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Montag Magazin: Wenn Elon mal wieder flunkert … Porsche vs Cybertruck. Ford – Olivenbäume statt Kunststoff? Stellantis investiert in Na-Ionen-Batterietech von Tiamat.

Engineering Explained: Wenn Elon mal wieder flunkert – Cybertrucks Porsche Stunt

Wissen Sie, was der Unterschied zwischen Apple und Tesla ist? Wenn Apple was vorstellt, sind die Specs in der Regel von allem Kritikern nachvollziehbar und die Launchtermine sind präzise gesetzt. Beispiel Akkulaufzeit der MacBooks mit M-Prozessoren. Die laufen in der Regel sogar länger, als angegeben. Bei Tesla ist das immer so eine Sache. Ankündigungen können sich schon mal mehrere Jahre verzögern, die Specs können sich schon mal komplett ändern und das Pricing zeigt beim Launch unweigerlich heftig nach oben.

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Elon Musks Ankündigung des Cybertruck Drag Race gegen den Porsche 911.

Tesla-Fans sind … eben Fans

Einen Fan ficht das nicht an. Der vergibt seinem Idol gerne alles. Als der Cybertruck herauskam, haben sich die Sozialen Medien mehr oder weniger überschlagen. Die Fanblase war begeistert (auch wenn der Preis um 20.000 US-Dollar nach oben ging und die Reichweite geringer ausfiel wie angekündigt). Man erfreute sich an der Serienversion, die sämtliche Konkurrenz hinwegfegen würde. Wer sich kritisch damit beschäftigte, wurde als Tesla-Hater gebrandmarkt, der ohnehin keine Ahnung habe. Denn merke: entweder bis du für uns oder gegen uns.

This is so misleading. I still consider myself a Tesla fan, but I can't relate to a big part of the community of Tesla fans on X because of things like that.

I reported on a significant problem with the alignment of the rear driver-side body panel on this Cybertruck. And… pic.twitter.com/Gvi7vQRjgT

— Fred Lambert (@FredericLambert) January 13, 2024

Die „Tesla-Bullies“ machen auch vor ausgewiesenen Insidern nicht mehr Halt. Jüngst wurde der Chefredakteur von electrek.com so rüde angegangen, dass er sich auf „X“ dazu meldete. „I won’t let myself be bullied by Tesla fans willing to misrepresent facts just to make Tesla look better.“ schloss er seinen Rant zum Thema.

Auch Jason Fenske vom Youtube-Kanal Engineering Explained bekam den Zorn der „Tesla-Taliban“ zu spüren. Jason ist ein sehr offener Typ und Autofan. Das bedeutet, er steht nicht nur auf Elektroautos und Verbrenner, sondern auch auf alle tollen Autos die der Erdball so hergibt. Dazu gehört neben Tesla (er besitzt und schätzt seit Jahren sein Model 3) auch Porsche und seine Ikone „911“.

It's wild how overpromised & underdelivered the Cybertruck is – and seemingly with very little backlash in terms of desirability.

Wayyy less range, less tow capacity, less payload, smaller bed, fewer seats, and huuuge price jump (even inflation adjusted).

— Engineering Explained (@jasonfenske13) January 3, 2024

Fenskes Sündenfall

Als es Fenske Anfang Januar 2024 wagte, Kritik am Cybertruck zu äußern, dauerte es nicht lange, bis die Tesla-Hardliner den an sich äußerst umgänglichen Ingenieur anblafften (oben zu sehen). Ja man nannte ihn sogar einen Tesla-Hater und wollte ihm vor Augen führen, wie absurd seine Einlassungen sind. Als er sich über den Marketing-Stunt von Musk ausliess, einen Cybertruck mit Porsche auf dem Anhänger gegen einen Porsche auf der Quarter-Mile antreten zulassen – ein Drag-Rennen, das der Cybertruck für sich zu entscheiden schien – war sowieso Ärger programmiert.

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Die Aussage Musks ließ Jason Fenske von Engineering Explained keine Ruhe … Das musste nachgerechnet werden.

Fenskes Berechnungen und Musks Marketing-Kniff

Der Cybertruck hat die Quarter-Mile natürlich nicht gewonnen. Denn das Drag Race zeigte den Vorsprung des Cybertrucks nur bis zur Achtelmeile. Das haben die meisten (inklusive wir bei e-engine) überhaupt nicht realisiert. Fenske ist aber bekannt dafür, akribisch zu recherchieren und dann präzise nachzurechnen. Und tatsächlich. Auf der Quarter-Mile hätte der 911er in jedem Fall gewonnen und der Cybertruck das Nachsehen gehabt. Auch das nahm man dem Youtuber natürlich übel. Es sei schließlich nur Werbung, war noch eine der harmloseren Drukos unter seinen Tweets.

e-engine meint: Bei Tesla ist alles anders. Wenn Musk etwas „Neues“ vorstellt, ist die gesamte übrige Autowelt schlagartig von Gestern. Und wenn Musk was streicht, wie Radar oder Ultraschall, dann braucht man das ohnehin nicht. Dass andere LiDAR und weitere Sensorik verwenden, wird dann von den Hardlinern als Schwäche ausgelegt, die gerne belächelt wird. Was man auch beim Einparkassistent schön sehen kann. Der war nach dem Wegfall der Ultraschall-Sensoren quasi nutzlos, er Aufschrei in der Fanblase blieb weitgehend aus. Und das 3D-Gedöns, das das gerade abgelöst hat und von der Community als Offenbarung angehimmelt wird, ist nichts anderes als Firlefanz, der kaum genauer ist. Auf dem Bildschirm zeigt sich eine amorphe Umgebung und das auch nur, weil die Musk-Company die Vogelperspektiven-Berechnung aus Kamerabildern nicht lizensieren will.

