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Mehr E-Bikes als Fahrräder verkauft – Leasing sehr beliebt

Berlin/Düsseldorf. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder verkauft. Gemessen an der immer besseren Ausstattung der Bikes, müssen Käufer nur wenig mehr bezahlen als früher.

mehr e-bikes als fahrräder verkauft – leasing sehr beliebt

Der E-Bike-Absatz zieht stark an

Der E-Bike-Boom in Deutschland hält an. Im vergangenen Jahr wurden 2,1 Mio. Bikes in Deutschland verkauft.. Damit haben elektrisch betriebene Zweiräder 2023 erstmals Fahrräder (1,9 Millionen) beim Absatz hinter sich gelassen. Die aktuelle Zahl bei den E-Bikes liegt nur knapp unter dem Spitzenwert von 2,2 Millionen aus dem Jahr 2022. Insgesamt seien nun etwa elf Millionen Elektroräder in Deutschland unterwegs, schätzt der Zentralverband der Fahrradindustrie (ZIV). Vor zehn Jahren hatte es nur 1,6 Millionen E-Bikes in Deutschland gegeben. Dies teilte der ZIV bei seiner Jahrespressekonferenz mit.

Im Durchschnitt kostete ein E-Bike in Deutschland im vergangenen Jahr 2950 Euro, rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Tatsächlich sind bei gleicher Qualität die Preise fast stabil. Der ZIV macht darauf aufmerksam, dass der wachsende Anteil an Lastenrädern den Durchschnittspreis anhebe. Hinzu kommt, dass neuere Modelle häufig Motoren mit mehr Schubkraft sowie Akkus mit mehr Kapazität haben als früher. „Wir sehen einen konstanten Fortschritt der technischen Ausstattung bei den E-Bikes“, sagt Ludger Vortmann, Pressesprecher des ADFC in NRW, „dies bedeutet umgekehrt, dass Kunden mittlerweile E-Bikes auch relativ günstig erhalten können, wenn sie mit eher weniger leistungsstarken Modellen zufrieden sind.“

Man kann es auch anders sagen: Vor wenigen Jahren waren Akkus mit 400-Wattstunden noch sehr weit verbreitet, jetzt werden bei sehr vielen Modellen Akkus mit 600-Wattstunden eingebaut – für viele Nutzer ist das alles andere als nötig.

Für den ZIV sind beim Umstieg auf Elektromobilität E-Bikes ein wichtigerer Faktor als Elektroautos. Es müssten mehr Fahrradwege gebaut werden, um Zweiräder auf die Überholspur zu bringen. Bürger, die ein E-Bike gekauft hätten, würden im Schnitt viermal längere Strecken fahren als Menschen mit klassischen Fahrrädern, sagt Anke Schäffner, Politikchefin beim ZIV. Dabei machen Lastenbikes mittlerweile neun Prozent der verkauften E-Bikes aus, 190.000 Stück in nur einem Jahr.

Die Diskussion rund um den Rückruf einiger für die Kunden gefährlicher Kinder-Lastenräder bei Babboe sorgt eventuell nur für eine kurzfristige Delle beim Verkauf: „Das ist ein Ausreißer“,sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV. Babboe habe zu wenig auf Warnungen wegen der Stabilität geachtet. Auf Dauer rechnet Stork mit einem weiterhin starken Verkauf von E-Bikes und E-Lastenrädern. „Der Wachstumstrend bleibt stabil.“

Dabei wird der Trend zu hochwertigen Fahrrädern und erst recht E-Bikes massiv unterstützt durch die Möglichkeit, sich das neue Zweirad vom Arbeitgeber über einen Leasing-Vertrag zur Verfügung stellen zu lassen. 36 Prozent aller über den Fachhandel in Deutschland abgesetzten Zweiräder werden über einen solchen Vertrag verkauft. Das berichtete der Fahrrad-Fachhandelsverband VSF (Verbund Service und Fahrrad). Gemessen am Umsatz, würden Leasing-Verträge sogar 42 Prozent des Zweiradgeschäftes ausmachen.

Vodafone, Ergo und der Dax-Konzern Henkel bestätigen den Trend. „Das Angebot von Leasing-Bikes wird gut angenommen“, erklärt eine Sprecherin von Ergo. Bisher wurden bei dem Versicherungskonzern 3800 Zweiräder geleast, davon 75 Prozent E-Bikes. Bei Vodafone wurden 2600 Zweiräder geleast mit einem E-Bike-Anteil von ebenfalls 75 Prozent. Bei Henkel ist der „überwiegende Teil“ der verleasten Zweiräder mit Motor bestückt. Jeder Mitarbeiter kann zwei Fahrzeuge steuersparend über die Firma beziehen. „Zweirad-Leasing wird gut angenommen“, sagt eine Sprecherin.

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