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Wie mit dem Ampel-Ärger an der Zittauer Buttighaus-Kreuzung umgegangen wird

Seit der Reparatur der Ampel-Steuerung gibt es immer wieder neue Beschwerden. Nicht nur wegen zu kurzer Grünphasen. Was die zuständige Behörde dazu sagt.

wie mit dem ampel-ärger an der zittauer buttighaus-kreuzung umgegangen wird

Viel Rot, kurz Gelb, wenig Grün: Wer an der Ampel an der Brückenstraße bei der Buttighaus-Kreuzung in Zittau steht, muss Geduld mitbringen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

An der Zittauer Buttighaus-Kreuzung ist der Unfall passiert. Die Frau von Stadtrat Jörg Domsgen (AfD) kam mit ihrem Auto von der Brückenstraße, als die Ampel auf Gelb schaltete und sie als erste in der Reihe auf die Bremse trat. Der dahinter Fahrende erkannte das zu spät und knallte mit seinem Wagen ihrem hinten drauf. “Zum Glück nur ein Blechschaden”, sagt ihr Mann, der als Helfer dazu stieß.

Doch was ihm während der Aufnahme des Unfalls auffiel: die kurzen Grünphasen. So kamen nach seinen Beobachtungen gerade einmal zwei Autofahrer über die Kreuzung, die geradeaus auf die Rosa-Luxemburg-Straße oder nach rechts auf die Görlitzer Straße (B 99) abbiegen wollten. Mancher sei sogar bei Rot rüber gefahren. “Die Leute sind gefrustet”, sagt Jörg Domsgen und hält die Schaltung der Ampel für ein Unfallrisiko. Als Zu- und Abfahrt für Kaufland und Ableitung des Grenzverkehrs sollte seiner Sicht nach der Brückenstraße mehr Grün eingeräumt werden.

    Seit der Reparatur der Ampel-Anlage im Juli vorigen Jahres beschweren sich Autofahrer immer wieder wegen der Schaltphasen. Für die Verkehrsbehörde der Stadt sind diese aber nicht das einzige Ärgernis an der Kreuzung. So weist ein digitaler “Achtung Fußgänger”-Pfeil auf querende Passanten hin. Der kann zwar angeschaltet sein, das Signal aber schon mal Rot zeigen. Das sei für Autofahrer verwirrend und nicht eindeutig, so Stadt-Sprecher Kai Grebasch. Das stelle jedoch noch keine Gefahr dar. Anders sieht die Situation bei den Betriebszeiten der Ampeln aus: Die laufen derzeit nachts durch. “Das ist so nicht vorgesehen”, sagt er mit Blick auf die Verkehrssicherheit. Die Gefahr durch “Rotfahrer” dürfe nicht unterschätzt werden.

    Die genannten Probleme hat die Stadt dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) mitgeteilt, das für die Ampel-Anlage zuständig ist. Sie würde sogar einen Umbau zu einem Kreisverkehr begrüßen. Beim Knotenausbau in den 1990er-Jahren sprachen die damals gültigen Richtlinien noch dagegen. “Nach einer Änderung dürfte das vorhandene Gefälle jetzt zulässig sein”, meint Kai Grebasch.

    Doch das Lasuv sieht dazu keinen Bedarf – die Stelle gilt nicht als Unfallschwerpunkt. “An der Ampel-Anlage gab und gibt es derzeit keine Probleme”, berichtet Sprecherin Rosalie Stephan. Anders war das im vergangenen Jahr. Nachdem die Ampeln im Juli ausgefallen waren, beauftragte die Behörde eine Wartungsfirma. Die tauschte noch im selben Monat die kaputten Bauteile aus und stellte die Anlage gleich mit auf LED-Technik um, die den Stromverbrauch reduziert. Die Steuerung sollte nicht geändert werden, die sich an der Kreuzung normalerweise nach dem Verkehr richtet. Wurde sie aber. Das fiel zunächst niemanden auf, weshalb wochenlang standardisierte Schaltzeiten galten. Erst nach Beschwerden reagierte die Behörde im September. Einen Monat später lag die nächste technische Störung vor, weshalb das tatsächliche Aufkommen nicht mehr analysiert werden konnte. Doch seither soll wieder alles laufen wie gewohnt.

      So werden die Fußgänger über die Anforderungstaster, der Kfz-Verkehr durch die Induktionsschleifen in der Fahrbahn bei der Steuerung berücksichtigt. Die Ampel-Anlage kennt vier Signal-Programme, die sich nach der Tageszeit richten: je eines für die Spitzenstunden am Vor- und Nachmittag mit einer Umlaufdauer von 90 Sekunden sowie je eines für den Tag und die Nacht mit einer Umlaufdauer von 72 Sekunden.

      Dem Wunsch nach einer längeren Grün-Phase für die Brückenstraße kann das Lasuv aus zwei Gründen nicht nachkommen. Zum einen hätten die Verkehrsbeobachtungen der vergangenen Monate keine Auffälligkeiten gezeigt, sagt Rosalie Stephan. “Es war kein Stau zu verzeichnen.” Zum anderen sei die B 99 stark frequentiert und koordiniert mit den benachbarten Ampel-Anlagen, erklärt die Sprecherin. Eine längere Grün-Phase der Brückenstraße ginge zu Lasten dieser Grünen Welle. Dies wolle auch die Stadt nicht, die Situation aber weiter beobachten und sich bei Bedarf mit der Behörde abstimmen, berichtet sie. Die Grün-Phase der Brückenstraße sei demnach zwar kurz, jedoch letztlich ausreichend, so Rosalie Stephan.

      Die einzige Änderung an der Kreuzung betrifft die Betriebszeiten: So wird die Ampel-Anlage künftig nachts zwischen 21 und 5 Uhr ausgeschaltet. “Die Ausführung ist noch offen, soll jedoch zeitnah erfolgen”, informiert die Sprecherin.

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