Der eine ist bereits eine Legende unter den Rennwagen von BMW Motorsport, der andere könnte sich den gleichen Status in wenigen Tagen erarbeiten: Rund eine Woche vor den 24 Stunden von Le Mans 2024 haben sich der legendäre BMW V12 LMR, der im Jahr 1999 für den bisher einzigen BMW-Gesamtsieg an der Sarthe sorgte, und sein Nachfolger für das Jahr 2024 auf der Rennstrecke getroffen. Der neue BMW M Hybrid V8 LMDh geht zwar mit vier Zylindern weniger an den Start, er hat aber einen zusätzlichen Elektro-Antrieb an Bord und bietet deshalb wesentlich mehr Systemleistung als der frühere Zwölfzylinder.
Herzstück des knapp fünf Meter langen, 1,20 Meter flachen und kaum mehr als eine Tonne schweren LMDh-Rennwagens ist der V8-Biturbo P66/3, der auf dem DTM-Triebwerk der Jahre 2017 und 2018 aufbaut. Während der Achtzylinder im Tourenwagen-Umfeld als reiner Saugmotor antrat, wurde er für den Einsatz im BMW M Hybrid V8 auf eine Biturbo-Konfiguration umgerüstet und auch mit einigen weiteren Modifikationen versehen, die trotz zusätzlicher Aufladung für ein insgesamt besseres Thermomanagement und damit auch eine gesteigerte Langstrecken-Haltbarkeit sorgen sollen. 
Ob das Paket in der Lage ist, 25 Jahre nach dem Sieg des BMW V12 LMR erneut für den ganz großen Triumph zu sorgen, wird sich am kommenden Wochenende zeigen. Sicher ist: Die Vorbereitung und auch die ersten Rennen des BMW M Hybrid V8 sind nicht optimal gelaufen, weder in Sachen Performance noch bei der Zuverlässigkeit können die Münchner mit einem wirklich guten Gefühl ins Rennen gehen. Und dennoch: Was zählt, sind einzig und allein die 24 Stunden von Le Mans – und längst nicht immer haben dabei die großen Favoriten gewonnen.
Neben dem Rennwagen hat BMW auch einen unvergessenen X5-Umbau mit an die Sarthe gebracht. Der BMW X5 Le Mans wurde einst mit dem V12-Triebwerk des LMR-Boliden ausgerüstet und schaffte es dank der Kraft von 700 PS als erstes SUV, die Nürburgring Nordschleife in unter 8 Minuten zu umrunden.
