Suzuki

Test: Suzuki Across, Stilrichtung: Premium

Im schnittigen Suzuki Across erzeugt die Souveränität von über 300 PS einen luxuriösen Fahrstil. Der aufladbare Hybridantrieb macht das SUV abwechselnd zum ernsthaften Teilzeit-Elektroauto und stressfreien Reisebegleiter. Wie viel Platz der große, aber nicht größte Suzuki bietet, was sich mit dem neuen Multimediasystem ändert und was man über die Preise wissen muss, erklärt der Test.

Welchen Background hat der Suzuki Across?
Er ist 2020 aus einer neuen, auf sparsame Hybrid-Antriebe ausgerichteten Kooperation mit Toyota hervorgegangen und teilt sich die Technik weitgehend mit dem RAV4. Die Länge von 4,64 Metern macht den Across zum mit Abstand größten Suzuki-SUV vor dem S-Cross mit 4,30 Metern – aber nicht zum größten Suzuki: Der ebenfalls neue Familienkombi Swace ist nochmal zwei Zentimeter länger.

Können Design und Konzept überzeugen?
Sehr sogar, denn schnittig und geräumig sind nicht so viele Autos. Die kantige Karosserie sieht cool aus und hebt sich von den vielen anderen SUVs klar ab. Typisch für Suzuki sind die speziellen, teilweise poppigen Außenfarben. Zugleich ist das Platzangebot großzügig. Für Familien und Freizeitsportler der Suzuki-Familie eröffnen sich hier Räume in neuen Dimensionen. Reihe eins hat viel Bewegungsfreiheit und im Fond sitzen Erwachsene komfortabel. Das Ladevolumen beträgt 490 bis über 1.600 Liter – auch das überzeugende Werte für Menschen mit erhöhtem Platzbedarf. Die Lehne der Rückbank ist geteilt klappbar, es entsteht dann eine nahezu ebene Ladefläche. Nur Skidurchreiche gibt es keine.
 
Was wird im Innenraum geboten?
Der Innenraum sieht eher unspektakulär aus, ist aber aufregend angenehm im Alltag. Gestaltet ist er mit durchwegs robusten, hochwertigen Materialien, die Ergonomie und Bedienlogik sind absolut tadellos. Zeitlose Werte, die ein Auto auf Dauer ungemein sympathisch machen können. Optischer Pep kommt von den rot gestreiften Sitzbezügen und von den farbigen Ziernähten auf Seitenwangen, Mittelkonsole und Armaturenbrett.
Seit 2023 hat der Fahrer ein digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument vor sich, das mehrere Informationsebenen nebeneinander zeigt und über die Lenkradtasten einfach bedienbar ist. Auch die Multimedia-Software des ebenfalls neuen 10,5-Zoll-Touchscreens in der Mitte überzeugt durch klare Strukturen und einfache Menüführung. Das neue System hat einen schnelleren Prozessor, das Layout der Software bleibt durchwegs pragmatisch, aber eben auch gut ablesbar und übersichtlich. Der Sprachassistent versteht die Zurufe mal besser, mal schlechter. Dass vom Werk weiterhin keine Navigation installiert wird, ist in Zeiten von Android Auto und Apple Carplay kein Problem – man kann dank dieser Handyschnittstellen europaweit ohne Roaming navigieren, was auch bestens funktioniert.
Die Smartphone-Integration über Apple Carplay funktioniert nun kabellos, Android Auto verbindet mit Kabel. Für die Energieversorgung des Handys gibt es eine Ladeschale sowie USB-Anschlüsse vorne und hinten.

test: suzuki across, stilrichtung: premium

Neuen Dimensionen für Familien und Freizeitsportler der Suzuki-Familie: Mit 4,64 Metern Länge ist der Across das mit Abstand größte SUV der Marke.

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Schmale, nach vorne zugespitze LED-Rückleuchten.

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Vier 19-Zoll-Räder sind ebenso serienmäßig wie ein 18-Zoll-Ersatz.

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Schnittig und geräumig zugleich sind nicht so viele Autos. Die kantige Karosserie sieht cool aus und hebt sich von den vielen anderen SUVs klar ab.

Welchen Antrieb hat der Across?
Der Plug-in-Hybrid-Antrieb des Across setzt sich aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor (136 kW), einem E-CVT-Getriebe und zwei Elektromotoren (134 KW vorne, 40 kW hinten) zusammen. Unter dem Fahrzeugboden speichert eine 18,1-kWh-Batterie die Energie. Über die Elektromaschinen an den beiden Achsen entsteht ein elektronisch geregelter Allradantrieb ohne mechanische Verbindung, bei Suzuki E-Four genannt.
Die Gesamtleistung kommt auf stolze 306 PS, was den Gewichtsanstieg auf rund 1,9 Tonnen mehr als kompensiert – wie der Sprint auf Hundert in 6,2 Sekunden deutlich zeigt. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h abgeregelt, es ginge natürlich mehr.
 
