Ein touristisches Hinweisschild für das Europa-Rosarium in Sangerhausen an der A38 ist nicht mehr erkennbar.
Sangerhausen ist kein Einzelfall, auch in anderen Städten und Kommunen gibt es das Problem. In Straubing (Bayern) entschied der Stadtrat im Februar, dass die braunen Hinweisschilder für den Zoo abgerissen werden sollen. Mit rund 10.000 Euro für den Abriss seien die Kosten immer noch günstiger als zwei neue Schilder für etwa 83.000 Euro. Auch in Ravensburg (Baden-Württemberg) gab es zuletzt im Stadtrat Diskussionen über die Preise für die Hinweisschilder.
Rund 3400 Schilder gibt es nach Schätzungen der Autobahn GmbH in Deutschland. Vor allem Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen stechen laut einer Untersuchung der Hochschule Harz bei der Anzahl hervor. In der 2019 erstellten Studie kommt Tourismusforscher Sven Große zu dem Ergebnis, dass sich bei einer Befragung zwei von drei Personen an die touristischen Unterrichtungstafeln und die darauf abgebildeten Sehenswürdigkeiten erinnern. Fast jeder Sechste habe angegeben, mindestens einmal aufgrund eines Hinweisschildes spontan von der Autobahn abgefahren zu sein. Auch der ADAC bewertet die Schilder als eine Bereicherung auf langen Fahrten.
Die Autobahn GmbH hat inzwischen nach eigenen Angaben eine interne Untersuchung eingeleitet, um Möglichkeiten zu finden, die Kosten für die Erneuerung der Hinweisschilder zu senken. Die Vergaben und Abläufe würden derzeit einer kritischen Überprüfung unterzogen, hieß es. Denn vielerorts müssen die Schilder erneuert werden. Im Rahmen der wöchentlichen Streckenkontrollen werde schließlich der Zustand der Hinweisschilder immer wieder überprüft. Und viele Schilder stehen inzwischen schon zahlreiche Jahre an den Autobahnen – mit entsprechendem Verschleiß. Die Kommunen hoffen, dass es bald Lösungen für die Schilder gibt.