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Comtoyou-Team bestätigt DTM-Pläne mit Aston Martin: "Wären dafür bereit"

Comtoyou-Team bestätigt DTM-Pläne mit Aston Martin: “Wären dafür bereit”

Bereits Mitte Dezember 2023 kamen die Pläne des Comtoyou-Teams erstmals ans Tageslicht, mit dem am Montag offiziell präsentierten Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo in die DTM einzusteigen. Jetzt bestätigt die belgische Truppe, dass es nach wie vor Bemühungen gibt, die britische Kultmarke in die Traditionsserie zu bringen.

“Unsere Hauptserie ist die GT-World-Challenge”, stellt Teammanager Francois Verbist im Gespräch mit Motorsport-Total.com klar, wo der Fokus liegt. “Darüber hinaus haben wir noch Platz für ein zusätzliches Programm – und zwei Autos verfügbar. Ein Kunde hat uns gebeten, ihm ein DTM-Angebot zu machen und mit der Arbeit zu beginnen.”

Danach sei man zum Entschluss gekommen, “statt nur einem Auto auch Bemühungen für ein zweites Auto zu starten”, offenbar der Belgier die DTM-Pläne des Teams.

Steckt Dev Gore hinter den Aston-Martin-Plänen?

Zum Hintergrund: Der 40-jährige Francois Verbist ist der Sohn von WRT-Mitbegründer Rene Verbist – und hat Ende 2017 die langjährige Audi-Truppe verlassen, um das Comtoyou-Team aufzubauen. Zunächst war man mit Audi erfolgreich im TCR-Bereich aktiv. Im Vorjahr stieg man mit dem R8 LMS auch in den GT3-Sport ein, ehe man nun zu Aston Martin wechselt.

Aber welcher Kunde steckt hinter den DTM-Plänen? “Es handelt sich um einen Fahrer, der bereits DTM gefahren ist”, sagt Verbist. “Man kennt ihn, aber ich möchte seinen Namen nicht nennen”.

Es deutet einiges darauf hin, dass es sich um den US-Amerikaner Dev Gore handelt, der bereits 2021 und 2022 in der DTM für das Rosberg-Team startete. Denn der 26-Jährige, der 2022 in Imola sensationell Zweiter wurde und im Vorjahr um ein Cockpit beim Ex-BMW-Team Project 1 kämpfte, bemühte sich in den vergangenen Monaten laut Informationen von Motorsport-Total.com erneut um ein DTM-Comeback.

Teammanager: “Es ist eine Entscheidung des Kunden”

Aber wie schätzt Verbist die Chancen ein? “50:50”, antwortet er. Dabei sei auch Aston Martin an einem DTM-Einsatz interessiert. “Wir müssen nur den besten Kompromiss finden, was die Finanzierung angeht”, erklärt er.

“Das Team wäre bereit, wir haben etwas Unterstützung. Wir haben auch genügend Autos, denn wir haben dieses Jahr vier neue Autos gekauft. Es gibt keine Überschneidung mit der GT-World-Challenge, wir sind also dazu in der Lage. Es ist eine Entscheidung des Kunden.”

Abgesehen davon sieht man sich auch bereit für die im GT-Sport eher unüblichen Boxenstopps auf Zeit. “Im Vorjahr haben wir die Boxenstopp-Challenge in der Spritwertung gewonnen”, erwähnt Verbist nicht ohne Stolz den Erfolg in der Sprintserie der GT-World-Challenge Europe (GTWCE). “Wir sind das also gewohnt, und uns gefällt dieser Wettbewerb.”

Werksfahrer als Kandidat für zweiten Aston Martin?

Aber wen hätte das Team für das zweite Cockpit im Auge? “Der Wunsch wäre ein Profifahrer von Aston Martin”, deutet Verbist an, dass man gerne einen Werksfahrer engagieren würde. “Es gibt nicht viele, aber wahrscheinlich einer, der die Erfahrung und das Profil hätte, sich in der DTM gut zu schlagen.”

Der Aston-Martin-Kader besteht dieses Jahr aus neun Piloten: Topfahrer Nicki Thiim ist nicht verfügbar, da er eine Freigabe für den DTM-Einsatz beim Lamborghini-Team SSR erhielt. Übrig bleiben der Däne Marco Sörensen, die Briten David Pittard, Darren Turner, Jonny Adam und Ross Gunn, der Italiener Mattia Drudi, der Franzose Valentin Hasse Clot und der Portugiese Henrique Chaves.

Turner hat DTM-Erfahrung aus der Prototypen-Zeit, ist aber bereits 49 Jahre alt. Sörensen hätte als WEC-GTE-Champion und Le-Mans-Klassensieger sicher das Zeug für die DTM. Und Pittard siegte im Vorjahr im Frikadelli-Ferrari beim 24-Stunden-Klassiker auf dem Nürburgring. Heißester Kandidat ist aber vermutlich Ex-Audi-Pilot Mattia Drudi, der bereits ein Jahr DTM-Erfahrung im Attempto-Audi auf dem Buckel hat.

Mit Bildmaterial von Aston Martin Racing.

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