Auto

VW ID. Code: Studie in Peking zeigt völlig neues Design

Glattgeschmirgelter Crossover für die technikaffine Kundschaft in China

vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design

Auf der Auto China in Peking präsentiert VW ein völlig neues Elektroauto-Design. Die Studie ID. Code soll den neuen Look der Marke in China vorstellen. VW bezeichnet das Auto als SUV der Fünfmeterklasse, gibt aber zu, dass der Wagen eher an einen Gran Turismo erinnert.

Wie jedes ID-Fahrzeug von Volkswagen wird auch der ID. Code rein elektrisch angetrieben. Der Strom kommt aber nicht nur aus der obligatorischen Lithium-Ionen-Batterie, sondern auch von einem Photovoltaiksystem, das in das transparente “Energy Roof” integriert ist. Der ID. Code fährt zudem autonom auf Level 4. In diesem Modus kann die Person am Steuer lesen oder einen Film genießen.

Das Exterieur

Am Exterieur fällt die flach liegende Frontscheibe auf. Die seitlichen Flächen wirken “clean” und glattflächig. Sogar die Türgriffe wurden weggelassen; stattdessen gibt es kleine Touch-Felder in der B-Säule. Die Türen selbst öffnen und schließen sich elektrisch. Die Außenspiegel sind wie bei Studien üblich als Kamera ausgeführt.

Die glatten Karosserieflächen sollen wie bei einem Flugzeug die Umgebung widerspiegeln. Die optische Wirkung bezeichnen die Design-Fachleute mit dem Begriff “fluid”. Verstärkt wird dieser Effekt durch die blaue Außenfarbe.

Am coupéhaften Heck gibt es eine ähnliche Lichtleiste wie vorne – hier mit rot leuchtendem VW-Logo. Auffällig ist der weit nach hinten reichende Dachspoiler. Er ist vorne am Dach offen, so dass er vom Fahrtwind unterströmt werden kann. Das optimiert nicht nur die Aerodynamik, sondern bläst zudem das Regenwasser von der Heckscheibe – denn einen Heckscheibenwischer gibt es nicht.

Licht und Displays als Kommunikationsmittel

Eine besonders wichtige Rolle spielt das Thema Licht. Damit kommuniziert der Wagen mit der Umgebung. An der Front gibt es eine durchgehende Lichtleiste, die je nach Situation und Fahrmodus verschiedene Farbverläufe zeigt. Mittig ist ein illuminiertes VW-Logo integriert. Links und rechts gibt es U-förmige “3D-Eyes”, die zur Begrüßung zwinkern können. Im autonomen Modus simulieren diese “Augen” eine Bewegung, die Passanten intuitiv als Signal verstehen sollen.

Der Bereich unter der Lichtleiste ist als teiltransparenter LED-Screen ausgeführt. Ist er nicht aktiv, erscheint die Fläche in Wagenfarbe. Ansonsten kann er sich zum Beispiel bei anderen Verkehrsteilnehmern mit einem angezeigten Herz bedanken.

Nähert man sich dem Auto, blicken die “Augen” in Richtung der sich nähernden Person. Wird diese erkannt, beginnt ein Welcome-Szenario, wozu unter anderem ein Augenzwinkern und ein anschließendes Lächeln gehören. Parallel wird im Light Screen “Welcome” angezeigt.

Die Seitenfenster sind als teiltransparente Displays ausgeführt. Bei Annäherung erscheint darauf ein KI-gestützter Avatar, der zum Beispiel daran erinnert, einen Schirm mitzunehmen, falls Regen vorausgesagt ist. Am hinteren Türfenster lassen sich konfigurierbare Infos anzeigen, zum Beispiel Ladestand, Reichweite oder eine Erinnerung an oft vergessene Gegenstände.

Das Interieur

Derselbe Avatar wie außen kommt auch im Innenraum zum Einsatz und versorgt die Insassen mit Informationen jeglicher Art.

Das Interieur stellt mit seinen vier Einzelsitzen eine Art Lounge dar. Hochwertige, umweltfreundliche und tierfreie Materialen sowie aufwändige Sound-, Ambientelicht- und Klimasysteme sollen Reisekomfort wie in einem Privatjet ermöglichen. Die Innenseiten der Fensterflächen werden hier zur digitalen Bühne des Avatars und weiterer Anzeigen.

Innen gibt es einen “Wide-R-Screen”, der sich über die gesamte Innenbreite bis in die Türen hinein erstreckt, sowie ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion. Gelenkt wird mit einem Steuerhorn, das im autonomen Modus eingefahren wird. Dann lassen sich die Vordersitze um 180 Grad drehen, so dass man sich gegenübersitzt. Alternativ können die Sitze auch in eine Schlafposition gebracht werden, oder man schwenkt sie zum Ein- und Ausstieg nach außen.

Die Mittelkonsole ist auf einer Schiene montiert und kann so verschoben werden. In sie ist ein Kühlschrank integriert. Der eingebaute Cupholder lässt sich in eine edle Leuchte verwandeln.

Ist niemand an Bord des ID. Code, kann man den Wagen in einen Hygiene-Modus versetzen. Dabei wird die Luft im Wagen per UV-Licht, dem Saugroboter Lupo sowie antibakteriell beschichteten Luftfiltern gereinigt.

Der Saugroboter Lupo reinigt das Auto nach dem Familienausflug

Die drei Säulen von Chefdesigner Andreas Mindt

Andreas Mindt, seit etwa einem Jahr VW-Chefdesigner, definierte ein neues VW-Markendesign. Wie es auf China angewendet werden soll, zeigt der ID. Code. Mindts Philosophie basiert auf drei Säulen, die alle mit einem S beginnen: Stabilität, Sympathie und der “Secret Sauce”. Letzteres steht für Features und Formen, die überraschen und für Begeisterung sorgen sollen. Diese drei Säulen sollen fortan das weltweite Design von Volkswagen bestimmen. Dabei will das Design-Team jedoch gezielt auf die Wünsche und legalen Anforderungen großer Märkte eingehen.

Für die Säule Stabilität sollen die schlanke Karosseriekabine und die kräftigen Radhäuser sowie die C-Säulen sorgen, die an den ersten Golf erinnern. Die Sympathie-Säule besteht für die technikaffine chinesische Kundschaft aus Hightech-Features. Dazu kommen die harmonischen Proportionen der Karosserie sowie die freundlich wirkende Font. Die interaktiven Lichtsysteme schließlich sollen die überraschende “Secret Sauce” darstellen.

Unter dem Strich

Der VW ID.2all war Andreas Mindts erstes Werk bei VW; nach dem Rauswurf von Vorgänger Jozef Kuban musste er die Studie offenbar innerhalb weniger Wochen zusammenschustern. Dementsprechend war das Ergebnis – das Auto wirkte arg konventionell. Der ID. Code ist schon besser. Ob es wohl Zufall ist, dass die Lichtleisten vorn und hinten sowie der Dachspoiler ähnlich aussehen wie beim G9 von VWs neuem Kooperationspartner Xpeng?

Bildergalerie: VW ID. Code (Studie 2024)

vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design vw id. code: studie in peking zeigt völlig neues design

Quelle: VW (per E-Mail)

TOP STORIES

Top List in the World