Aston Martin

Wie Aston Martin sich neu erfinden will

Im Rahmen seines Finanzberichts für das Geschäftsjahr 2022 gibt der britische Sportwagenhersteller Aston Martin einen Ausblick auf die Zukunft der Marke – und kündigt eine umfassende Überarbeitung seiner gesamten Fahrzeugpalette an. Hinzu kommen soll außerdem zwei ganz neue Modelle: ein Jubiläumsfahrzeug (2023) zum 110-jährigen Bestehen der Marke sowie das erste batteriebetriebene Elektrofahrzeug, das im Jahr 2025 debütieren werde.

Auch Sportwagenhersteller wie Aston Martin müssen umdenken und ihr Portfolio Schritt für Schritt elektrisieren. Im Jahresbericht 2022 verspricht das Traditionsunternehmen, seine Nachhaltigkeitsziele zu beschleunigen. Außerdem künden die Briten eine umfassende Überarbeitung der gesamten Fahrzeugpalette an. Vermutlich bedeutet das, dass der SUV DBX, der Sportwagen Vantage sowie die Grand Tourer DB11 und DBS ersetzt werden. Hinzu kommen zwei neue Modelle: ein Jubiläumsfahrzeug und das erste batterieelektrische Fahrzeug der Marke, das 2025 auf den Markt kommen soll. Im Jahresbericht heißt es: „Unveränderter Zeitplan für die Elektrifizierung – der erste PHEV (Valhalla) wird ab 2024 ausgeliefert, das erste BEV soll 2025 auf den Markt kommen, bis 2030 wird das Sport- und SUV-Portfolio vollständig elektrifiziert sein.“ 

„Mit Blick auf die Zukunft haben wir eine spektakuläre Reihe von Sondermodellen in der Pipeline, darunter ein exklusives Aston-Martin-Modell, das im Jahr 2023 auf den Markt kommen wird, um unser 110-jähriges Jubiläum zu feiern“, sagt der Vorstandsvorsitzende Lawrence Stroll in einer Präsentation. Die Nachricht, dass Aston anlässlich seines 110. Geburtstags ein Sondermodell auf den Markt bringen würde, tauchte bereits im Januar auf. Allerdings ist immer noch nicht bekannt, wie dieses Auto aussehen wird. Aber angesichts der neuen Vorliebe des Unternehmens für wild aussehende, fast schon Open-Wheel-artige Hypercars wäre es nicht überraschend, wenn Astons bevorstehendes Geburtstagsgeschenk an sich selbst diesem Trend folgt.

In welcher Form das kommende BEV erscheinen wird, ist bisweilen ebenfalls ein Geheimnis. Als Sportwagenfan darf man hoffen, dass es ein atemberaubend schnelles Elektro-Hypercar sein wird, das mit den Rimac Neveras und Pininfarina Battistas dieser Welt konkurrieren kann. Jedoch könnte ein elektrisches SUV à la DBX vernünftiger und rentabler sein. Wir dürfen gespannt sein.

wie aston martin sich neu erfinden will

Nachhaltigkeit soll bei Aston Martin zukünftig im Mittelpunkt stehen – und das unter der Überschrift „Racing. Green“ | Bild: Aston Martin

„Eine Strategie, die über den Klimawandel hinausgeht“

Nachhaltigkeit stehe ab sofort im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns. Dies werde unter der Überschrift „Racing. Green.“ vorangetrieben und beinhalte ein verstärktes Engagement für den Net-Zero-Standard der Science Based Targets Initiative (SBTi). Gemeint sei die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit im gesamten Fahrzeugentwicklungsprozess, mit verstärktem Fokus auf die Verwendung von kohlenstoffarmen, nachhaltig beschafften und recycelten Materialien. Dazu zählen der Pfad zur Klimaneutralität mit dem Ziel der CO2-neutralen Produktion sowie einer Reduzierung der Emissionen in der Lieferkette um 30 Prozent bis 2030 (gegenüber 2020). So werden bisherige Projekte, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen, fortgeführt und zusätzlich neue geschaffen: Etwa die Senkung der Energieintensität pro Fahrzeug um mindestens 2,5 Prozent pro Jahr. 2022 habe man laut Unternehmen die CO2-Emissionen pro Auto um 3,9 Prozent mindern können. Aston Martin verfolge „einen Fokus, der über den Klimawandel hinausgeht“. So sollen die Produktionsstätten in Gaydon und St. Athan ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwenden, außerdem halte der Hersteller seine Produktionswerke an, bis 2025 keine Einweg-Plastikverpackungen mehr zu verwenden. „Ziel ist es, unseren Wasserverbrauch bis 2025 um 15 Prozent gegenüber 2019 zu senken. Durch Investitionen in wassersparende Technologien im Jahr 2022 werden jährlich eine Million Liter Wasser in den Einrichtungen der Mitarbeiter eingespart.“ Laut Aston Martin stünden zudem die Menschen im Mittelpunkt des Unternehmenserfolgs. Deswegen sollen auch ein neues Sicherheitstrainingsprogramm und weitere Verbesserungen der Sicherheitsmanagementsysteme eingeführt werden, um Produktionsunfälle zu mindern und bestenfalls auf null zu setzen. Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Strategie liege darüber hinaus auf der Erhöhung der Vielfalt und der Förderung der Inklusion, mit dem erweiterten Ziel, dass bis 2025 25 Prozent und bis 2030 30 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt werden sollen. Derzeit liege der Anteil bei 15 Prozent. Aston Martin möchte nach eigenen Angaben „die begehrteste britische Ultra-Luxus-Performance-Marke der Welt“ werden. Schaffen möchte man dies mit einer „aufregende Produkterneuerung mit erhöhter Rentabilität“, einer „erhöhten Markenstärke, die die Nachfrage antreibt“ sowie einer „verbesserten Umsetzungs- und Innovationsfähigkeit zur Unterstützung des langfristigen Wachstums“. Quellen: Aston Martin Lagonda – Pressemitteilung / TheDrive – Aston Martin Plans Big Lineup Overhaul Along With First EV in 2025

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