Was ein Kleinwagen über Visionen lehrt
Was das mit dem Toyota Yaris zu tun hat? In dem lebt der Geist des A2 sozusagen fort, nur dass es sich diesmal um keinen Geheimtipp handelt: Von dem Kleinwagen verkauft Toyota allein in Europa jährlich so viele Exemplare, wie vom Audi A2 insgesamt gebaut wurden; er ist Marken-Bestseller.
Verbrauch bis unter vier Liter
Das Visionäre hat auf diese Weise ganz unaufgeregt in den Mainstream gefunden: Die 4,2 Liter im Schnitt schafft der Yaris nämlich auch, ebenfalls mit Dreizylinder wie der A2, bloß als sauberer und leiser Benziner und nicht als Ratterdiesel. Ein Yaris-fahrender Leser hat uns geschrieben, dass er sogar unter vier Litern verkehrt.
Wo sind die vielen Kleinwagen hin?
Absurderweise verschwinden derzeit die kleinen Autos vom Markt, weil sie dem einen oder anderen Hersteller zu wenig abwerfen. Zuletzt hat Ford den Fiesta gestanzt. Lieber lädt man riesige Batterien in mehrere Tonnen schwere Autos und macht einen auf nachhaltig, bevor man sich fragt: Ging’s nicht auch eine Nummer kleiner? Und genau das, nicht der bloße Spargedanke, ist die Idee des Yaris: den Fußabdruck effektiv zu verringern, ohne Verzicht zu üben. Man kann sogar von regionalem Anbau sprechen, das Auto wird in Frankreich gebaut.
An Platz bietet der Yaris so viel, wie sich bei den Abmessungen (Länge: 3,94 Meter) ausgeht. Die maximal auseinandergerückten Achsen eröffnen 2,56 Meter Radstand, mehr als beim insgesamt größeren VW Polo. Auch wenn Familienoberhäupter beiderlei Geschlechts vom VW-Bus träumen mögen: Mit einem Kind samt dessen Fuhrpark, auch Urlaubsgepäck, fände man im Yaris schon das Auslangen. Das muss man betonen, weil der Yaris ein bisschen den Ruch hat, ein Pensi-Auto zu sein. Und wenn: Die wissen halt auch oft, was man wirklich braucht und was nicht.
Apropos: Die GR-Ausstattung ist reichhaltig und umfasst unter anderem schicke 18-Zoll-Räder, treibt den Yaris aber auch an die 30.000-Euro-Grenze. In „Active“-Trimm startet der Hybride bei 24.090 Euro.