- Sportlichere Fahrleistungen
- Batteriefortschritte – bis zu 35% mehr Reichweite
- Efffizenz gesteigert – Rekuperation gigantisch
- Ausstattung erweitert
- Out if Spec Reviews | Wahnsinnige Porsche-Ladeleistung! Neuer Taycan Facelift Ladetest & Vergleich
Deutschland scheint bei der Elektromobilität derzeit etwas abgeschlagen zu sein. Vor allem die Marke VW scheint böse ins Hintertreffen geraten zu sein. Die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Konkurrenten aus USA und China wird in Frage gestellt. Zudem gehe die Entwicklung neuer Technologien und die Modellpflege zu langsam – hört man überall.
Aber es gibt auch Lichtblicke. Beispielsweise Porsche. Der Taycan war seit Debüt 2019 auf neueste Technologie, und die Tugenden des Unternehmens geeicht. Er war der erste deutsche Sportwagen, der es zumindest anfänglich auf dem Nürburgring mit dem Model S von Tesla aufnehmen konnte. In der Standhaftigkeit sowieso. Man wartete auch nicht darauf, dass der Konzern die nötigen elektrischen Grundlagen zur Verfügung stellte. Man machte einfach.
Tesla forderte die Deutschen mit dem dreimotorigen „Plaid“ und Beschleunigungswerten heraus, die bereits die klassische Physik in Frage stellten. Porsche als Ikone unter den deutschen Autoherstellern konterte im Januar mit einem Vorserien-Taycan und stellte den Rundenrekord Teslas auf dem Nürburgring ein. Denn es geht nicht nur um Beschleunigungswerte – das ganze System muss „rennfähig“ sein.
Sportlichere Fahrleistungen
Alle aktualisierten Modelle beschleunigen im Vergleich zu ihren Vorgängern deutlich schneller. Zwei Beispiele am unteren und oberen Ende des Portfolios: Taycan und Taycan Turbo S erreichen als Sportlimousinen die 100-km/h-Marke aus dem Stand in lediglich 4,8 beziehungsweise 2,4 Sekunden. Damit sind sie 0,6 beziehungsweise 0,4 Sekunden schneller als ihre Vorgänger.
Mit der neuen Funktion Push-to-Pass des Sport Chrono-Pakets der Top-Modelle mit Performance-Batterie (die hat nun 97 statt wie bisher 83,7 kWh nutzbare Kapazität) lässt sich auf Knopfdruck je nach Modell für zehn Sekunden eine Mehrleistung von bis zu 70 kW abrufen. Die sportlicheren Beschleunigungswerte sind das Resultat einer generell höheren Systemleistung. So leistet der Basis-Taycan 60 kW mehr als bisher. Beim Taycan Turbo S beträgt das Plus sogar 140 kW, wenn die Launch Control genutzt wird. Damit steigt die Systemleistung des Topmodells auf 700 kW (952 PS).
Batteriefortschritte – bis zu 35% mehr Reichweite
Bis zu 35 Prozent mehr Reichweite im Vergleich zum Vorgänger will man erreicht haben. Je nach Karosserievariante und Motorisierung erhöht sich die WLTP-Reichweite auf bis zu 678 Kilometer, ein Plus von 175 Kilometern oder 35 Prozent. Der aktualisierte Taycan benötigt im Vergleich zum Vorgänger nicht nur weniger Ladestopps auf der Langstrecke, er lässt sich auch schneller wieder aufladen: An DC-Ladesäulen mit 800 Volt kann beispielsweise mit bis zu 320 kW geladen werden. Das sind 50 kW mehr als bisher. Gleichzeitig konnte das Schnellladefenster der neuen Performance-Batterie deutlich erweitert werden. Dadurch sind bis zu fünf Minuten lang Ladeleistungen über 300 kW erreichbar.
Efffizenz gesteigert – Rekuperation gigantisch
Dank der 800-Volt-Architektur, über die schon der Vorgänger verfügte, ist nun auch beim Rekupieren ein Traumwert erreicht worden. Man erhöhte den maximalen Wert um mehr als 30 Prozent von 290 auf nun bis zu 400 kW. Beim Gewicht wurde laut Unternehmen beim Turbo 15 kg eingespart – obwohl die Batteriekapazität erhöht wurde. Zudem wurde der Antriebsstrang weiterentwickelt, die Komponenten verbessert, die Software optimiert. Natürlich wurde das Thermokonzept ebenso optimiert, wie auch die Wärmepumpe, die nun eine Generation weiter ist.
Here is the full charging curve of the 2025 Taycan from @itskyleconner compared to the previous Taycan and the Model S Plaid. This is just epic 🤘
0-62% in 12 mins (starting to taper)0-80% in 18 mins
0-95% in 33 minsFull video: https://t.co/W8Nyd5pk5S pic.twitter.com/fi4lgJIhjy
— Johnny Levai (@johnnylevai) February 6, 2024
Ausstattung erweitert
Auch bei der Ausstattung wurde man großzügiger. Alle aktualisierten Taycan verfügen über ein adaptives Luftfahrwerk, optional gibt’s immer noch das neue Porsche Active Ride Fahrwerk. Das Fahrwerk hält den Aufbau des Taycan stets horizontal, auch bei dynamischen Brems-, Lenk- und Beschleunigungsvorgängen. Bei gleichmäßiger Fahrt absorbiert das System Unebenheiten nahezu vollständig. In dynamischen Fahrsituationen gewährleistet das Porsche Active Ride Fahrwerk durch eine ausgewogene Verteilung der Radlasten eine nahezu perfekte Anbindung an die Straße. Ist der entsprechende Modus aktiviert, kann das Fahrwerk Nick- und Wankneigungen überkompensieren, um die auf die Insassen wirkenden Beschleunigungen zu reduzieren.
Ambientebeleuchtung, ParkAssistent inklusive Rückfahrkamera, elektrisch anklappbare Außenspiegel mit Beleuchtung des Spiegelumfelds, Sitzheizung vorne, Porsche Intelligent Range Manager (PIRM), Wärmepumpe mit neuem Kühlkonzept, Smartphone-Ablage für kabelloses Laden, elektrische Ladeklappe auf der Fahrer- und Beifahrerseite, Drive Mode-Schalter und Servolenkung Plus sind nun serienmäßig. Trotzdem bleibt die Aufpreisliste lang.
e-engine meint: Well done Porsche. Auch die ersten Real-World-Tests beweisen eindrucksvoll, dass die Zuffenhausender Ingenieure ganze Arbeit geleistet haben. Über 530 km Reichweite sind bei der großen Batterieversion offenbar möglich – dann wird der Sportler allerdings kaum „artgerecht“ bewegt. Aber die Deutschen können durchaus, wenn man sie läßt. Das einzige Problem, das weiter bestehen bleibt, ist das Preis-/Leistungsverhältnis, den bei Stromern gewinnt das immer mehr an Bedeutung. Das spielt bei einer Nobel-Sportmarke natürlich nur eine untergeordnete Rolle. Schön wäre es, wenn der große Wolfsburger Konzern vom Know-how der Zuffenhausener profitieren könnte. Mal sehen. Vielleicht funktioniert das ja in Zukunft. Die „beiden“ Bosse, so hat man gerüchteweise gehört, sollen sich „bestens verstehen“, Ahem.
Fotos: Porsche, Tesla, Out of Spec Reviews (Youtube Stills)