in CO2-sensiblen Zeiten jedoch eher gering. Schade drum, der Swift Sport war eine harmlose Hetz. Das Interieur ist auf erfrischende Art und Weise altbacken. Ein Widerspruch? Nicht hier. Das Armaturenbrett ist eindeutig aus gefällig designten Hartplastikteilen zusammengesetzt. Nörgler werden jetzt etwas von billig murmeln, der Besitzer, der – einmal mit Cockpitpflegetuch darübergewischt – den Neuzustand herstellt, wird es vermutlich eher pflegeleicht nennen.

Auch nicht selbstverständlich in dieser Liga: Hier knarzt nichts. Und mit der zweifarbigen Ausführung (in der höchsten „flash“-Ausstattung) kehrt sogar etwas wie kleiner Luxus ins Gehäuse ein. Die Bedienung ist absolut rätselfrei, statt Drehreglern gibt es zwar öfters Wippschalter, aber immerhin noch analoge Bedienelemente, für die man nicht im dritten Untermenü eines Touchscreens suchen muss. Einen Touchscreen gibt es übrigens auch – und das bereits ab der Basisversion: Logisch in drei Themenkreise aufgeteilt, werden hier Audiofunktionen, Fahrzeug- und Navigationseinstellungen dargestellt. Die Smartphone-Integration per Apple CarPlay oder Android Auto ist selbstverständlich.

Wie fährt er sich? Obwohl der Swift – nomen est omen – immer schon bei den flinkeren Zeitgenossen zu finden war, hat man die Lenkung noch um einen Tick präziser gemacht. Im Zusammenspiel mit dem überraschend trocken abgestimmten Fahrwerk (Hey, was ist jetzt mit dem Sport?) kann man im kurvigen Hinterland durchaus seine Freude haben. In der Stadt überzeugt der Swift mit seinem kleinen Wendekreis und artigen Manieren. Der Dreizylinder ist gut weggedämmt, vibrationsarm und – am allerwichtigsten – maßvoll im Verbrauch.

Zusammengefasst stellt der neue Swift zwischen all den modern gewordenen Smartphones auf Rädern eine erfrischende analoge Abwechslung dar. Seine Allradoption macht ihn einzigartig – und er erdet einen auf sympathische Art und Weise: Genau genommen braucht kein Mensch mehr Auto.

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