Wie fährt sich der Across mit Plug-in-Hybridantrieb?
Über die souveräne Leistung entsteht ein luxuriöser Fahrstil, der nicht nur von den gut 300 PS ausgeht, sondern vor allem auch von den E-Motoren: Sie bringen mit ihrem unvergleichlich spontanen Ansprechverhalten tolle Agilität und feine Ruhe ins Auto. Der Across beschleunigt unmittelbar und meistens weitgehend lautlos, das fährt sich ganz wunderbar. Um die Vorzüge richtig auszukosten, sollte man den Fahrstil etwas auf das Hybrid-Prinzip anpassen, was in der Praxis vorrauschauendes Fahren und Gleiten heißt. Das Auto belohnt einen dafür mit besonderem Fahrkomfort.
Sechs Sekunden auf Hundert sind nahezu Sportwagen-Niveau, und der Across stürmt auch wirklich los, wenn alle PS eingesetzt werden. Der Antrieb ist dann akustisch kurz präsenter, der Benziner wechselt in hohe Drehzahlen. Der niedrige Schwerpunkt durch die Batterien im Fahrzeugboden unterstreicht die Dynamik. Dennoch bleibt der Gesamteindruck angesichts des Gewichts von knapp zwei Tonnen eher abgeklärt-souverän als fetzig und forsch.  
Puristen haben beim Allradantrieb ohne mechanische Verbindung gewisse Sorgen – die sind letztlich aber unbegründet: Durch die heute möglichen Rechenleistungen reagiert das System blitzartig auf rutschigem Untergrund, der hintere E-Motor mobilisiert dann hohes Drehmoment für die Hinterachse, die Drehmomentverteilung variiert von 100:0 bis 20:80.
 
Kann man im Alltag rein elektrisch fahren?
Der Across ist durch die hohe elektrische Leistung auch im reinen E-Modus vollkommen ausreichend motorisiert und fühlt sich stets flott an. Somit hat man im Alltag – wenn man will – de facto ein reines Elektroauto mit all seinen Vorzügen: nahezu lautlos, spontan ansprechend, ohne lokale Emissionen. Nur bei ausdrücklicher Anforderung per Kick-down sowie über 135 km/h schaltet sich der Verbrennungsmotor dazu.
Offiziell nennt Suzuki 75 Kilometer elektrische Reichweite, gemessen nach der WLTP-Norm. Der Test zeigt, dass rund 70 Kilometer in der Praxis realistisch sind, wenn man sich bei wärmerem Wetter in der Stadt und der Peripherie bewegt. Weil das Klimasystem mit einer Wärmepumpe arbeitet, die thermische Energie der Außenluft zum Heizen des Innenraums nutzt, reduziert sich die elektrische Reichweite bei kaltem Wetter nicht zu stark (freilich trotzdem spürbar). Um die 50 rein elektrische Kilometer sind aber auch im Winter und bei schnellerer Fahrt möglich.
Im Gegensatz zu reinen E-Autos genügt bei den kleineren Batterien der Plug-in-Hybride zum Aufladen eigentlich schon eine Starkstrom-Steckdose, mit einer Wallbox beschleunigt man das Prozedere. Wer mit 3,7 kW lädt, macht die Batterie in rund fünf Stunden voll, maximal schafft der On-Board-Lader 6,6 kW.

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Zeitlose Werte: Gestaltet ist mit durchwegs robusten, hochwertigen Materialien, die Ergonomie und Bedienlogik sind absolut tadellos.

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Seit 2023 neu: Der 10,5-Zoll-Touchscreens in der Mitte …

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… und das digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument vor dem Fahrer.

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Optischer Pep kommt von den rot gestreiften Sitzbezügen und von den farbigen Ziernähten auf Seitenwangen, Mittelkonsole …

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…sowie dem gepolsterten Soft-Touch-Armaturenbrett.

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Praktisch: 220-Volt-Anschluss im Kofferraum.

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Das Ladevolumen beträgt 490 bis über 1.600 Liter, überzeugende Werte für Menschen mit erhöhtem Platzbedarf.

