Bild: Porsche
Eine Entscheidung dazu im Aufsichtsrat der Volkswagentochter könnte in Kürze fallen. Bei dem Projekt geht es um den Bau einer „Gigafactory“ mit einer Kapazität von bis zu 20 Gigawattstunden (GWh), was für 150.000 bis 200.000 Elektroautos im Jahr reichen würde. Dazu ist eine Investitionssumme im mittleren einstelligen Milliardenbereich nötig.
Die Chemie der Porsche-Hochleistungszellen setzt auf Silizium als Anoden-Material. Damit ist es Unternehmensangaben nach möglich, die Energiedichte gegenüber aktuellen Serienbatterien „erheblich“ zu steigern. Die Batterie könne bei gleichem Energieinhalt kompakter ausfallen, heißt es. Die neue Chemie verringere zudem den Innenwiderstand der Batterie. Dadurch könne diese mehr Energie bei der Rekuperation aufnehmen und sei zugleich beim Schnellladen leistungsfähiger. Die Cellforce-Batteriezelle soll außerdem widerstandsfähiger gegenüber hohen Temperaturen sein.
Höhere Subventionen in den USA
Wie die FAZ erfahren hat, könnten vor allem Subventionen den Ausschlag gegen die Skalierung in Baden-Württemberg geben. Porsche rechne nach den in Unternehmenskreisen kursierenden Zahlen in Deutschland mit einer Förderung zwischen 700 und 800 Millionen Euro, die Förderung in Nordamerika liege wohl bei fast zwei Milliarden Euro.
Porsche selbst verwies gegenüber der Zeitung lediglich darauf, dass die Entscheidung noch nicht gefallen sei. „Die Gigafactory (1,3 Gigawatt) der Cellforce Group in Kirchentellinsfurt befindet sich zurzeit im Bau, der Fertigstellungstermin ist für Mitte 2024 avisiert. Die Porsche AG prüft gemeinsam mit der Cellforce Group darüber hinaus eine potentielle Skalierung auf mehr als 20 Gigawatt an einem zweiten Standort. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen“, wird ein Sprecher zitiert.
Die baden-württembergische Landesregierung würde es begrüßen, „wenn ein solches Projekt im Südwesten realisiert werden würde“, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte. Jetzt gelte es abzuwarten, wie die Entscheidung ausfällt. Wenn die Ansiedlung nicht in Baden-Württemberg stattfinden würde, sei dies ein Rückschlag, erklärte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Die Produktion von Batteriezellen sei ein wichtiger Baustein zukünftiger Wertschöpfung in der Automobilproduktion.