Dass wir uns richtig verstehen: der Cybertruck ist ein echtes technisches Meisterwerk, das tatsächlich State-of-the-Art Technologien in sich vereint. Aber er ist nur ein Auto, das zugegebenermaßen einiges besser macht als der Wettbewerb, aber manches auch schlechter. Und die Quarter-Mile gewinnt – zumindest in diesem Set-up – immer noch der langsamste Porsche 911 … und Fenskes Berechnung auf Youtube ist unterhaltsam und lehrreich wie immer.

Engineering Explained | Nö, der Tesla Cybertruck (während er abschleppt) ist *nicht* schneller als der Porsche.

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Ford: Testbauteil aus Fasern, die aus Olivenblättern gewonnen werden.

Nachhaltigkeit: Ford testet Fahrzeugteile aus Olivenblättern …!?

Heftiges Statement von Ford: Viele verschiedene Fahrzeugteile, so das Unternehmen, könnten künftig aus Materialien bestehen, die kurz zuvor noch zu einem Olivenbaum gehörten. In einem groß angelegten Praxistest hat man geprüft, ob sich Grünabfälle aus dem gewerblichen Olivenanbau als Alternative für Kunststoffe eignen. Der Pilotversuch bildet eine wichtige Säule des Projekts COMPOlive. Es soll den Olivenanbau umweltfreundlicher gestalten und Grünabfälle, die bei der Ernte anfallen, als Werkstoff nutzen, statt sie zu verbrennen.

Bioverbundstoffe und Kreislaufwirtschaft

Ergebnis des Pilotprojekts: Bioverbundstoffe – sogenannte Biokomposite – können potenziell zu einer wirklichen Kreislaufwirtschaft beitragen. Ingenieure von Ford haben aus den Grünabfällen sowohl Fußstützen als auch Teile der Kofferraum-Auskleidung produziert. In Praxisversuchen erwiesen sich die Materialien als robust und dauerhaft haltbar. Jetzt prüft der Automobilhersteller Einsatzmöglichkeiten in der Großserienfertigung, beispielsweise bei der nächsten Generation von Elektrofahrzeugen. Für den Versuch hat das Unternehmen Ernteabfälle von Olivenhainen im südspanischen Andalusien genutzt, die Gegend mit dem weltweit größten Erzeuger von Olivenöl.

In einem ersten Schritt hatten Ingenieure in der Europazentrale von Ford in Köln mit Hilfe modernster Simulationstechnik geprüft, ob Teile von Olivenbäumen die notwendige Haltbarkeit, Festigkeit und Formbarkeit aufweisen. Anschließend fertigten sie erste Prototypen an. Dazu erhitzten sie das Biokomposit – das zu 40 Prozent aus biologischen Fasern und zu 60 Prozent aus recyceltem Polypropylen-Kunststoff besteht – und brachten es im Spritzgussverfahren in die erwünschte Form.

Nachstehendes Video zeigt, wie Ford aus den andalusischen Grünabfällen und dem recycelten Kunststoff einen nachhaltigen Bio-Werkstoff erzeugt, der nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion steht. Tolle Idee.

Ford | Teile von zukünftigen Ford-Fahrzeugen könnten aus Olivenbäumen hergestellt werden

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Die Natrium-Ionen-Batterietechnologie nimmt Fahrt auf. Gerade hat Stellantis in das Start-up Tiamat investiert. Nomen ist übrigens omen: die babylonische Göttin Tiamat verkörperte das Salzwasser.

Batterietechnologie: Stellantis investiert in NaIonen-Pionier Tiamat

Offenbar nimmt die Natrium-Ionen-Batterietechnologie Fahrt auf. Stellantis Ventures, der erste Corporate Venture Fund von Stellantis N.V., hat sich als strategischer Investor an dem in Frankreich ansässigen Unternehmen Tiamat beteiligt, das die Natrium-Ionen-Batterietechnologie entwickelt und vermarktet.

Die Natrium-Ionen-Technologie bietet niedrigere Kosten pro Kilowattstunde und es wird weder Lithium noch Kobalt benötigt. Das reichlich verfügbare Natrium bietet Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und Rohstoffunabhängigkeit. Tiamat war eines der elf leistungsstärksten Technologie-Start-ups, die im Jahr 2023 mit dem Stellantis Ventures Award ausgezeichnet wurden und ist zudem das erste Unternehmen weltweit, das kürzlich die Natrium-Ionen-Technologie in einem elektrifizierten Produkt kommerzialisiert hat.

Tiamat ist ein Spin-off des französischen Nationalen Zentrums für Wissenschaftliche Forschung (CNRS) und nutzt dessen erstklassige Innovationen. Die Erlöse aus der Finanzierungsrunde, an der auch Stellantis Ventures beteiligt ist, wird das Unternehmen für den Bau einer Natrium-Ionen-Batterieanlage in Frankreich verwenden. Diese Anlage ist zunächst für Elektrowerkzeuge und stationäre Speicheranwendungen bestimmt und wird dann anschließend die Herstellung von Komponenten der zweiten Generation für BEV-Anwendungen hochfahren.

Fotos: Engineering Explained (Youtube Stills), Tesla, Tiamat, Ford

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