BMW befindet sich angeblich in Gesprächen mit der britischen Regierung über ein Finanzierungspaket in Höhe von bis zu 75 Millionen Pfund (gut 84 Millionen Euro), das die Produktion von Elektro-Minis in seinem Werk in Oxford sichern soll. Dort sind größere Umrüstarbeiten nötig.
Im Herbst 2022 sah es zwischenzeitlich so aus, als hätte Mini vor, die Produktion von E-Autos in England 2023 komplett einzustellen. Seinerzeit wurde gemutmaßt, dass die BMW-Marke ihre E-Auto-Fertigung zu Partner Great Wall nach China verlagern könnte. Mangels Kommentar aus der Konzernzentrale kann über die Hintergründe des nun offenbar vollzogenen Umdenkens nur spekuliert werden. Die „FAZ“-Quellen aus Konzernkreisen gaben im Oktober an, dass der Vorstand von einer höheren Elektro-Nachfrage ausgeht, als es die derzeitigen Kapazitäten in den Werken in Leipzig und China ermöglichen. Oxford wird also offenbar als zusätzlicher E-Auto-Standort gebraucht.
BMW hat zuletzt in Oxford laut den „FAZ“-Zahlen 40.000 Mini Cooper SE und 140.000 Mini-Modelle mit Verbrennungsmotor gebaut. Diese parallele Fertigung ist derzeit noch möglich, da der Elektro-Mini auf dem Verbrenner-Modell basiert. Mit dem anstehenden Wechsel auf die neue Elektro-Generation, die mit Great Wall entwickelt wird, wechselt das Elektromodell die Plattform. Eine parallele Fertigung in dem 1913 errichteten Werk galt lange Zeit als ineffizient und wegen der nötigen Investitionen als zu kostspielig.
Bei der Vorlage der Q3/2022-Quartalszahlen hatte BMW-Finanzvorstand Nicolai Peter noch betont, dass Oxford „Herzstück der Mini-Produktion“ bleibe. Im Nachsatz beschränkte er diese Aussage aber auf die derzeitige Verbrenner-Produktion, die laut den Informationen aus dem Oktober mit Dreitürer, Fünftürer und Cabrio ohnehin weiterlaufen sollte. Das Werk beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter und ist damit eines der wichtigsten in Großbritannien. Rund 80 Prozent der vor Ort gefertigten Fahrzeuge gehen in den Export.
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