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Superveloce auf Kawasaki-Basis

Aus Resten einer Kawasaki ER-6n und Teilen von Ducati entstand im indonesischen Batakastem Workshop dieser Café Racer im Stil der MV Agusta Superveloce.

Superveloce auf Kawasaki-Basis

In diesem Artikel:

Von einer “Bella Macchina” aus Italien träumen viele Motorradfahrer weltweit. Auch in Indonesien, wo eine Ducati oder eine MV Agusta für die meisten unerreichbar sind. Viel zu teuer, und entsprechende Händlernetze sind dort praktisch nicht vorhanden. Ähnlich verhält es sich mit teuren Zubehörteilen. Deswegen gilt im Batakastem Workshop das Motto “Selbermachen und dabei kreativ sein”.

Café Racer im Stil der MV Agusta Superveloce

Offensichtlich inspiriert von der MV Agusta Superveloce zeichnete Designer Toropriant einen entsprechenden Entwurf für die Jungs vom Batakastem Workshop. Als Basis war eine Kawasaki ER-6n vorgesehen. Ganz pragmatisch war es nämlich so, dass von der zumindest der Reihenzweizylindermotor mitsamt vorderem Rahmen herumlag. Der Heckrahmen oder etwa die Verkleidung einer ER-6f wäre hierfür ohnehin nicht gebraucht worden.

Basis Kawasaki ER-6n

Insbesondere der Hauptrahmen musste aufwändig geändert werden, denn original sitzt da das Federbein rechts. Für den Umbau zum sportlichen Café Racer mit italienischen Stilelementen und italienischer Einarmschwinge von einer Ducati 1098 ist das Federbein nicht rechts, sondern links positioniert. Also mussten die Aufnahmepunkte am Rahmen komplett verlegt werden.

Fahrwerkskomponenten von Ducati, Brembo und Pirelli

Von einer frühen Ausführung der Ducati Multistrada wurde die ebenso einstellbare Upside-down-Telegabel an den leicht modifizierten Kawasaki-Lenkkopf verpflanzt, kombiniert mit sportlichen Lenkstummeln – und sogar mit einem Lenkungsdämpfer von Öhlins. Ebenfalls aus dem Ducati-Regal stammen die Brembo-Bremsen und die Räder. Wobei es sich hier um besonders schöne und leichte, weil geschmiedete Aluminiumräder handelt. Bereift mit Regenrennreifen von Pirelli, vorn ein 120er und hinten ein proportional umso imposanterer 190er.

Eigenbau-Verkleidung aus Aluminium

Selbst gedengelt und lackiert wurden im Batakastem Workshop die Verkleidungsteile aus Aluminiumblech – mitsamt den trendigen und markanten Winglet-Spoilern an der neoklassisch rundlichen Front à la Superveloce. Ebenso der Heckbürzel, unter dessen hinterer Abdeckung nach wie vor ein Soziusplatz vorhanden ist. Wie bei MV Agusta kommt hier ein runder LED-Scheinwerfer zum Einsatz.

2-in-2-Abgasanlage aus Edelstahl und circa 75 PS

Aus Edelstahl formten die indonesischen Profischrauber die freche, kurze 2-in-2-Abgasanlage, die nichts vom prächtigen, goldfarbenen Hinterrad verdeckt. Die Krümmer aus vielen kleinen Rohrsegmenten zusammengeschweißt, dahinter ohne Katalysator, ohne Schalldämpfung, ohne TÜV. Im Video ist zu hören, wie der Gegenläufer-Twin von Kawasaki damit schnattert und brummt. Angeblich wurde die Software für Motorsteuerung und Benzineinspritzung entsprechend angepasst, somit dürften circa 75 quirlige PS auf Drehzahl kommen. Mit großem Abstand zu den Originalen aus Italien zwar, aber ausreichend für die Lokalmatadoren vom Batakastem Workshop.

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Fazit

Allen, die von einer MV Agusta Superveloce träumen, sich aber nur eine gebrauchte Kawasaki ER-6 leisten können, haben die Jungs vom Batakastem Workshop vorgemacht, wie’s geht. Mit ihrem Low Budget-Café Racer im neoklassischen italienischen Stil.

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