Wie nutzt man die neue Technik richtig? Wie verändert sich der Verbrauch mit und ohne Laden?
Man sollte eine einfache Lademöglichkeit haben, um das Potenzial der Technik auszuschöpfen. Idealerweise nutzt man zuhause den günstigen Nachtstrom und sitzt am nächsten Tag wieder im E-Auto. In dieser Konstellation lassen sich (Benzin-)Verbrauchsrekorde aufstellen, weil der Verbrennungsmotor im Alltag ruht und nur noch für besonders sportliche Etappen oder Langstreckenfahrten aktiviert wird.
Mit seinem Verbrenner ist der Across dann trotzdem ein stressfreier Reisebegleiter mit 55 Litern Tankinhalt und Reichweiten über 800 Kilometer – beide Werte übrigens deutlich höher als bei einigen anderen Plug-in-Hybrid-Modellen, die weniger Treibstoff mitführen und auf der Autobahn nervig oft nach einen Tankstopp verlangen. Wenn im Across die Batterie leergefahren ist, kann man mit rund 6,5 Litern Durchschnittsverbrauch rechnen. Beim Dahingleiten auch mit Fünfer-Werten, auf der Autobahn mit Sieben vor dem Komma.

Wie ist der Preis einzuschätzen?
58.990 Euro sind gesalzen, es handelt sich aber auch um großes Platzangebot und High-Tech: Der Across hat über 1.600 Liter Ladevolumen, ist ein Teilzeit-Elektroauto ohne Reichweitenprobleme und pflegt einen luxuriös-souveränen Fahrstil.
Zudem ist die fix zusammengestellte Serienausstattung hochwertig, dabei sind zum Beispiel 19-Zoll-Alufelgen, LED-Scheinwerfer, schicke Sitzbezüge, Lenkradheizung, Sitzheizung, Adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera. Die Heckklappe lässt sich elektrisch und – praktisch beim Einkaufen – auch per Fußbewegung öffnen (den passenden Schwung muss man aber vorher ein bisschen einstudieren). Im Fall des Falles wird man Suzuki auch danken, dass ein Reserverad mit 18-Zoll-Alufelge statt des üblich gewordenen (aber letztlich eher schlecht als recht funktionierenden) Tirefit-Kits an Bord ist.
Vom Staat werden Plug-Hybride in Österreich nicht mehr bezuschusst, bei Suzuki gibt es aber aktuell Boni: Das Snowfox-Sondermodell bietet durch Mehrausstattungen bis zu 5.500 Preisvorteil , interessant ist auch das von Suzuki Finance angebotene Leasing mit Monatsraten ab 324 Euro.
 
Das Fazit?
Durch den Plug-in-Hybridantrieb ist der Across im Alltag ein ernstzunehmendes Elektroauto mit allen Vorzügen: Nahezu lautlos, spontan ansprechend und ohne lokale Emissionen. Voraussetzung sind gute Lademöglichkeiten. Trotzdem ist das größte Suzuki-SUV ein stressfreier Reisebeleiter auf der Autobahn, pflegt einen luxuriösen Fahrstil mit über 300 PS und Allrad, hat zudem einen Innenraum mit viel Platz, robuster Qualität und sehr guter Ausstattung.

test: suzuki across, stilrichtung: premium

Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Durch den Plug-in-Hybridantrieb ist der Across im Alltag ein ernstzunehmendes Elektroauto mit allen Vorzügen. Trotzdem ist das größte Suzuki-SUV ein stressfreier Reisebeleiter auf der Autobahn, pflegt einen luxuriösen Fahrstil mit über 300 PS und Allrad, hat zudem einen Innenraum mit viel Platz, robuster Qualität und sehr guter Ausstattung.”

DATEN & FAKTEN

SUZUKI ACROSS PLUG-IN HYBRID 2.5 E-FOUR E-CVT

Preis

58.990 Euro. Aktuelle Aktionen: Snowfox-Sondermode mit bis zu 5.500 Preisvorteil, Leasing mit Monatsraten ab 324 Euro.

Antrieb

Vierzylinder-Benzinmotor (2.487 ccm, 136 kW) sowie Elektromotoren vorne (134 kw) und hinten (40 kW), E-CVT-Getriebe, 18,1-kWh-Lithium-Ionen-Batterie (On-Board-Lader max. 6,6 kW), elektronisch geregelter Allradantrieb. Systemleistung 225 kW / 306 PS.

Abmessungen

Länge x Breite x Höhe 4.635 x 1.855 x 1.690 mm, Radstand 2.690 mm. Kofferraumvolumen 520 – 1.604 Liter.

Gewicht

Leergewicht 1.947 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 2.510 kg.

Fahrwerte

0-100 km/h in 6,2 sec, Vmax 180 km/h. elektrische Reichweite nach WLTP-Zyklus: gesamt 75 km, km. WLTM-Normverbrauch 1,0 Liter. CO2-Ausstoß 22 g/km.

Testverbrauch

Elektrische Reichweite im Test 50 – 70 km, Benzinverbrauch dann unter 2 l/100 km. Verbrauch mit leeren Batterien 6,6 Liter.

MOTORPROFIS WERTUNG

Fahrspass

8 Punkte

Vernunft

7 Punkte

Preis-Leistung

7 Punkte

Gesamturteil

8 Punkte

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