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Test: Ford Mustang Mach-E GT

Lassen wir die inzwischen ohnehin abgeklungenen Diskussionen darüber beiseite, wie sinnvoll oder gar blasphemisch es von Ford ist, seinem Strom-SUV den Kult-Namen Mustang zu geben. Nach dem großen Vergleichstest mit der „normalen“ Allrad-Variante in Heft 9/2021 gastiert nun das Topmodell mit 487 PS bei uns – das der Zusatz-Bezeichnung GT alle Ehre macht: Mit 860 Nm übertrifft es den Supersportler Ford GT um 15 Prozent. Weitere Merkmale: 20 Zoll-Räder mit speziellen Pirellis, frische Schürzen mit Aerodynamik-Feinschliff, schwarzer Grill, dazu adaptives Sport-Fahrwerk und Brembo-Bremsen – gut so, denn gerade in Sachen Verzögerung und Lastwechsel-Anfällig­keit gab es ja Verbesserungspotenzial.

Innen freut man sich über durchaus gelungene Sportsitze, und neben den bekannten drei Fahr-Programmen gibt es noch einen speziellen Modus für die Rennstrecke – was aber wohl eher ein Marketing-Gag ist. Denn der Mustang Mach-E GT schiebt zwar an wie verrückt, das aber nicht sehr oft: Gibt man dem Power-Pony öfters hintereinander die Sporen, lässt die Leistung spürbar nach. Die größte Schwäche ist freilich der selbstbewusste Preis, der überschreitet nun nicht nur die Grenze für die staatliche Förderung, sondern auch die für die Vorsteuerabzugsberechtigung.

Motor & Getriebe – Bissige Reaktion aufs Strompedal, dynamischer Vortrieb. Rekuperation in den sportlicheren Fahr-Programmen stärker (samt künstlichem Sound), dazu gibt es einen extra aktivierbaren Ein-Pedal-Modus.

Fahrwerk & Traktion – Straffe Abstimmung, zumal in den dynamischeren Fahr-Modi. Weit weniger Lastwechsel-anfällig als die schwächeren Brüder, auch die Bremsen des GT können mehr überzeugen – sind jedoch ­giftig zu dosieren. Lenkung: schwergängig, nicht indirekt, aber un- definierte Rückstellkräfte. Top-Trak­tion dank Allrad

Bedienung & Multimedia- Gute Sitzposition, echte Knöpfe eigentlich nur am Lenkrad. Zentrales Bediensystem über riesigen Touchscreen logisch aufgebaut. Sehr gute Sprachsteuerung. Kabellos: Smartphone-Integration und -Laden, per Handy kann man auch das Fahrzeug öffnen bzw. via App vorklimatisieren. Minus: unergonomische Außentürgriffe (vor allem hinten), kein Rollo fürs (getönte) Panoramadach. Genug Ablagen.

Innen- & Kofferraum – Vorne viel Platz, im Fond üppiger Knieraum, aber eher wenig Platz nach oben. Kofferraumvolumen unterm Klassenschnitt, immerhin gibt es vorne einen 100 Liter-„Frunk“. Dank doppeltem Boden ebene Fläche auch nach Umlegen der 2:1-Fondlehne.

Dran & Drin – Als Topmodell fast lückenlos bestückt, Sitzklima oder -Massage könnte Verwöhnten abgehen. Mittelmäßig ­solide verarbeitet, hochwertige Materialien.

Schutz & Sicherheit – Überdurchschnittliches Airbag-Aufkommen, wiewohl beim GT kein Zentralairbag. Klassenübliche Assistenzsysteme, in der Praxis funktionieren sie gut.

Reichweite & Laden – Praxis-Reichweite OK, wenn auch deutlich unter der Werksangabe. Leere Akkus sind bei 11 kW Wechselstrom in sieben Stunden voll, bei 50 kW Gleichstrom (maximal möglich: 150) sind 80 Prozent in 1,5 Stunden erreicht. Schuko- und Typ 2-Ladekabel Serie

Preis & Kosten – Teslas Model Y mit 462 PS ist deutlich billiger, das gilt sogar für den Kia EV6 GT mit satten 585 PS und noch mehr Mitgift. Nur zwei Jahre oder 20.000 Kilometer Garantie (schrittweise erweiterbar). Stromverbrauch im Rahmen. Minus: kein Vorsteuerabzug.

stest: ford mustang mach-e gt

Beim Cockpit-Design seines Stromers imitiert Ford E-Auto-Pionier Tesla, Stichwort großer Hochformat-Schirm.

Synchronmotoren v+h, Spitzenleistung 487 PS (358 kW), Dauerleistung 272 PS (200 kW), max. Drehmoment 860 Nm, Akku (netto) 88 kWh, Allradantrieb mit fixer Übersetzung, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4743/ 1881/1613 mm, Radstand 2984 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,6 m, Reifendimension 245/45 R 20, Kofferraumvolumen 402–1420 l, Leer­gewicht (EU) 2348 kg, zul. Gesamtgewicht 2717 kg, max. Anh.-Last 750 kg, 0–100 km/h 4,4 sec, 60–100 km/h 2,5 sec, Spitze 200 km/h, Steuer (jährl.) keine, Werkstätten in Österreich 61, Service mind. 1x/Jahr, WLTP-Normverbrauch kombiniert 20,0 kWh, Testverbrauch 22,5 kWh, Reichweite Norm/Test 500/390 km, Ladedauer bei 11 kW (100%) 7:10 Std, bei 150 kW Gleichstrom (80%) 45 Min

sechs Airbags plus Fahrer-Knieairbag und Fond-Seitenairbags, Notbremsassistent mit Fußgänger/Radfahrer-Erkennung, Spurhalte-, Spurfolge-, Toterwinkel- und Querverkehrs-Assistent, Adaptiv-Tempomat mit Stop & Go-Funktion, Verkehrszeichen-Erkennung, Matrix LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Automatik, adaptive Dämpfer, Zweizonen-Klimaautomatik, digitale Instrumente, Alcantara/Kunstlederpolsterung, E-Vordersitze mit Memory, Sitzheizung v, 15,5 Zoll-Touchscreen-Multimediasystem mit USB-Schnittstellen und 10 LS (B&O-Sound 560 Watt), Android Audio & Apple CarPlay, Navigationssystem, DAB-Tuner, induktives Handyladen, autom. abblender Innenspiegel, Außenspiegel elektr. klappbar, Einparkhilfe v+h, Rundumkameras, Licht- und Regensensor, schlüsselloser Zugang, sensorgesteuerte E-Heckklappe, heizbares Multifunktions-Sportlederlenkrad, 20 Zoll-Aluräder, heizbare Frontscheibe, abgedunkelte Fondscheiben etc.

Metallic-Lack ab € 1100,–, Panoramadach € 1200,–, Anhängervorrichtung € 849,–

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