Bild: MAN
„Das Paper wendet sich an politische Entscheidungsträger, um eine enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Branche anzuregen. Es geht außerdem der Frage nach, wie der Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigt werden kann“, so die Autoren.
Im „Masterplan Ladeinfrastruktur II“ der Bundesregierung wurden Maßnahmen zum Aufbau von Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge beschlossen, beispielsweise ein erstes Schnellladenetz für Lkw entlang von Fernverkehrsstrecken. In der Praxis seien jedoch erhebliche Hürden zu überwinden“, so die beiden Unternehme: „Die Integration in das Stromnetz, die Bereitstellung geeigneter Flächen an Autobahnen oder die angespannte Haushaltslage, um nur einige Beispiele zu nennen.“
Das White Paper nennt Maßnahmen, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge voranzutreiben. Dazu gehört, hohe Anschlussleistungen und ausreichende Flächen bereitzustellen, sowie die Netzbetreiber in die Netzplanung und Standortfindung frühzeitig einzubinden. Weitere Empfehlungen sind, die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für das Genehmigungsverfahren zum Netzanschluss, eine Anschubfinanzierung für elektrische Nutzfahrzeuge und Ladeinfrastruktur, um finanzielle Planungssicherheit für die Betreiber zu gewährleisten, sowie die weitere Förderung von Standardisierungsbemühungen.
Markus Mildner, CEO eMobility, Siemens Smart Infrastructure: „Die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen birgt ein enorm hohes Potenzial mit Blick auf unsere Klimaziele. Mittlere und schwere Nutzfahrzeuge machen nur fünf Prozent der vierrädrigen Fahrzeuge aus, verursachen aber fast 30 Prozent der CO2-Emissionen. Die gute Nachricht ist, dass die Technologien für die meisten Anwendungen im elektrischen Güterverkehr bereits verfügbar sind – sowohl für die Fahrzeuge als auch für die Ladeinfrastruktur. Wir müssen den Einsatz nur dringend beschleunigen.“
Die Bundesregierung will die deutschen Treibhausgasemissionen des schweren Straßengüterverkehrs bis 2030 um 55 Prozent reduzieren, Vorreiter in Europa und bereits 2045 klimaneutral sein. „Die Industrie hält das Ziel der Klimaneutralität im Verkehrssektor für erreichbar und hat bereits massiv investiert“, so MAN in einer Mitteilung. So steht bei dem Unternehmen der erste serienreife E-Lkw mit einer Tagesreichweite von bis zu 800 Kilometern für 2024 in den Startlöchern. Der elektrische Stadtbus soll 2025 an Reichweite gewinnen. Ebenfalls im kommenden Jahr will MAN eine erste Testflotte von Elektro-Reisebussen auf die Straße bringen.